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Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)

Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)

Titel: Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)
Autoren: Mia James
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sie unter der Wucht ihres Hiebs nach, und eine Woge kalter Luft strömte herein. Doch ihre Freude währte nur kurz, denn die Flammen schlugen immer höher.
    »Der Sauerstoff facht das Feuer noch mehr an«, japste sie. »Los, du wirst mir ein bisschen helfen müssen.«
    Gemeinsam stemmten sie sich gegen die Lücke in den Ziegeln. Eins … zwei … zum Glück gaben weitere Ziegel nach, sodass eine Lücke entstand, durch die sie hinausklettern konnten. Der nächtliche Himmel sah wunderschön aus. April ließ sich auf die Ziegel sinken und sog dankbar die kalte Luft in ihre Lungen.
    Sie krabbelte an die Dachkante und wäre am liebsten in Tränen ausgebrochen, als sie Caro unten auf der Straße stehen sah. DI Reece stand neben ihr, doch das Donnern der Flammen übertönte jedes Geräusch, sodass sie kein Wort von dem verstand, was sie brüllten. Sie sah, dass sie auf irgendetwas zeigten. April kroch zu Gabriel zurück.
    »Oh Mann«, stöhnte er. »Was jetzt?«
    Ein letztes Mal zog sie ihn hoch. »Vertrau mir, okay?« Sie sah ihm in die Augen. Tränen liefen ihr über die rußgeschwärzten Wangen. »Halt einfach meine Hand fest.«
    »Was? Wieso?«, keuchte er.
    »Weil du mich liebst.«
    Er stieß ein Lachen aus, das augenblicklich in einen keuchenden Husten umschlug, doch er reichte ihr seine Hand, die schwarz von Blut und Ruß war. April beugte sich vor, küsste ihn auf die Wange und riss ihn mit sich über den Dachfirst.

Sechsunddreißigstes Kapitel

    I ch war nicht sicher, ob du das Sprungtuch der Feuerwehr gesehen hattest«, sagte Caro. Sie saßen in einem Behandlungszimmer des Krankenhauses und warteten auf die weiteren Untersuchungen. April war bis auf ein paar Kratzer und hässlichen Husten unverletzt geblieben, trotzdem hatten die Ärzte darauf bestanden, dass sie zur Beobachtung über Nacht im Krankenhaus blieb.
    »Hältst du mich für so verrückt, dass ich einfach vom Dach springe? Ich bin schließlich nicht lebensmüde«, krächzte April. In letzter Sekunde war es ihr gelungen, Gabriel mit sich zu ziehen, ehe das Dach in einem heftigen Funkenregen in sich zusammengefallen war. »Trotzdem hat es Spaß gemacht.«
    Caro lachte, ehe auch sie von einem Hustenanfall heimgesucht wurde. April streckte die Hand aus und rieb ihr beruhi-gend den Rücken. »Oje, hört sich an, als hättest du ordentlich was abgekriegt.«
    »Ich habe versucht, durch eines der Fenster einzusteigen, aber die Hitze war zu groß.«
    April drückte ihre Hand. »Wenn du Mr Reece nicht angerufen hättest, wäre ich jetzt wohl tot. Und Gabriel auch.«
    »Noch mehr, als er ohnehin schon ist, meinst du?«
    »Du hast mir das Leben gerettet, daran gibt es nichts zu rütteln.«
    Caro zuckte mit den Schultern. »Dafür sind Freunde doch da, oder nicht? Ich meine, was taugt eine Freundschaft, wenn man nicht mal in ein brennendes Haus einsteigen kann, in dem die beste Freundin von einer Handvoll Vampire festgehalten wird?«
    »Trotzdem danke«, sagte April.
    »Gern geschehen«, gab Caro verlegen zurück. »Aber was um Himmels willen ist mit Gabriel? Wieso ist er nicht wieder menschlich geworden? Deshalb haben wir den Regenten doch gesucht. Oder war der Falke etwa doch nicht der Regent? Ich verstehe die Welt nicht mehr.«
    April schüttelte den Kopf.
    »Oh doch, Sheldon war der Regent. Er hat sich sogar damit gebrüstet wie der Bösewicht aus einem James-Bond-Film. Aber wir haben einen Riesenfehler gemacht – der Regent ist in Wahrheit nicht derjenige, der die Fäden in der Hand hält. Es muss mindestens noch einen Vampir geben, der über ihm steht.«
    »Oh Gott. Und das ist derjenige, der Gabriel verwandelt hat?«
    April blickte auf ihre Hände. »Keine Ahnung. Wir wissen nur, dass es nicht Sheldon war.«
    Caros Augen weiteten sich.
    »Und das weißt du, weil er das Blut des Falken getrunken hat? Igitt, das ist ja ekelhaft.«
    »Nicht so schlimm wie das, was Mr Sheldon mit uns vorhatte. Oder was er mit Miss Holden gemacht hat.«
    Caro schüttelte den Kopf. »Ich kann immer noch nicht glauben, dass Benjamin sie getötet hat.«
    »Nein? Ich glaube, wir haben alle vergessen, dass sie Vampire sind. Killermaschinen. Sie verbergen sich nur hinter ihrer Fassade der Menschlichkeit, aber in Wirklichkeit sind sie abscheuliche Kreaturen.«
    Caro nickte traurig. »Ich mochte Miss Holden wirklich gern. Ich bin nicht sicher, ob es auf Gegenseitigkeit beruht hat, aber wenigstens wussten wir bei ihr, auf wessen Seite sie steht.«
    »Tja, jetzt sind wir ganz auf uns
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