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Die Wanderapothekerin: Alle Teile des Serials in einem Band (German Edition)

Die Wanderapothekerin: Alle Teile des Serials in einem Band (German Edition)

Titel: Die Wanderapothekerin: Alle Teile des Serials in einem Band (German Edition)
Autoren: Iny Lorentz
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gehen wir zu meinen Eltern und stehen die Sache dort durch. Vor deine Mutter sollten wir hinterher als Braut und Bräutigam treten.«
    »Als wenn es dazu kommen würde!«, wandte Klara traurig ein.
    Sie liebte Tobias von Tag zu Tag mehr. Doch sein Vater würde wohl niemals zulassen, dass aus ihnen ein Paar werden konnte.

19.
    K laras Herz schlug bis zum Hals, als sie sich Rumold Justs stattlichem Haus in Königsee näherten. Es war gut, dass Tobias ihre Hand festhielt, sonst wäre sie davongerannt. Martha folgte den beiden gutgelaunt und amüsierte sich insgeheim über die Freundin. So mutig Klara Mädchenschändern und Räubern gegenübergetreten war, so sehr schien sie sich vor Tobias’ Eltern zu fürchten.
    Zuletzt musste Tobias sie sogar die Treppe hinaufziehen, die zur Eingangstür führte. Als er eintrat, schoss Kuni, die Magd seiner Mutter, aus der Küche, um nachzusehen, wer gekommen war. Bei Tobias’ Anblick blieb sie stehen und schlug die Hände zusammen.
    »Der junge Herr! Endlich seid Ihr wieder hier!«
    Da sie ihrer Stimme keine Schranken setzte, hörte ihre Herrin es ebenso wie Tobias’ Vater. Beide eilten herbei, um ihren Sohn zu begrüßen.
    »Da bist du ja, du Lümmel!«, rief Rumold Just. »Und, wie weit musstest du das Reff dieses verrückten Mädchens tragen?«
    Weil Klara sich hinter Tobias versteckt hielt, hatte Just sie noch nicht gesehen. Jetzt schob Tobias sie neben sich und sah seinen Vater fröhlich an. »Keinen Schritt, Vater! Klara hat es selbst von Kronach bis Gernsbach getragen. Aber ich habe die Zeit gut genutzt, um unterwegs mit einigen Apothekern zu sprechen. Wir werden im nächsten Frühjahr fast ein Dutzend Kisten losschicken können. Doch darüber können wir später sprechen. Jetzt gibt es Wichtigeres zu bereden!«
    »Und was sollte das sein?«, fragte Just misstrauisch.
    Tobias lächelte sanft. »Es geht um Klara und mich. Wir wollen heiraten!«
    »Ihr wollt
was?
«, platzte Rumold Just heraus. »Das schlag dir gleich aus dem Kopf, du Lümmel!«
    Als Klara das hörte, wollte sie nur noch weg, doch Tobias hielt sie eisern fest.
    »Ich werde es mir nicht aus dem Kopf schlagen, Vater. Klara und ich heiraten, und wenn du uns deinen Segen nicht geben willst, muss es eben ohne gehen.«
    Voller Wut hob Rumold Just die Fäuste, doch bevor er handgreiflich werden konnte, griff seine Frau nach ihm. »Rumold, mach dich nicht unglücklich! Er ist unser einziger Sohn.«
    »Deshalb hat er trotzdem das Mädchen zu heiraten, das ich ihm aussuche, und das wird nicht die Tochter eines schlichten Buckelapothekers sein.« Rumold Just warf seinem Sohn einen, wie er hoffte, vernichtenden Blick zu, doch Tobias hielt Klara noch immer fest.
    »Ich heirate nur Klara und sonst keine!« Tobias lächelte, denn bisher hatte er seinen größten Trumpf nicht ausgespielt, nämlich Martin Schneidts Schatz, den er in Gerolds Auftrag aufteilen sollte.
    »Du … Ich …« Rumold Just polterte und spürte gleichzeitig das Gefühl einer drohenden Niederlage. So fest und entschlossen hatte er seinen Sohn noch nie erlebt.
    Schließlich zog seine Frau ihn zu sich heran. »Du musst dir selbst die Schuld geben, Rumold, denn du hast Tobias mitgeschickt. Er ist ein stattlicher junger Mann und Klara ein ausnehmend hübsches Mädchen. Hast du geglaubt, die beiden würden das nicht merken?«
    »Ich lasse mir nicht die Schuld anhängen, wenn die beiden unterwegs unter eine Decke geschlüpft sind!«, brüllte Rumold Just, aber er wusste, dass er verloren hatte. Wenn seine Frau bereit war, Klara als Schwiegertochter zu akzeptieren, so musste er es ebenfalls tun.
    »Ich prophezeie dir eines: Du wirst es bald bereuen!«, knurrte er Tobias an.
    Magdalena Just hingegen umarmte Klara. »Mir ist es wichtig, dass mein Sohn glücklich wird«, raunte sie dem Mädchen ins Ohr. »Allerdings solltet ihr bald heiraten, damit ihr nicht zu früh Eltern werdet.«
    »Ihr glaubt, wir hätten unterwegs …« Klara stockte mitten im Satz, während Tobias leise zu lachen begann.
    »Ich hätte durchaus gerne, doch Klara war der Ansicht, dass wir damit warten sollten, bis wir euren Segen haben!«
    »Oh!« Magdalena Just sah Klara gleichzeitig ein wenig bewundernd, aber auch tadelnd an. Da sie ihren Sohn liebte, fand sie deren Haltung ein wenig ungerecht. Wenn Tobias sich schon für Klara interessierte, hätte diese ihm gegenüber ruhig ein wenig zuvorkommender sein können.
    Unterdessen war Rumold Just zu einem Entschluss gelangt. »Wenn du
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