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Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace

Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace

Titel: Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace
Autoren: Ann Aguirre
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finde.
    »Können wir denn gar nichts tun?« Alle schauen mich an, als wären sie überrascht, dass ich auch eine Stimme habe. »Die Bordwaffen aktivieren, irgendwas?«
    »Das Einzige, was das bewirken würde, wäre unnötiger Verlust an Leben«, sagt der junge Mann mit den beunruhigenden Augen. »Ich bin Loras.«
    Seltsamer Moment, um sich vorzustellen, aber was soll’s. »Sirantha Jax.«
    Zu meiner Überraschung reagiert ausgerechnet die blonde Frau, auch wenn sie nicht behauptet, sie würde sich freuen, mich kennenzulernen. »Dina, Schiffsmechanikerin, Teilzeit-Kanonierin, Maschinistin, Mädchen für alles.« Mit dem Kopf deutet sie auf den Bildschirm: »Unser Doc heißt Saul. Damit kennen Sie die Namen aller, die Sie auf dem Gewissen haben. Vielleicht.«
    »Fick dich«, gebe ich zurück, ohne sie überhaupt zu fragen, was genau sie meint. Dafür, dass sie zu wissen glaubt, was auf Martins IV passiert ist. Sie war nicht dabei. Ich bin die einzige Überlebende, und nicht einmal ich kann es genau sagen. Jeden Tag erzählen mir meine Träume eine andere Geschichte. Ich bin mir nicht sicher, ob ich auch nur eine einzige davon glauben kann.
    Dina wendet sich an Marsch, sieht aber immer noch mich an: »Nach dem Vorfall mit der Sargasso kann ich einfach nicht fassen, dass wir sie an Bord haben. Als du gehört hast, dass Svet bei dem Absturz gestorben ist, sagtest du …«
    Scheiße . Klingt, als hätte ich mich mit Leuten eingelassen, die wütend auf uns Springerinnen sind. Und vielleicht haben sie sogar einen Grund dafür. Ich mache mich bereit für den Kampf, denn die Frau scheint drauf und dran, mir die Augen auskratzen zu wollen.
    »Gottverdammt!« Aus Marschs Mund klingt das Wort wie ein Unfall. Dina und ich stehen einander gegenüber, kurz davor, aufeinander loszugehen, auch wenn uns das Schiff jeden Moment um die Ohren fliegt. »Ich werd’s tun«, spricht er weiter mit der Stimme eines Mannes, der sich gerade freiwillig gemeldet hat, an den Leviathan verfüttert zu werden. »Los jetzt.«
    »Du kannst fliegen?« Verwundert und mit einem Anflug aufkommender Hoffnung sieht Dina ihn an.
    Er antwortet nicht und funkelt stattdessen mich an, als wäre alles meine Schuld. Marsch. Aus welchem Grund auch immer er damit angefangen hat, aus welchem Grund auch immer er wieder aufgehört hat, er ist nicht wegen des Kicks Pilot geworden wie Kai. Nein, er entspricht eher dem Archetyp, dessen Gene zurückreichen bis zu den Zeiten Cortés’. Ihm reicht es nicht, neue Welten zu entdecken, er will auch sehen, wie die Eingeborenen vor ihm auf die Knie fallen. Bei dem Gedanken, mein Leben in seine Hände zu legen, dreht sich mir fast der Magen um. Nie hätte ich ihn ausgewählt, in tausend Jahren nicht. Zu dominant, zu wenig Rücksicht auf Kollateralschäden, solange er nur kriegt, was er will.
    Und anscheinend kann er meine Gedanken an meinem Gesicht ablesen, oder es ist irgendeine Alchemie, die ich nicht draufhabe. Er scheint mir nicht der typische Psiler zu sein, aber er errät viel schneller, was ich denke, als mir lieb sein kann.
    »Bewegen Sie Ihren Arsch ins Cockpit«, sagt er. »Wir haben einen verdammt weiten Weg zurückgelegt, und wir werden hier nicht hocken bleiben, nur weil Sie nicht sicher sind, ob Sie mich mögen.«
    »Wo ist die Springerin, die euch hierhergebracht hat?«
    Endlich fällt sie mir ein, die Frage, die schon die ganze Zeit an mir nagt. Erst vorhin hatte er noch zu mir gesagt: »Können Sie springen? Unser Leben hängt davon ab.« Perlas ist viel zu weit abgelegen, kein Schiff kann eine solche Entfernung ohne Springer zurücklegen. Nicht einmal ein Langstreckenkreuzer. Diejenigen, die es ausprobiert haben, sind dabei draufgegangen. Warum also hängt alles von mir ab?
    Noch eine Explosion. Verdammt, uns bleibt keine Zeit für so was. Das Schiff wird nicht mehr lange standhalten.
    Dina faucht, und ich wirbele herum. Instinktiv spanne ich meine Muskeln an. Sie will tatsächlich auf mich losgehen, ich spüre es am ganzen Körper, aber stattdessen tauscht sie einen finsteren Blick mit Marsch aus, und er nickt. Erlaubnis erteilt?
    »Es war ihr letzter Trip«, lässt sie mich wissen, mit einer Stimme so hart und scharfkantig wie die Oberfläche von Ielos, einem Eis-Planeten in den äußeren Armen.
    Letzter Trip .
    Marsch kennt meine Entscheidung bereits, noch während ich darüber nachdenke. Ihre Springerin wusste, dass es Selbstmord war, dass sie nicht mehr in einem Stück aus dem Grimspace zurückkehren
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