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Die Reise der Jona

Die Reise der Jona

Titel: Die Reise der Jona
Autoren: David Gerrold
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weigerten sich strikt, auf ihrer Route weiterzufahren – außer, sie durften sich dem Seidenstraßenkonvoi anschließen.
    Wenn er kam.
    Gerüchte besagten, daß der Krieg zwischen der Allianz und der Solidarität unmittelbar bevorstand.
    Gerüchte besagten, daß die Seidenstraßenbehörde so besorgt war wegen der Unabwendbarkeit der interstellaren Feuersbrunst, daß die große Karawane nicht mehr hier entlangkommen würde. Für eine lange, lange Zeit nicht.
    Gerüchte besagten, daß dies hier die letzte Tour der Karawane sein würde, und daß die Route aus Furcht vor den morthanischen Marodeuren aufgegeben würde.
    Gerüchte besagten allerdings auch, daß die Allianz im Begriff war, eine gewaltige Flotte aufzustellen, um die Route zu schützen…

 
Libertyschiffe
     
     
    Das Gravitationszentrum eines Libertyschiffes bildet die Singularität, ein stecknadelkopfgroßes schwarzes Loch, das die Energieversorgung des Schiffs gewährleistet und außerdem als Fokus für sein Hyperstadium dient. Die Singularität besitzt die Masse eines kleinen Mondes und kann selbst von einem schwachen Gravitationswellenabtaster aus einer Entfernung von mehreren Lichtstunden exakt geortet werden.
    Die Singularität wird von der Singularitätsflasche umschlossen, einem sphärischen Magnetkäfig, der drei Stockwerke hoch ist: dies ist der Maschinenraum des Schiffes. Drei Hyperraumfluktuatoren sind auf die Singularität fokussiert; einer von oben, einer von jeder Seite. Sie bilden zueinander Winkel von hundertzwanzig Grad. Die Fluktuatoren ragen aus dem Schiff hervor und sind in drei massiven Säulen untergebracht, die einem Sternenschiff sein charakteristisches stacheliges Aussehen verleihen.
    Die Länge der Fluktuatoren ist von der Größe des Schiffes abhängig; der Grund dafür liegt in der Notwendigkeit, die Hyperraumblase präzise um das Schiff herum zu projizieren. Der Hyperraum wird auch I-Raum genannt, oder Irrationaler Raum, was als Ursache für das häufig zitierte, bekannte Sprichwort gilt: ›Man muß irrational werden, wenn man schneller als Licht sein will.‹ [i]
    Für Beschleunigungs- und Bremsvorgänge im Unterlichtbereich besitzen Libertyschiffe drei Massetreiber, die auf der Hülle montiert sind. Massetreiber bestehen im Prinzip aus langen, dünnen Röhren, die mit supraleitenden magnetischen Ringen umhüllt sind. Man schießt an einem Ende Ionen in die Röhren und beschleunigt sie in den Magnetfeldern auf beinahe Lichtgeschwindigkeit, bevor sie am anderen Ende wieder austreten und auf diese Weise den notwendigen Schub liefern. Die Richtung der Teilchenstrahlbeschleunigung kann zum Bremsen natürlich auch umgekehrt werden. Massetreiber sind bei weitem nicht so leicht zu orten wie der Singularitätsantrieb, dennoch kann der Schweif schneller Ionen, den das Schiff hinter sich herzieht, mit hochentwickelten Ortungsapparaturen entdeckt werden.
    Hinter dem Maschinenraum befinden sich die Quartiere der Besatzung, verschiedene Lagerräume, der Hecktorpedoraum und der interne Fährhangar. Der Fährhangar ist gleichzeitig als Frachtschleuse ausgelegt, aber hinten am Heck des Schiffes befinden sich noch weitere kleine Luftschleusen. Meist führen Libertyschiffe zwei Fähren mit sich, gelegentlich zusätzlich ein Kapitänsgig. Als Rettungsboot eingesetzt, können die Fähren je zehn Personen an Bord nehmen – und fünfzig, wenn man die Passagiere kurzfristig in Kälteschlaf versetzt.
    Vor dem Maschinenraum liegen drei Decks: Auf dem Oberdeck befinden sich die Offiziersquartiere, auf dem Mitteldeck das Schiffsgehirn und die Hauptmesse, und im Unter- oder Kieldeck die Ausrüstungslager. Noch weiter bugwärts liegt die Kommandozentrale, ein großer, U-förmiger Raum, dessen vorderer Teil von einem hochentwickelten Schirm eingenommen wird. Im rückwärtigen Bereich des Kommandodecks befindet sich die Brücke, eine erhobene Plattform, die durch ein Geländer vom Rest der Zentrale abgetrennt ist und von der aus man den gesamten Raum überblickt. Unterhalb der Brücke liegt ein kleineres Abteil, in dem die autonomen Funktionen des Schiffes untergebracht sind.
    Vor der Kommandozentrale befinden sich weitere Mannschaftsquartiere, die Krankenabteilung, der vordere Torpedoraum, die Frontschleusen und Wartungsschächte. Der Kiel läuft durch das gesamte Schiff hindurch. Er ist eigentlich ein Versorgungsschacht, der zugleich als Haupttunnel für die elektro-optische Verkabelung und für Energieleitungen dient.
    Auf der Schiffshülle finden
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