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Ein Fall für die Schwarze Pfote: Geld oder Leben! (German Edition)

Ein Fall für die Schwarze Pfote: Geld oder Leben! (German Edition)

Titel: Ein Fall für die Schwarze Pfote: Geld oder Leben! (German Edition)
Autoren: Benedikt Weber
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lange nicht mehr gewesen.
    »Hoch auf dem geeeelbeeen Waaaageen sitz ich beim Schwager voooorn!«
    Ida war begeistert. Sogar Hugo jaulte mit. Wie immer hatte er es sich auf der Hutablage bequem gemacht. Hier hatte er die beste Aussicht nach draußen. Außerdem konnte er Idas Keks- und Schokofinger ablecken, wenn sie die nach oben hielt.
    Nach zehn Minuten Fahrt hielt Frau Feldmann am Marktplatz. Die Hommelsdorfer Sparkasse lag in dem alten Rathaus auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes.
    »Passt beim Aussteigen auf, dass ihr nicht überfahren werdet, okay?«
    Merlin fand, dass Mama sich zu viele Sorgen machte. Aber so waren Mütter eben.
    »Klar, wir sind doch keine Babys mehr«, grummelte er.
    »Bis später!«, rief Frau Feldmann ihnen nach und brauste davon.
    Sie hatten ausgemacht, dass Merlin und Hugo nach dem Besuch in der Bank noch ein bisschen in der Stadt bleiben durften und dann zu Fuß nach Hause kommen würden. Für die Jahreszeit war es schon ziemlich warm. Die Sonne schien, und die ersten Cafés hatten Tische draußen stehen.
    »Diesmal wird aber nicht gebadet, Hugo!«
    Doch da war es schon zu spät. Hugo war bereits losgesprintet. In der Mitte des Marktplatzes gab es mehrere kleine Springbrunnen. Das Wasser wurde in kleinen Fontänen von dem einen ins nächste Becken befördert. Für Hugo gab es nichts Schöneres, als dem Wasser hinterherzujagen. Obwohl er es nie erwischte. Freudig bellend hüpfte er von Becken zu Becken, immer dem Wasserstrahl hinterher.
    »Hugo, das reicht! Raus jetzt!« Lachend versuchte Merlin, den flinken Hund einzufangen. Da er in der einen Hand die halbe Kokosnuss balancierte, war das gar nicht so einfach. Nach der dritten Runde blieb Hugo neben Merlin stehen und schüttelte sich kräftig.
    »Hey!« Schnell sprang Merlin zur Seite, um keine unfreiwillige Dusche abzubekommen.
    Nachdem Hugo sich ausgeschüttelt hatte, war er immer noch pitschnass. Sein Fell klebte am Körper.
    »So kannst du unmöglich mit in die Bank kommen«, erklärte Merlin seinem vierbeinigen Begleiter. »Warte hier, okay?«
    Hugo legte seinen Kopf ein wenig schief, stellte das linke Ohr auf und setzte sich auf sein nasses Hinterteil. Um ihn herum bildete sich eine kleine Pfütze auf dem Asphalt.
    Auf dem Weg über den Platz warf Merlin noch mal einen Blick auf sein Vermögen. Der wertvolle 50-Euro-Schein thronte einmal gefaltet auf dem Münzgeld. Merlin überkam ein wohliges Kribbeln. Vielleicht schaffte er es ja, noch in diesem Jahr das Geld für sein neues Rad zusammenzubekommen.
    Mit einem großen Schritt sprang Merlin auf die Stufe vor dem Eingang und streckte seinen Arm aus, um die Eingangstür der Bank zu öffnen.
    Aber dazu kam er nicht mehr. Denn plötzlich wurde die Tür mit voller Wucht von innen aufgestoßen. Dann ging alles ganz schnell.
    Die Tür traf erst Merlins Arm, dann seine linke Schulter. Unsanft wurde er von den Beinen gerissen und auf den Boden geschleudert. Die Kokosnussschale flog in hohem Bogen durch die Luft und landete auf dem Kopfsteinpflaster. Es schepperte und klimperte, und das Geld verteilte sich in alle Richtungen.
    Aus dem Augenwinkel sah Merlin zwei dunkle Gestalten aus der Bank rennen. Jeder von ihnen hatte eine Plastiktüte in der Hand.
    Kurz darauf stürzte Herr Scholz, der Filialleiter der Hommelsdorfer Sparkasse, aus dem Gebäude. Mit zittriger Stimme rief er den beiden hinterher: »Haaaaalt! Stehen bleiben!«
    Doch die beiden Flüchtenden machten natürlich keine Anstalten, auf ihn zu hören.

Hugo hatte aus der Entfernung gesehen, wie Merlin grob zur Seite gestoßen wurde. Sofort war er in Habtachtstellung gegangen. Sein ganzer Körper spannte sich an. Die linke Vorderpfote nahm er nach oben, den Schwanz streckte er gerade nach hinten weg. Für eine Sekunde sah er aus wie ein eingefrorener Jagdhund. Die zwei Männer rannten direkt auf ihn zu. Beide waren schwarz gekleidet und hatten Handschuhe an, obwohl Hochsommer war. Dazu trug der eine einen Motorradhelm mit geschlossenem Visier. Und der andere hatte eine schwarze Mütze auf dem Kopf. Seine Augen waren von einer gelben Skibrille mit verspiegelten Gläsern verborgen. Ein struppiger Vollbart bedeckte sein restliches Gesicht. Doch weder stand in der Nähe ein Motorrad, noch konnte man hier irgendwo Ski fahren.
    Die beiden Männer waren Hugo alles andere als geheuer. Er wollte ihnen lieber nicht im Weg stehen. Schnell versteckte er sich hinter einem weißrot gestreiften Betonpoller. Die schweren Schritte kamen
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