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Füge Dich! (German Edition)

Füge Dich! (German Edition)

Titel: Füge Dich! (German Edition)
Autoren: Eva Stern
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Rückkehr vehement und erfolgreich zu verdrängen vermocht. Nun überfiel ihn die Erinnerung mit brachialer Gewalt.
    Das ging zu weit. Niemals! Er musste sich einen Plan ausdenken, wie er die drei ausschalten konnte.
    Lange überlegte er hin und her, legte sich eine Strategie zurecht und verwarf sie wieder.
    Es hatte keinen Zweck.
    Vielleicht könnte er es schaffen, sie zu töten, und vielleicht könnte die Tat oder zumindest er als Täter unentdeckt bleiben, aber dann waren da immer noch die Fotos und der Chip …
    «Erziehung zum Toilettensklaven!»
    Die Gewissheit, dass ihn nichts, absolut gar nichts vor dieser grauenvollen Abrichtung bewahren konnte, wollte er seine Zukunft nicht gefährden, ließ die Farbe so rasant aus seinem Gesicht weichen, dass er beinahe das Gleichgewicht verloren hätte.
    Schwankend stützte er sich an seinem Schreibtisch ab, als er den Text mit trockener Kehle ein weiteres Mal durchlas.

5. Wiedersehen mit Mike
    «Ich muss gerade an Mike denken. Was meinst du, sollen wir uns erkundigen, wie weit er mit seinen Nachforschungen gekommen ist? Wir könnten ihm auch einen Besuch abstatten. Von Jens werden wir erst in einer Woche wieder hören. Die Durchführung der letzten Aufgabe überwacht jemand anderes.»
    Zufrieden mit sich und der Welt lag Alina eng an Ricky gekuschelt da und genoss die ungestörte Zweisamkeit in dieser frühen Morgenstunde.
    Rache ist süß. Rache ist zuckersüß!
    Ricky grummelte schlaftrunken eine Antwort, die Alina beim besten Willen nicht verstehen konnte. Eine bleierne Müdigkeit hielt ihn, der eigentlich ein ausgesprochener Frühaufsteher war, fest im Griff. Der Partylärm aus der gegenüberliegenden Wohnung hatte ihn bis vor wenigen Stunden wachgehalten. Er hatte das Gefühl, gerade eben erst eingeschlafen zu sein.
    Im Gegensatz zu ihm hatte Alina die beneidenswerte Gabe, unabhängig von ihrer Umgebung in kürzester Zeit in tiefen Schlaf zu versinken. Wecken konnte sie dann nur ein Erdbeben oder eine Gewalteinwirkung ähnlichen Ausmaßes.
    Genüsslich schob sie ihren Kopf unter Rickys Schlafshirt und ließ ihre Zunge katzengleich über seine Brust schlecken. Neckisch umspielte sie seine Brustwarzen, die sich, kaum dass sie mit ihrer Zungenspitze in Berührung gekommen waren, sogleich fest zusammenzogen.
    Weiter ging die Wanderung zu seinen Achselhöhlen, um auch diese gewissenhaft auszuschlecken.
    Er zuckte kichernd zusammen. «Das kitzelt!»
    «Stillhalten!»
    An diesem Morgen hatte Alina das Kommando.
    «Ich werde dir eine Geschichte erzählen! Es war einmal eine kleine, raue Zunge, die lebte schon seit Jahren in einer dunklen, feuchten Höhle. Es gefiel ihr dort nicht schlecht, sie hatte es warm und gemütlich und immer wieder wurden ihr Dinge zugeführt, die sie abtasten konnte. Die unterschiedlichsten Geschmäcker hatte sie im Lauf der Jahre bereits kennengelernt. Sie hatte Vorlieben und Abneigungen entwickelt, und jedes Mal, wenn sie etwas Neues entdeckte, öffnete sie vor Aufregung all ihre Geschmacksknospen, um diese Substanz auch ja richtig einordnen zu können. So vergingen die Jahre, bis es der kleinen Zunge eines Tages zu langweilig wurde und sie beschloss, ihre Höhle zu verlassen und auf Wanderschaft zu gehen. Als Schlecky, so hieß die kleine Zunge, aus ihrer Höhle trat, landete sie mitten in einem Weizenfeld. Der Boden war warm. Schlecky überlegte einen Moment, dann entschloss sie sich, Richtung Süden zu wandern.»
    Alina berührte mit ihrer Zunge wieder Rickys Brust und ließ sie eine Weile dort kreisen, bevor sie sich langsam abwärts bewegte.
    «Nach einer Weile wuchs der Weizen spärlicher. Schlecky durchlief eine schattenlose Ebene. Sie war ganz in Gedanken vertieft, als sie plötzlich strauchelte und in ein tiefes Loch stürzte.»
    Alina bohrte ihre Zunge tief in Rickys Bauchnabel, um sie dort wild hin und her zappeln zu lassen, ganz so wie ein plötzlich gefangener kleiner Vogel, der panisch versuchte zu entkommen.
    «Ih...!»
    Ricky wollte Alina reflexartig von sich stoßen, doch ihr strenger Blick hielt ihn zurück. Manchmal hatte Alina Spaß an einem Rollentausch und auch er genoss es hin und wieder, dominiert zu werden.
    «Als sich die kleine Zunge beruhigt hatte, kletterte sie wieder aus der Grube und setzte ihren Weg fort. Die Vegetation war auf dieser Seite der Mulde sofort wieder dicht und beinahe undurchdringlich. Mühsam kämpfte Schlecky sich vorwärts, um das Dickicht zu durchdringen ...»
    Rickys Lebensgeister waren
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