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Die Pferde vom Friesenhof 03 - Flucht bei Nacht und Nebel

Die Pferde vom Friesenhof 03 - Flucht bei Nacht und Nebel

Titel: Die Pferde vom Friesenhof 03 - Flucht bei Nacht und Nebel
Autoren: Margot Berger
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würde.«
    Teresa schlug vor: »Warum gehen wir nicht hin und sehen nach, was los ist?«
    Da winkte Klara ihre Freundinnen auch schon zu sich. Sie jagten los, als könnten sie einen Preis gewinnen, eine überholte die andere. Am Ende gewann Lea, wie immer, wenn es um Schnelllauf ging. Uli Lettermann schlenderte als Letzter heran.
    Klara strahlte übers ganze Gesicht, als die Truppe keuchend vor ihr stehen blieb. »Das ratet ihr nie!«, rief sie. Der unbekannte Mann neben Klara strahlte auch, als er sagte: »Fünf Euro für die schnellste richtige Antwort.« Er hielt Teresa fest, die sofort an ihm vorbei zum Hänger flitzte. »Halt, ihr dürft erst nach der richtigen Antwort reinsehen.« Seine Stimme war wohlklingend und kräftig, sie schallte über den ganzen Hof.
    Abschätzend musterten die Mädchen den Mann mit dem dunklen Haar und den blitzenden Augen. Aus dem Hänger drang das Scharren von Hufen.
    Kim registrierte blitzschnell das Hamburger Nummernschild. Als sie dann noch im Auto Faltblätter mit der Aufschrift: »Spielprogramm für die Hamburger Oper« entdeckte, ahnte sie etwas. Etwas Wunderbares, Unglaubliches. »Sind Sie etwa der Opernsänger aus Hamburg? Den die Polizei heute verhören wollte?«
    Anerkennend klopfte der Mann Kim auf die Schulter und zog den versprochenen Geldschein aus der Tasche. »Du bist ein schlaues Mädchen.«
    Klara umarmte Kim stürmisch. »Das ist sie, Herr Pavel. Das ist meine Freundin Kim, mit der ich auf der Rennbahn war. Von der ich Ihnen vorhin erzählt habe.«
    »Und wer ist da drin? Ihr Pferd?« Teresa ließ sich nicht länger festhalten und hüpfte um den Hänger herum.
    Die anderen kamen hinterher und machten sich an der Plane zu schaffen.
    Klara legte einen Finger auf die Lippen. »Ja, stimmt, da drinnen steht Paris Proud. Seid ruhig, ihr verrückten Hühner. Er ist sowieso schon aufgedreht genug.«
    Peter Pavel berichtete, wie er, der nichts mit Pferden im Sinn hatte, an Paris Proud geraten war. Den französischen Traber hatte er in Frankreich geschenkt bekommen, als ungewöhnliche Dankesgabe nach einem Konzert. »Bis dahin wusste ich kaum, wo bei einem Pferd vorn und hinten ist.« Ablehnen konnte Peter Pavel das Geschenk nicht, dann wären die Franzosen beleidigt gewesen. Also behielt er den Vierbeiner. Kollegen rieten ihm, den Traber in einen Trainingsstall zu bringen. Das schien auch ihm die beste Lösung.
    Bedauernd breitete Peter Pavel die Arme aus. »Ich muss zugeben, dass ich mir den Trainer nicht sorgfältig genug ausgesucht habe. Mein armes Pferd. Aber ich mache alles wieder gut.«
    Kämpferisch stemmte Lea ihre Arme in die Seiten. »Hoffentlich ist das keine faule Ausrede.«
    »Paris Proud darf zur Erholung ans Wattenmeer, nach Cuxhaven«, platzte Klara heraus. »Herr Pavel bringt ihn heute noch hin. Die Polizei ist einverstanden.«
    Klara sagte das so stolz, als hätte sie selbst dafür gesorgt. Aber sie konnte sich tatsächlich auf die Schulter klopfen. Dank ihrer Beobachtung und ihrer Stacheldraht-Beweisstücke war Trainer Hanks aufgeflogen. Wer weiß, wie lange er sonst weiterhin Pferde misshandelt hätte?
    Uli Lettermann stellte sich dem Sänger vor. Er fragte ihn, ob er mit einem Artikel im »Seestedter Tageblatt« einverstanden sei.
    »Wir als Zeitung«, erklärte Uli Lettermann, »können die Trainer nicht einfach beschuldigen. Wir können aber berichten, dass der bekannte Opernsänger Peter Pavel seinen Traber von der Rennbahn holt. Das sorgt für Aufmerksamkeit.«
    Zuerst äußerte Peter Pavel Bedenken, aber als Klara ihm den Stacheldraht zeigte, änderte er sofort seine Meinung. Der Sänger war schockiert, als er das Marterwerkzeug sah.
    Uli Lettermann griff nach seiner Kamera und schoss ein Foto von Peter Pavel vor der Ladeklappe des Hängers. Von Paris Proud sah man nur das Hinterteil und den dichten Schweif, der über der Tür hing.
    »Das Bild ist wie ein Symbol«, stellte Uli Lettermann zufrieden fest, als er seinen Fotoapparat einpackte. »Der Traber verlässt die Rennbahn - man sieht ihn nur noch von hinten.«
    »Und Tipo?«, fragte Klara leise.
    »Auch für deinen Tipo wird der Artikel nützlich sein.« Uli Lettermann nahm seinen Archivkoffer unter den Arm. »So ein Bericht ist ein Warnschuss für alle Trainer. Die werden vorsichtig sein, wenn sie merken, dass wir sie beobachten. Ich fahre jetzt heim und schreibe. Schaut am Montag ins Tageblatt.«
    Nach zwei schlaflosen Nächten konnten die Mädchen es kaum erwarten, am Montagmorgen die
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