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Die Terranauten TB 11 - Spektrum-Jagd

Die Terranauten TB 11 - Spektrum-Jagd

Titel: Die Terranauten TB 11 - Spektrum-Jagd
Autoren: Andreas Weiler
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Sonnensphäre innerhalb recht kurzer Zeit befrieden. Eins aber steht ganz gewiß fest: Eine Initialzündung wird nicht erfolgen. Niemals, David.«
    Er nickte. »Die Emigration hat noch einen langen Kampf vor sich. Aber ich bin sicher, sie wird ihn gewinnen. So wie ich den meinen.« Er löste sich von mir. Ich begann zu zittern. Ich konnte den Gedanken nicht ertragen, ihn zu verlieren.
    »David? Laß mich mit dir kommen, David.«
    »Nein«, sagte er sanft. »Den letzten Teil des Weges muß ich allein gehen, Myriam.«
    Ich überlegte angestrengt und versuchte die Worte zu finden, die ihn überzeugen konnten. »Erinnerst du dich an die mysteriösen Bemerkungen des Eremiten? Ich habe noch immer keine Erklärung dafür, David. Aber es muß eine geben.«
    Er antwortete nicht. Er küßte mich, und dann schloß sich das Regenbogenfeld des Raum-Zeit-Stroboskops um ihn, ganz plötzlich, ohne Ankündigung. Sein mentales Echo verhallte.
    Meine Beine setzten sich von ganz allein in Bewegung.
    Ich sah Altac und Schira noch ein letztes Mal an, dann warf ich mich in die schillernde Blase hinein. Von einem Augenblick zum anderen lösten sich die Konturen des Dschungels um mich herum auf. Ich folgte David.
    Und es gab kein Zurück mehr.

Epilog
    Lirha Ankrum steuerte den gepanzerten Sicherheitswagen selbst. Erstaunlicherweise hatten die großen Industriekomplexe außerhalb Neucrupps in dieser Nacht noch keine Staub- und Gaswolken aus ihren Schloten in die ohnehin schon mit starken Emissionen belastete Atmosphäre geblasen, und durch die transparente Protokuppel des Wagens konnte man das majestätische Feuerrad der Milchstraße sehen.
    »Sie sieht prächtig aus, nicht wahr?« meinte der alte Historiker gedankenverloren. »Milliarden von Sonnen. Myriaden von Planeten. Und das ist nur eine Galaxis von vielen.« Seine Miene verdunkelte sich. »Wenn ich daran denke …«
    Die Grüne Botschafterin schenkte ihm ein verstehendes Lächeln. »Daß es unzählige Zivilisationen von carnivorem Leben gibt, die nichts vom Erbe der Uralten wissen? Die nicht ahnen, was sie anrichten, wenn sie Raumfahrt mit Hilfe von Energien betreiben, die letztendlich entropiebeschleunigende Kräfte freisetzen?«
    »Ja.«
    »Die Terranauten sind mit ihren Wandernden Welten unterwegs, um auch jenen Völkern die Kunde von den Uralten zu bringen.«
    »Reicht das aus?«
    »Nein.« Sie steuerte den Wagen um eine Barrikade herum, an der umformierte Angehörige des Nationalen Bewahrungskonzils Fahrzeugkontrollen durchführten. Sie hatte die Fahrt angekündigt, und deshalb wurden sie weitergewunken. Bald darauf hatten sie den Stadtrand erreicht, und Lirha Ankrum erhöhte die Geschwindigkeit und schaltete den Autopiloten ein. Ihr Ziel war die Bibliothek. Dort wurde Haddar Luwic bereits sehnsüchtig von dem Ersten Informationsverwalter Shag Mangir erwartet. »Nein, es reicht ganz bestimmt nicht aus. Um weitere Entropiekatastrophen zu verhüten, ist viel mehr notwendig. Die Wandernden Welten der Terranauten sind nur ein Aspekt eines viel größeren Ganzen.«
    »Das IAES?« vermutete der alte Historiker.
    »Sie haben recht, Haddar.«
    Er beugte sich vor. »Also existiert die Waffe der Uralten wirklich.« Er runzelte die Stirn und blätterte in dem Buch, das Claude Farrell vor viertausend Jahren geschrieben hatte. »Eine Frage haben Sie mir immer noch nicht beantwortet.«
    »Sind Sie so sicher, daß ich die Antwort darauf kenne?«
    Er zögerte kurz. »Ja.«
    Die Frau mit den kleinen grünen Blättern auf den Schultern lachte glockenhell. »Wir sind fast da«, sagte sie nur.
    Haddar Luwic starrte auf die mit Tinte geschriebenen und teilweise schon verblichenen Buchstaben. Ein ganz bestimmter Abschnitt erweckte seine Aufmerksamkeit, und er las konzentriert. Die Schilderungen Claude Farrells waren eher als vage zu bezeichnen. Ganz bestimmt aber war ihnen nicht die kontrastreiche Deutlichkeit zu eigen, durch die sich die mentale Erzählung Lirha Ankrums ausgezeichnet hatte.
    Der Botschaftswagen hielt vor dem Portal des äußeren Absicherungszauns an. Die beleibte Gestalt Shag Mangirs kam auf sie zu, und der Erste Informationsverwalter der Bibliothek Tschitschiris winkte. Haddar Luwic gab den Gruß nicht zurück.
    »Seltsam«, sagte er und musterte die jung aussehende und doch so alte Frau. »Sie haben mir mehr Einzelheiten erzählt, als Claude Farrell hier aufgeschrieben hat. Wie erklären Sie sich das?«
    Sie lächelte und öffnete die Luke. Kalte und mit beißendem Staub
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