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Gefaehrliche Verlockung (Gesamtausgabe)

Gefaehrliche Verlockung (Gesamtausgabe)

Titel: Gefaehrliche Verlockung (Gesamtausgabe)
Autoren: Katelyn Faith
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mir bekommen hat.
    „ Den Jason Hall?“
    „Allerdings“, sage ich unglücklich und öffne den Reißverschluss des Rockes ganz, weil ich sonst keine Luft kriege im Sitzen. Himmel, wann bin ich eigentlich derart aus Kleidergröße M rausgewachsen?
    „Ich hoffe, du hast ihm ordentlich die Meinung gegeigt“, meint Sylvia und schlingt ein schwarzes Gummiband um ihre dunkelbraune Mähne, von der sicherlich einige Haare bereits im Essen gelandet sind, aber das bin ich gewöhnt.
    „Er hat mich geküsst“, antworte ich schlicht und muss lachen, als sie mit dem Topf in der Hand erst erstarrt und sich dann langsam zu mir umdreht, als erwarte sie eine Art Schreckenskabinett an unserem Küchentisch. Ich hebe zu meiner Verteidigung beide Hände.
    „ Er hat mich geküsst, dass das klar ist. Ich habe gar nichts gemacht, nur dagesessen.“
    „Unser Jason Hall hat dich geküsst? Der damals ...“ Ich bin ihr sehr dankbar, dass sie es nicht ausspricht. Ich könnte es heute vermutlich nicht ertragen, das auch noch zu hören, es hat mir gereicht, daran zu denken.
    „Wie sieht er aus? Immer noch so gut? Was macht er beruflich?“
    Ihre Neugier überwiegt den ersten Schrecken, und während wir essen erzähle ich ausführlich von unserer Begegnung. Nach dem Essen setzen wir uns gemeinsam an meinen Laptop und tippen seinen Namen bei Google ein. Als die Bildersuche einige Fotos präsentiert, pfeift Sylvia erneut.
    „Wow, der hat sich aber entwickelt ... ich hätte nicht gedacht, dass man besser aussehen kann als Jason Hall, aber er hat sich selbst übertroffen.“
    Sie wirft mir einen Seitenblick zu den ich interpretiere als „Wieso hat er ausgerechnet dich geküsst?“. Beleidigt stoße ich meinen Ellbogen in ihre Seite.
    „Er hat Grannys Halsband ersteigert.“
    „Warum bloß? Hast du eine Idee?“
    „Keine Ahnung, er hat nichts erklärt, nur gemeint, dass mich das vielleicht interessieren würde. Damit wollte er wohl sichergehen, dass ich mich mit ihm treffe.“
    „Wirst du?“ Sylvia runzelt ihre Stirn (sie sollte wirklich nicht zu eitel für eine Brille sein, mittelfristig hat das dauernde Blinzeln schlimmere Folgen für ihr Äußeres, aber das sieht sie nicht ein) und stöbert in den Suchergebnissen rum.
    „Der Typ ist stinkreich, Emma. Wusstest du das?“
    „Was?“
    „Ja, er hat vor fünf Jahren eine Internetfirma gegründet und diese vor zwei Jahren an die Börse gebracht, jetzt ist er laut Sunday Times der zehntreichste Engländer. Und Junggeselle!“
    Sie stößt mich so heftig an vor Aufregung, dass ich fast vom Stuhl falle.
    „Das ist besser als ein Jackpot im Lotto, Emma! Einer der reichsten Junggesellen des Landes will was von dir! Ich kann es kaum glauben! Ich meine, nicht, dass du nicht attraktiv wärst, aber ...“
    „Spar dir den Rest!“ Ich schließe den Browser und stehe kopfschüttelnd auf.
    „Ich habe keine Ahnung, was er von mir will, aber er ist mir unheimlich. Wenn ich an damals zurückdenke und daran, wie lange ich gebraucht habe, darüber hinwegzukommen, wird mir übel. Warum taucht er jetzt so plötzlich auf, und warum zum Teufel ist er an mir interessiert? Ausgerechnet an mir ? Der kann doch an jedem Finger zehn It-Girls haben!“
    „Vielleicht interessieren die ihn nicht? Vielleicht mag er dich, weil du schon in ihn verliebt warst, als er noch nicht reich war?“
    „Du weißt, was er alles gesagt hat!“, sage ich und hebe drohend den Zeigefinger. „Das war doch kein Spaß, jedenfalls für mich nicht. Ich möchte so etwas unter keinen Umständen noch einmal erleben.“
    „Er hat Grannys Halsband.“
    Ich seufze und vergrabe das Gesicht in meinen Händen.
    „Das ist das Schlimme daran. Und das Gute. Immerhin gibt es eine Chance, es doch noch zu bekommen.“
    Dabei fällt mir ein, dass ich Sylvia das geliehene Geld zurückgeben sollte. Ich hole meine Handtasche und wühle darin herum, um mein Portemonnaie zu finden. Dabei fällt mir ein zusammengefalteter Zettel in die Finger. Neugierig klappe ich ihn auf und lese mit stockendem Atem.
    „Morgen Abend, Ivy Club, 22 Uhr vor der Tür. Jason“
    Wortlos reiche ich Sylvia den Zettel. Sie reißt Augen und Mund auf und starrt mich an.
    „Du darfst ins Ivy ? Oh mein Gott, ich hasse dich!“

4
    Es ist dunkel und kalt. Meine nackten Beine schlottern, das Kleid ist viel zu kurz für mich, aber es war das einzige ausgehfähige Modell in Sylvias Kleiderschrank, das mir halbwegs gepasst hat. Da es immer noch etwas zu klein ist, quellen meine
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