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Enthüllung

Enthüllung

Titel: Enthüllung
Autoren: Michael Crichton
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Kaplan war die Leiterin Finanzen bei DigiCom. Sanders hielt es jedoch für sehr unwahrscheinlich, daß sie das Unternehmen jemals führen würde. Kaplan, eine schweigsame, stets angespannt wirkende Frau, war zwar kompetent, aber bei vielen in der Firma unb e liebt. Auch Garvin liebte sie nicht gerade heiß und innig.
    »Tja, also, demzufolge, was mir zu Ohren gekommen ist, wird er eine Frau benennen, die innerhalb der nächsten fünf Jahre die Leitung übernehmen soll«, erklärte Benedict.
    »Ist Ihnen auch ein Name zu Ohren gekommen?«
    Benedict schüttelte den Kopf. »Ich dachte, Sie wüßten das alles. Schließlich ist es ja Ihre Firma.«

    A uf dem sonnenbeschienenen Deck holte Sanders sein M o biltelefon hervor und rief in der Firma an. Cindy Wolfe, seine Sekretärin, meldete sich. »Büro Mr. Sanders.«
    »Hi, ich bin’s.«
    »Hi, Tom. Rufen Sie von der Fähre an?«
    »Ja. Ich werde kurz vor neun dasein.«
    »Okay, ich sag’s ihnen.« Sie schwieg, und er hatte das Gefühl, als wählte sie ihre nächsten Worte sehr vorsichtig. »Es geht ziemlich rund hier heute morgen. Mr. Garvin war gerade hier, er hat Sie gesucht.«
    Sanders runzelte die Stirn. »Er hat mich gesucht?«
    »Ja.« Wieder eine kurze Pause. »Er, äh, war ein bißchen überrascht, weil Sie noch nicht da waren.«
    »Hat er gesagt, was er wollte?«
    »Nein, aber er scheint die Büros auf unserer Etage abzukla p pern, eines nach dem anderen, und redet mit den Leuten. Irgendwas ist im Busch, Tom.«
    »Was denn?«
    »Mir hat keiner was erzählt.«
    »Und Stephanie?«
    »Stephanie hat angerufen; ich habe ihr gesagt, daß Sie noch nicht da sind.«
    »Sonst noch irgendwas?«
    »Arthur Kahn hat aus Kuala Lumpur angerufen und gefragt, ob Sie sein Fax bekommen haben.«
    »Ja. Ich rufe ihn nachher an. Gibt’s sonst noch etwas?«
    »Nein, das war so ziemlich alles, Tom.«
    »Danke, Cindy.« Er drückte auf den AUS -Knopf. Benedict, der neben Sanders stand, deutete auf das Telefon. »Diese Dinger sind wirklich erstaunlich. Die werden immer kleiner, was? Stammt das hier von euch?« Sanders nickte. »Ohne dieses Telefon wäre ich verloren, gerade jetzt. Wer kann sich schon diese vielen Nummern merken? Das Ding ist mehr als ein Telefon: Es ist auch mein Telefonbuch. Sehen Sie mal!« Er begann, Benedict das Gerät zu erklären. »Es hat einen Speicher für 200 Telefonnummern. Man speichert sie mit den drei ersten Buchstaben des Namens.« Sanders drückte K-A-H, den Befehl für die Fernwahl zu Arthur Kahn in Malaysia. Dann drückte er auf EIN , und eine lange Reihe elektronischer Piepser ertönte – 13 insgesamt, mit der Landes-und der Regionalvorwahl. »Meine Güte!«sagte Benedict. »Wohin wollen Sie sich denn verbinden lassen – zum Mars?«
    »So ungefähr. Nach Malaysia. Wir haben dort eine Fabrik.« DigiComs Anlage in Malaysia war erst ein Jahr alt und stellte die neuen CD-ROM-Player der Firma her – Geräte, die an CD-Player erinnerten, aber für Computer gedacht waren. Innerhalb der Branche herrschte Einigkeit darüber, daß alle Informationen bald digital sein würden und man einen großen Teil davon auf solchen Compact Disks speichern könnte. Computerprogramme, Datenbanken, sogar Bücher und Zei t schriften – all das würde auf Disk zu haben sein.
    Daß dies nicht schon längst der Fall war, lag an der notor i schen Langsamkeit der CD-ROMs. Die Anwender mußten vor leeren Bildschirmen warten, während die Laufwerke surrten und klickten – und Computerbenutzer haßten es nun mal, zu warten. In einer Industrie, in der sich die Geschwindigkeiten zuverlässig alle 18 Monate verdoppelten, hatten die CD-ROMs im Verlauf der vergangenen fünf Jahre kaum verbessert werden können. DigiCom war dem Problem mit einer neuen Laufwerkgener a tion begegnet, deren Codename Twinkle lautete. Diese Laufwerke waren doppelt so schnell wie alle anderen auf der Welt. Twinkle war ein kleiner, selbständiger Multimedia-Player mit eigenem Bildschirm. Er hatte eine handliche Größe und konnte beispielsweise im Bus oder Zug benutzt werden – ein revolut i onäres Produkt. Jetzt allerdings war man in der malaysischen Anlage bei der Herstellung dieser neuen schnellen Laufwerke auf Schwierigkeiten gestoßen.
    Benedict nippte an seinem Kaffee. »Stimmt es denn, daß Sie der einzige Abteilungsleiter sind, der eigentlich kein Techniker ist?«
    Sanders grinste. »Ja, das stimmt. Ich komme vom Marketing her.«
    »Ist das nicht ziemlich ungewöhnlich?« fragte
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