Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 067 - Die Planetenplünderer

Die Terranauten 067 - Die Planetenplünderer

Titel: Die Terranauten 067 - Die Planetenplünderer
Autoren: Robert Quint
Vom Netzwerk:
ihnen sofort zu dieser Terrorgruppe über.«
    Stille trat ein.
    Valdec hörte seine Atemzüge und das milde Säuseln der verborgenen Klimaanlage.
    Plötzlich beugte sich Prometheus nach vorn. »Thor kommt«, sagte er wortkarg.
    Valdec führte seinen Communer zum Mund. »Hauptmann?«
    Die Graue antwortete sofort. »Ihre Befehle?«
    »Schaffen Sie den ersten Gefangenen herein, diesen Morgenstern«, ordnete der Lordoberst an. »Und bereiten Sie die beiden Treiber auf das Verhör vor.«
    »Verstanden und bestätigt.«
    Nur wenig Zeit verging, dann öffneten sich fast gleichzeitig zwei Türen.
    Auf der einen Seite wurden zwei Graugardisten sichtbar, die eine kleine, dürre Gestalt mit sich zerrten, auf dieser anderen Seite betrat Thor 51 den Raum.
    Valdec deutete auf die Verhörkapsel.
    »Wir fangen an.«
     
    *
     
    Stahl und Stille umgeben den Attentäter.
    Ein Korridor, unpersönlich wie alle Korridore, breitet sich vor dem Attentäter aus und endet an einem breiten Schott.
    Die Taster des elektronischen Killers melden seinem Datengehirn, daß das Schott aus einer zehn Zentimeter dicken Stahl-Protop-Legierung besteht, einem der härtesten Materialien, die die Menschheit bisher entwickelt hat.
    Der Korridor ist leer, und nichts deutet darauf hin, daß der PSI-Begabte ihn noch vor wenigen Sekunden durchquert hat und hinter der Tür verschwunden ist.
    Hinter der Tür …
    Ein Irrtum ist nicht möglich, denn der Attentäter irrt sich nie. Für kurze Zeit, wenige Sekunden nur, während das Schott offenstand, da hat er die Anwesenheit seines Opfers angemessen.
    Ein Dutzend Meter und eine zehn Zentimeter dicke Tür trennen den elektronischen Killer von seinem Opfer.
    Scheinbar verschmolzen mit der Wand nahe des Liftes, so steht er lauernd da und tastet mit seinen empfindlichen Sinnen den Korridor ab. Alles wirkt, oberflächlich betrachtet, harmlos, doch wie Geschwüre in dem Leib eines gesunden Organismus registriert der Attentäter die getarnten Laserstrahler, die Düsen der Sprinkleranlage, aus der Säure tropfen wird, die Lichtschranken und die hochempfindlichen Mikrofone, für die selbst das Summen einer Fliege so laut ist wie das Motorengedröhn eines Gleiters.
    Der Korridor ist eine Todesfalle.
    Und trotz der Spezialinstrumente, die dem Attentäter zur Verfügung stehen, trotz des Ortungsschutzes und des Sarym-Schirmes, der raffinierten Technik im Bauch seines Raupenkörpers weiß er doch, daß er den Korridor nie unentdeckt überwinden kann.
    Valdec ist zu gut abgesichert.
    Einen Moment lang verharrt der mobile Computer reglos an seinem Platz, und tausend mal tausend Kalkulationen werden von seinem Datenbewußtsein durchgeführt. Eine Sperre fällt. Ein Sonderbefehl tritt in Kraft.
    Das Selbsterhaltungsprogramm des Attentäters ist neutralisiert.
    Schnell, doch ohne Hast, beginnt er, seine Vorbereitungen zu treffen und sein umfangreiches Waffenarsenal auszuschöpfen. Er weiß, daß er nur eine Chance haben wird, und er muß diese Chance nutzen.
    Das Opfer darf unter keinen Umständen entkommen.
    Mit aller Vorsicht versucht er, sich einzufädeln in das unsichtbare Informationsnetz, das den Zentralcomputer des lindgrünen Protop-Palastes mit seinen Nebenstellen verbindet. Er registriert die Sicherungen, die elektronischen Sackgassen, die zum Schutz gegen Manipulationen in das Netz eingebaut sind, und sein Decoder hat Mühe, die Fallen zu umgehen.
    Lautlos zieht sich das Computerduell dahin, bis dem Attentäter der Durchbruch gelingt. Von nun an laufen sämtliche Impulse der Korridorsicherungsanlagen über seinen Rechner.
    Damit ist eine Gefahr ausgeschaltet.
    Selbst wenn die Laser zu feuern beginnen, die Sensoren in der Decke und unter der Bodenfläche seine Anwesenheit registrieren – der Zentralrechner wird nichts davon erfahren.
    Der Plan des Attentäters tritt in die letzte Phase.
     
    *
     
    Diffuse Heiterkeit erfüllte Morgenstern.
    Dicht vor seinem Gesicht befand sich die transparente Tür der Verhörkapsel, und die Gesichter Valdecs und seiner Schergen waren merkwürdig verzerrt.
    Eine Nebenwirkung des Psychopharmakon, durchfuhr es den dünnen Mann.
    Die Elektroden an seinen Schläfen waren kühl.
    Das Psychopharmakon sollte seine Bedenken zerstreuen, doch immer wieder durchbrach Furcht die oberflächliche, künstliche Heiterkeit. Seine Immunisierung und die Ausbildung durch den Psyter begannen Früchte zu tragen.
    Morgenstern richtete seinen Blick auf die Clons. Scheinbar gelangweilt saßen sie um den Tisch und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher