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Ein verhängnisvolles Angebot

Titel: Ein verhängnisvolles Angebot
Autoren: Emilie Rose
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anderen Umgang pflegen. Genau aus diesem Grund war Lauryn perfekt geeignet: Sie war alles andere als ein Partygirl.
    Unruhig bewegte Lauryn sich auf dem Sessel. Da fiel Adam auf, dass er ihr noch nicht geantwortet hatte. Das gehörte zu den Eigenschaften, die er an ihr bewunderte: Sie brachte es fertig, ruhig zu bleiben, statt ihm mit endlosem Gerede auf die Nerven zu gehen.
    „Nein, alles ist in Ordnung, Lauryn. Tatsächlich möchte ich Ihnen vielmehr eine Gehaltserhöhung und eine Art … Beförderung anbieten.“ Er unterstrich seine Worte mit einem, wie er hoffte, ermutigenden Lächeln. Ob er damit sich oder ihr Mut machen wollte, war ihm nicht klar.
    Denn er war ganz und gar nicht begeistert von seinem Plan. Schließlich war Adam erst dreißig Jahre alt, und das Junggesellendasein gefiel ihm. Andererseits sah er nur diese eine Möglichkeit, seine Ziele zu erreichen.
    Er wollte stärker am Familienunternehmen beteiligt werden. Und das ging nur auf eine Weise, wenn er seine zwei älteren Brüder nicht anders dazu bewegen konnte – er musste sich ihren Respekt verdienen. Nachdem sein Vater unerwartet im Juni verstorben war, hatte sich vieles geändert. Aber jetzt war schon November und weder Parker noch Stephen hatten Adam größere Verantwortung in der Garrison Incorporated übertragen. Sie nahmen ihn einfach nicht ernst, und die Enttäuschung darüber setzte ihm zu.
    Lauryn runzelte die Stirn. „Ich verstehe nicht ganz. Ich bin doch die einzige Buchhalterin fürs Estate . Wie kann ich da befördert werden? Haben Sie vor, eine Assistentin für mich einzustellen? Ich versichere Ihnen, Mr. Garrison, dass ich das Arbeitspensum gut allein bewältigen kann und keine Hilfe brauche.“
    „Adam“, verbesserte er sie – nicht zum ersten Mal. Sie konnte sich in seiner Nähe anscheinend nicht entspannen. Irgendwie schien sie immer nervös zu sein, und er verstand nicht, warum. Denn er war allgemein beliebt, und zwar besonders bei Frauen. Es hieß, dass der Klub seinen Erfolg vor allem Adams Charme zu verdanken hatte. Er ging gut mit Menschen um und gab seinen Gästen das Gefühl, willkommen zu sein, sodass sie gern wiederkamen.
    „Der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses setzt sich nächstes Jahr zur Ruhe. Wie Sie vielleicht gehört haben, handelt es sich bei den Mitgliedern des Ausschusses um einen ziemlich konservativen Haufen.“
    Sie nickte.
    „Seit einigen Jahren bin ich auch Mitglied. Nur ist der Ausschuss leider nicht bereit, einen ledigen Mann als Vorsitzenden zu akzeptieren, besonders wenn er einen derart skandalösen Nachtklub besitzt wie ich. Dabei spielen sonstige Qualifikationen keine Rolle.“
    „Sie meinen, Sie möchten sich zur Wahl stellen?“
    Ihr überraschter Tonfall wirkte auf Adam, als würde ihm jemand Salz in die Wunde streuen. „Ja. Und der einzige Weg, überhaupt eine reelle Chance bei dieser Wahl zu haben, ist, der solide, vertrauenswürdige Mann zu werden, den der Ausschuss sich wünscht. Ich gebe das Estate auf keinen Fall auf. Und das bedeutet, dass ich mir eine Ehefrau zulegen muss.“
    Tiefe Verwirrung spiegelte sich auf ihrem Gesicht. „Was hat das alles mit mir zu tun?“
    „Sie sind die perfekte Kandidatin.“
    Sie blinzelte verblüfft, dann ein zweites und schließlich ein drittes Mal. „Um Ihre Frau zu werden?“
    „Ja.“
    Abrupt lehnte sie sich auf dem Sessel zurück, und ihre Haltung wirkte nun sogar noch steifer und abweisender als üblich. Gleich darauf lächelte Lauryn unsicher. „Sie … Das war ein Scherz. Nicht wahr?“
    Hübsche Lippen, dachte Adam. Blassrosa, kein Lippenstift, kein Kollagen. Sehr natürlich. Und genau das passte auch zu Lauryn. Sie war so natürlich. Schade eigentlich, dass sich das ändern musste.
    „Nein.“ Er beugte sich vor und zog aus dem Stapel auf seinem Schreibtisch einen Ordner hervor. „Brandon Washington – Sie haben meinen Anwalt ja kennengelernt – hat die nötigen Dokumente aufgesetzt. Ich werde Ihnen fünfhunderttausend Dollar pro Jahr zahlen, zuzüglich aller Lebenshaltungskosten, solange sie sich in angemessenen Grenzen bewegen. Nach zwei Jahren lassen wir uns still und ohne Aufsehen scheiden. Es gibt einen Ehevertrag. Was Ihnen gehört, bleibt Ihres, einschließlich aller Geschenke, die ich Ihnen mache. Was mir gehört, bleibt bei mir.“
    Nachdem Adam die Papiere aus dem Ordner genommen hatte, schob er sie über die polierte Holzfläche. Lauryn ignorierte die Unterlagen. „Ein Anwalt Ihrer Wahl kann natürlich gern
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