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Die Tonne mit dem Totenkopf

Die Tonne mit dem Totenkopf

Titel: Die Tonne mit dem Totenkopf
Autoren: Thomas Brezine
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Rindvieh vermißt!“ beschloß der Junge.
    „Halt! Aber erst morgen“, hielt ihn die Tante zurück. „Jetzt ist es höchste Zeit, die Hühner zu füttern und die Eier einzusammeln.“
    „Okay“, brummte Axel und schlenderte aus dem Zimmer. Da rief ihn die Tante zurück.
    „Axel, bitte gib mir Bubi. Ich brauche etwas zum Streicheln.“
    Nicht ganz ohne Furcht angelte der Junge eine der Boas aus dem geräumigen Terrarium und überreichte sie seiner Tante. Sogleich machte es sich die Schlange auf ihren Schultern bequem und wickelte sich um den molligen Hals. Felicitas begann gurrende und summende Laute auszustoßen, denn diese Schwingungen mochte die Schlange besonders gerne.
    „Und vergiß nicht, Seppi zu füttern!“ erinnerte Tante Fee. Axel verzog den Mund und nickte. Seppi war ihm nämlich noch immer nicht ganz geheuer...
    An diesem Abend hatte Axel schon sehr früh Sehnsucht nach seinem Bett. Kurz vor neun Uhr schlief er bereits in seinem gemütlichen, etwas niederen Zimmer im ersten Stock.
    Allerdings war sein Schlaf in dieser Nacht äußerst unruhig. Immer wieder tauchte die Horror-Kuh in seinen Träumen auf und jagte ihn quer durch den Wald.
    Einmal holte sie ihn auf der Verfolgungsjagd sogar ein und stupste ihn mit den Hörnern. Axel traute seinen Ohren nicht, denn jedesmal, wenn sie seinen Rücken berührte, ertönte ein dumpfes „Poch“.
    Es dauerte eine Weile, bis er bemerkte, daß das Pochen kein Traum war. Da war wirklich ein dumpfes Klopfen zu hören. Es klang, als würde jemand in eine der hölzernen Wände des Bauernhofes einen Nagel einschlagen.
    Verschlafen rieb sich der Junge die Augen und richtete sich im Bett auf. Das Geräusch kam von unten, aus dem Erdgeschoß.
    Axel schlüpfte in seinen Bademantel und öffnete die Zimmertür. Im Haus war es stockfinster, aber das Klopfen war auch auf dem Flur zu hören. Außerdem gackerten die Hühner. Es klang aufgeregt und erschreckt. Normalerweise schliefen auch sie um diese Zeit tief und fest.
    „Axel!“ hörte er die Stimme seiner Tante entfernt rufen. Er lief zu ihrem Schlafzimmer und steckte den Kopf hinein.
    „Was ist denn? Hast du geklopft?“ erkundigte er sich.
    „Ja, mit der Krücke gegen die Decke. Bist du schwerhörig, oder hast du so tief geschlafen? Ich habe jetzt eine Delle im Plafond. Es muß jemand um das Haus schleichen. Entweder ein Fuchs...“
    „Oder die Horror-Kuh!“ meinte Axel. Diese Vorstellung brachte ihn auch mitten in der Nacht zum Schwitzen.
    „So ein Holunder-Hokuspokus!“ Mit diesen Worten schob Tante Fee Axels Verdacht beiseite. „Wahrscheinlich ist es ein Mensch!“ vermutete sie. „Mir war vorhin, als hätte jemand beim Fenster hereingeschaut und dann an der Haustür gerüttelt.“
    „Ich nehme die Sache in die Hand“, rief Axel seiner Tante möglichst lässig zu. Allerdings hatte er eigentlich nicht die geringste Lust, in die stockfinstere Nacht hinauszutreten.
    „Du solltest dich zur Sicherheit aber bewaffnen“, riet ihm Tante Fee. „Hol dir das Nudelholz und den Fleischklopfer aus der Küche!“
    Axel befolgte ihre Anweisung, und mit den beiden Küchengeräten in den Händen, wagte er sich nun zur Eingangstür.
    Er blieb stehen und lauschte.
    Aus dem Nebengebäude, in dem die Hühner in der Nacht untergebracht waren, drang leises Gackern.
    „Wahrscheinlich hat sich eine Katze hineinverirrt“, dachte der Knickerbocker erleichtert und sperrte die Tür auf.
    Mutig marschierte er in die kühle Nachtluft auf den Hof hinaus.
    Da zerriß ein schriller, hoher Schrei die Stille. Im selben Moment flammten neben dem Jungen zwei riesige Lichter auf. Geblendet schloß er die Augen und schwang Nudelholz und Hammer drohend über seinem Kopf.

Das Horror-Kuh-Herrchen
     
     
    Axel wußte nicht, was er nun tun sollte. Ins Haus rennen und die Tür versperren? Um Hilfe schreien? Oder einfach abwarten?
    „Ein Krokodil! Hier liegt ein Krokodil!“ hörte er eine Stimme entsetzt schreien. Aber die kannte er doch! Das war...
    „Poppi! Poppi, was soll das heißen?“ rief jemand in seiner Nähe. Jetzt erst erkannte Axel, daß direkt neben ihm ein Auto stand. Der Fahrer hatte die Scheinwerfer eingeschaltet und ihn damit geblendet. Nun war er aus dem Wagen gesprungen und hastete zum Nebengebäude.
    „Herr Monowitsch!“ rief Axel. „Sind Sie das?“
    Der Mann blieb stehen und drehte sich zu Axel. „Jaja, natürlich! Guten Abend, Axel. Entschuldige den Überfall, aber Poppi... Um Himmelswillen. Was hat sie da von
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