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Die Tänzerin von Darkover - 9

Die Tänzerin von Darkover - 9

Titel: Die Tänzerin von Darkover - 9
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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einen Sternenstein erhalten würde. Sowohl ihre als auch Duncans Mutter hatten sich in letzter Zeit immer heftiger gegen diese Glücksbringer ausgesprochen. So sehr Judy auch die alten Traditionen hochhielt, diesen einen Brauch hätte sie gerne abgeschafft.
    Als Duncan heimkehrte, begrüßte sie ihn überschwenglich; er gab ihr einen Kuß auf die Wange und tätschelte liebevoll ihren Bauch.
    »Ich werde froh sein, wenn sie da endlich rauskommt«, scherzte er.
    »Ich komme ja sonst gar nicht richtig an dich ran, wenn sie immer im Weg ist.«
    »Rede keinen solchen Unsinn, Duncan! Die Kleine wird dich hören und sich zurückgewiesen fühlen, noch bevor sie überhaupt geboren ist.«
    »Es tut mit leid, Töchterlein. Natürlich will ich dich bei uns haben, und das von ganzem Herzen.« Duncan streichelte ihr noch einmal über den Bauch. »Aber nun zum heutigen Tag, Sarah. Erzähl mir, was du gesehen und gehört hast.«
    Sarah berichtete alles, und Duncan nickte. »Ich war gerade in meine eigenen Gedanken vertieft, als du mich unerwartet riefst.
    Aber dann konnte ich dich auch sehen, ganz deutlich sogar.«
    »Bleibt die Frage, wie weit man die Gedanken senden kann. Dazu brauchen wir andere, die uns helfen. Ohne einen Dritten in größerer Entfernung werden wir das nie überprüfen können.«
    »Das hätte ich beinahe vergessen, dir zu sagen. Gavin wird uns helfen. Er hütet heute nacht die Schafe, und wir können gemeinsam versuchen, ihn zu erreichen. Er erwartet uns jedenfalls.«
    »Gut, das ist schon einer mehr im Bunde. Aber wen können wir sonst noch gewinnen? Du weißt ja, daß meine Mutter Judy es ablehnt, Neues auszuprobieren. Sie sagt, wir sollten mit dem zufrieden sein, was unsere Vorfahren uns hinterlassen haben, und keine weiteren Fragen stellen.«
    »Ja, das weiß ich nur zu gut«, sagte Duncan überdrüssig.
    »Hörst du, sie rufen uns zum Abendessen.« Sarah nahm Duncan bei der Hand, und gemeinsam gingen sie in die Halle, wo die Tische bereits gedeckt waren.
    Bei mehr als einem Dutzend Leute aller Altersstufen an der Tafel, von den Großeltern bis hin zu den Kleinsten, die auf erhöhten Stühlen saßen, ging es entsprechend laut zu. An eine Fortführung ihres ernsthaften Gesprächs war jetzt nicht zu denken.
    Als sie mit der Nachspeise fertig waren, schlugen Dougal und Rafael mit ihren Humpen auf den Tisch und baten um Ruhe. »Hört uns jetzt genau zu«, begann Rafe. »Besonders ihr, Duncan und Sarah, unsere beiden Ältesten. Ja, ihr zwei, oder vielleicht sollte ich besser sagen ›ihr drei‹. Es ist an der Zeit, daß ihr euren eigenen Hausstand gründet.«
    Sarah konnte es kaum glauben. Sie schaute verunsichert zu Duncan, der genauso überrascht war wie sie. Wie konnten sie ihre Gedanken nur derart abschirmen, daß wir nicht die geringste Ahnung davon hatten?
    Die beiden alten Männer lachten; die Überraschung war gelungen.
    Jetzt ergriff Dougal das Wort. »Wir haben das schon seit Monaten geplant, sogar noch bevor sich dein Töchterchen meldete, Sarah.
    Deine jüngeren Geschwister werden bald selber heiraten wollen, und dann brauchen sie eine Zeit lang eure Räume. Ihr seid erwachsen genug, um auf euren eigenen Füßen zu stehen und für eure künftigen Kinder und Pflegekinder zu sorgen.«
    »Wir haben auch ein Stück Land für euch gefunden, keine halbe Tagesreise von New Skye entfernt; ihr braucht es nur in Besitz zu nehmen. Bis eure Kleine laufen kann, wird alles hergerichtet sein.
    Morgen werden wir losreiten, um es uns anzuschauen und einen geeigneten Platz für den Hausbau auszusuchen. Nein, Sarah, du wirst hier bleiben. In deinem Zustand kannst du nicht mitkommen.
    Duncan wird dir alles erzählen, wenn er zurückkehrt.«
    Dann redeten am Tisch wieder alle durcheinander. Judy und Duncans Mutter Laura sprachen über die Kräutervorräte, die man bereits angelegt hatte, um den beiden den Neubeginn zu erleichtern; und auch darüber, daß neu angepflanzt werden mußte, solange das Haus noch nicht stand. Dougal und Rafael unterhielten sich über die Güte des Bodens und Ernteaussichten sowie über ihren Anteil an der Schafsherde, der hinübergetrieben werden mußte. Sarahs Schwester und Zweitälteste der Kinder, Mhari, hatte ein ganz anderes Anliegen. Sie wollte wissen, wie schnell die Zimmer frei würden, damit sie und Ian endlich heiraten und dort einziehen konnten.
    »Je eher ihr geht, desto besser«, stichelte Mhari verächtlich. »Wir
    ‘wissen, daß du und Duncan heimlich mit euren Sternensteinen
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