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Die Wahrheit über Geld - Wie kommt unser Geld in die Welt und wie wird aus einem Kleinkredit ein großer Finanzcrash (German Edition)

Die Wahrheit über Geld - Wie kommt unser Geld in die Welt und wie wird aus einem Kleinkredit ein großer Finanzcrash (German Edition)

Titel: Die Wahrheit über Geld - Wie kommt unser Geld in die Welt und wie wird aus einem Kleinkredit ein großer Finanzcrash (German Edition)
Autoren: Raimund Brichta , Anton Voglemaier
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zurückzahlen würden. Spaniens Banken stehen vor der Tür und würden das Land in die Tiefe reißen und Italien würde sicher nicht allzu lange auf sich warten lassen. Spätestens jetzt sind die Kleinsparer der Versicherungen betroffen. Und wenn Italien wankt, ...
    Oder: Der europäische Gedanke wäre tot, wenn wir Länder aus der EU entlassen würden. Das wäre mit derart negativen Effekten verbunden, dass die Politiker gut daran tun – egal mit welchen Mitteln –, dies zu verhindern. Mehr Schulden sind aus diesem Blickwinkel das kleinere Übel.
    Viele Grüße
    Max Meier
    Raimund Brichta:
    Sehr geehrter Herr Meier,
    Sie schreiben:
    „Assets auf der Haben-Seite eines Staates (auch wenn wir keine Bilanz auf dem Papier haben, so doch in unseren Köpfen) sind alle zukünftigen Steuereinnahmen, abgezinst auf heute, und alle Möglichkeiten zur Steuergenerierung (neue Steuern, Erhöhungen, finanzielle Repression) und wohl auch die Seignorage (wenn die EZB mitspielt, wonach es wohl derzeit in der EU aussehen könnte). Daneben natürlich, was bereits Staatseigentum ist.“
    Selbst dies ist kein Hinderungsgrund für die Aussage „wir haben nix“. Denn den zukünftigen Steuereinnahmen stehen selbstverständlich auch unvermeidliche zukünftige Ausgaben gegenüber, die Sie hier nicht erwähnen. Entscheidend wäre, ob dann noch etwas übrig bliebe, damit man tatsächlich etwas hätte. Die Geschichte zeigt aber, dass gar nichts übrig bleibt, weil die Staatsausgaben stets höher sind als die Steuereinnahmen. Genau deshalb steigt die Staatsverschuldung.
    Darüber hinaus sind Staatshaushalte und Privathaushalte zwei paar Schuhe. Die Aussage „wir haben nix“ bezieht sich aber nur auf den Staatshaushalt. Denn wenn Herr Schäuble noch was hätte, würde er doch keine Schulden machen, um den anderen zu helfen – zumal er Schwabe ist.
    Sie schreiben weiter:
    „Ich teile Ihre Argumentation nicht, dass der Staat schon längst die Steuern erhöht hätte, wenn es – objektiv – nur ginge. Subjektiv möchte leider jeder Politiker wieder gewählt werden und es sind deshalb ganz andere Kräfte am Werk als ökonomische.“
    Da haben Sie mich missverstanden. Ich habe nicht gemeint, dass der Staat generell schon längst die Steuern erhöht hätte, sondern dass er es im Notfall doch tun könnte, um eine Pleite zu vermeiden, wenn es so einfach wäre. Die Geschichte der Staatspleiten zeigt aber, dass dies nicht der Fall ist. Letztlich kann eine Pleite durchaus auch im Interesse der betreffenden Regierung liegen, wie Sie weiter unten selbst schreiben. Und genau dies ist das Gefährliche auch in Bezug auf den ESM und seine weitere Zukunft.
    Sie schreiben weiter:
    „Ein Land kann tatsächlich nur auf seine Auslandsschulden in Fremdwährung pleitegehen, weil keine / zu wenige Devisen generiert werden können, um den Schuldendienst bedienen zu können.“
    Natürlich geht das auch bei Inlandsschulden, dann nennt man es nur anders, nämlich Währungsreform. Genau wie bei einer Pleite werden dann Schulden und Geldvermögen zwangsweise reduziert.
    Sie schreiben weiter:
    „Ein positiver Blick auf die Schuldenmacherei oder ESM wäre bspw., dass die Gläubiger, die derzeit um ihr Geld fürchten, nun wieder beruhigt schlafen können.“
    Ja, die Gläubiger können deswegen beruhigter schlafen, weil ein anderer die Schulden übernimmt. Allzu beruhigt sollten sie aber nicht sein, weil auch dieser andere (hier die Bundesregierung) nur so lange zahlungsfähig ist, wie er neue Schulden aufnehmen kann. Wie schnell sich das ändern kann, hat die jüngere Vergangenheit gezeigt.
    Sie schreiben weiter:
    „Weiter positiv: Wir erkaufen den Ländern Zeit, dass sie ihre Strukturreformen durchsetzen können, oder: Schulden brauchen nicht zurückgezahlt zu werden. Es reicht, wenn das BIP wächst und somit das Verhältnis von Schulden/BIP sinkt.“
    Dies halte ich für einen Taschenspielertrick. Das ist etwa so, als würden Sie Ihren persönlichen Schuldenstand mit Ihrem Einkommen ins Verhältnis setzen. Dann brauchten Ihre Schulden in einem Jahr nur einmal langsamer zu steigen als Ihr Einkommen und schon wäre der Anteil der Schulden am Einkommen geringer. Aber hätten Sie damit Ihre Schulden abgebaut? Keineswegs, sie wären sogar gestiegen.
    Ganz zu schweigen davon, dass damit in gewisser Weise Äpfel und Birnen verglichen werden. Denn die Schuldenhöhe ist eine Bestandsgröße, die auch im nächsten und übernächsten Jahr in gleicher Höhe existiert, sofern
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