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Ellas geheime Träume – Ein riskantes Spiel (German Edition)

Ellas geheime Träume – Ein riskantes Spiel (German Edition)

Titel: Ellas geheime Träume – Ein riskantes Spiel (German Edition)
Autoren: Aurelia Oscuro
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schoss es ihm durch den Kopf, während er Federicos geschmackvollen, aber mit Sicherheit von der Stange gekauften Anzug betrachtete. Selbstzufrieden strich er über das Revers seines eigenen maßgeschneiderten Jacketts.
    Ich jedenfalls habe es geschafft, war sein nächster Gedanke.
    Federico schien verlegen. „Eigentlich“, begann er, „gebührt das Lob in diesem Fall nicht nur mir, sondern auch meiner Kollegin…“ Die Männer am Tisch folgten seinem Blick. Auch Alan wandte sich der Tür zu.
    Da stand eine schlanke junge Frau, die ein wenig ungeschickt den Griff einer Kaffeekanne umschlossen hielt. Hatten ihre großen Augen bis vor wenigen Sekunden noch wie gebannt auf dem Logo an der Wand geruht, waren sie nun den Männern zugewandt, die sie ihrerseits interessiert musterten.
    In diesem Moment fiel das Tablett von ihrem Unterarm zu Boden. Kleine Biskuitkekse purzelten hinab, das Tablett überschlug sich und landete mit einem „Klong“ und der Unterseite zuoberst auf dem Parkett.
    Belustigt beobachtete Alan, wie sie über und über rot wurde und sich hinabbeugte, um das Tablett aufzuheben, wobei sie die Kaffeekanne unsicher auf dem Boden abstellte. Von den Männern am Tisch war er es, der die Fassung am schnellsten zurückgewann und sich erhob, um seine Hilfe anzubieten. Bruno Hellmann, ein dicker Mann Mitte 50 und Inhaber der Firma ‚Infinity Design‘, war offensichtlich von der weniger galanten Sorte – er quittierte das Missgeschick nach einem Moment des Schweigens nur mit einem trockenen Lachen.
    „Nicht nötig“ murmelte der Pechvogel mit den etwas struppigen Locken, neben den sich Alan nun kniete. Er duldete jedoch keinen Widerspruch sondern begann, zerbrochene Kekse aufzulesen, wobei er die Frau neben sich heimlich beobachtete. Er stellte fest, dass sie auf natürliche Weise hübsch war und sich zugleich aus Äußerlichkeiten nicht viel zu machen schien. Das hatte er schon beim Eintreten mit einem Blick auf ihren braunen Plastikpullover festgestellt. Unter ihren halb niedergeschlagenen, ungeschminkten Augenlidern erahnte er Pupillen von ungewöhnlicher Farbe. Ihre Haut war hell und makellos bis auf einige rosa Flecken, die billiges Make-Up unterhalb ihrer Augen bis hinauf zu den markanten Wangenknochen hinterlassen hatte. Alan fühlte sich befremdet von dieser Nachlässigkeit, die in seiner Welt vollkommen undenkbar gewesen wäre. Sie stieß ihn allerdings nicht ab, sondern weckte seinen Ehrgeiz. Er betrachtete die Frau mit einem Interesse, das dem glich, welches er zuvor für den Designer empfunden hatte. Allerdings mischte es sich in diesem Fall mit einer Art Eroberungsdrang.
    Aus dir könnte ich etwas machen, dachte er.
    „Danke“sagte die Unbekannte nun und wandte Alan den Kopf zu. Ihre Gesichter waren sich sehr nah, und nun blickte er ihr voll in die hellgrauen Augen. Wow, dachte er, nicht schlecht. Er stand auf und streckte ihr die Hand entgegen.Sie schenkte ihm ein schüchternes Lächeln, bevor sie sie ergriff und sich beim Aufstehen helfen ließ.
    „Ich hole gleich neuen Kaffee“, sagte sie mit kleinlauter Stimme in Richtung ihres Chefs.
    Bruno Hellmann winkte mit unwirschem Gesicht ab. „Nicht nötig, Ella – wir sind hier eh gleich fertig. Nimm das da einfach nur wieder mit.“ Er deutete auf das Tablett mit den Keksbröseln und die Kanne Kaffee, die auf dem Holzboden einen braunen Ring hinterließ, als sie sie nickend aufhob.
    Ella heißt sie also, die hübsche Fee , dachte Alan und sah der jungen Frau nach, die sich anschickte, den Konferenzraum zu verlassen. Er betrachtete ihren wohlgeformten Hintern in den engen Jeans und die schmale Linie ihres Oberkörpers.
    „Ach, und übrigens“, fuhr Herr Hellmann fort, „danke, dass du unseren guten Federico behilflich warst, Ella. Übertreib es nur nicht mit dem ‚Inspirieren‘ während der Arbeitszeiten!“ Er lachte derart anzüglich über seine eigenen Worte, dass Alan an Stelle der jungen Frau umgehend die Kündigung eingereicht hätte. Sie murmelte jedoch nur ein paar Worte und verließ auffallend schnellen Schrittes den Raum.
    „Herr Lancefield?“
    „Hm?“ Alan wandte sich wieder Alessi und Hellmann zu und bemühte sich, seine Aufmerksamkeit in dieselbe Richtung zu wenden.
    „Wollen Sie das Logo so übernehmen? Wir arbeiten selbstverständlich noch ein wenig am Feinschliff.“
    Der Geschäftsmann wechselte einen Blick mit seinem Marketingmanager. Dann nickte er dem Chef von Infinity Design bedeutungsvoll zu, dachte dabei
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