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Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Titel: Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben
Autoren: Shannon Delany
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« , drängte ich. » Was gibt’s denn so alles da draußen? Ich will das jetzt wissen. «
    Cat überlegte und schielte zu Sophia hinüber.
    » Soph, kommst du damit klar, wenn wir das Horrorkabinett erweitern? Und zwar gewaltig? « , fragte ich.
    Sophia zuckte mit den Schultern. » Nur zu. «
    Cat holte tief Luft. » Remote Viewers, Projektoren, Telekinetiker, Sozialmanipulatoren, Hexen, Werwölfe, Vampire « – sie machte Gänsefüßchen in die Luft – » Zombies … «
    » Drachen? « , fragte ich.
    » Njet, auch wenn manche Leute für welche gehalten werden. «
    » Einhörner? «
    » Njet. «
    » Selkies, Púca, Sirenen, Dryaden und Meerjungfrauen? « Als Kind hatte ich mich sehr für Mythen und Legenden interessiert.
    » Halte ich alles für möglich « , räumte Cat ein.
    » Das ist im Augenblick keine besonders beruhigende Aussage. «
    » Geister « , warf Sophie ein.
    Cat sah sie an. » Ganz bestimmt nicht « , behauptete sie mit aufgerissenen Augen.
    » Geister gibt es « , widersprach ich.
    Cat schloss die Augen. » Wirklich? «
    » Oh ja. Von Geistern wusstest du nicht? « , fragte ich.
    Cat schnitt eine Grimasse. » Geister sind … gruselig. Die könnten überall sein. Wie Spinnen. «
    » Was du nicht sagst. « Ich seufzte und musste daran denken, dass Moms Geist mich möglicherweise jederzeit beobachtete. » Ihr geht jetzt besser zum Unterricht « , meinte ich und stand langsam auf. » Ich brauche noch einen Moment.«
    » Ich bleibe hier « , entgegnete Cat.
    Ich sah in den Spiegel. Die Welt war einfach nicht normal. Ich sah Cat an. Einen Werwolf als Babysitter zu haben, unterstrich diese Tatsache definitiv. » Eine Minute allein « , präzisierte ich.
    » Ich bring meine Sachen ins Klassenzimmer und drehe dann eine Runde, um sicher zu sein, dass du dort bist, wo du sein solltest « , bestimmte Cat.
    Einen Augenblick später ließ sie mich in Frieden.
    Ich brauchte nur ein paar Minuten, stand am Waschbecken, konzentrierte mich auf meine Atmung und gewöhnte mich an meine neue, neue, – wie viele Neus waren es jetzt eigentlich – neue Normalität. Mit gelegentlichen Gastauftritten meiner Mutter als Geist, einem Werwolf als Freund, einem Sportass-Energievampir-Exfreund, einer durchgeknallten Ex-besten-Freundin und einer Welt, zu der Zombies gehörten (igitt), aber keine Einhörner. Langsam wurde die Sache so richtig beschissen.
    Kaum war ich draußen auf dem Flur, als er auf mich zugestürmt kam.
    » Das ist deine Schuld! « , rief Marvin und stieß mich nach hinten. Ich schlug mit dem Kopf gegen die Wand.
    » Was soll das « , ächzte ich und rieb mir den Hinterkopf. » Wovon zum Teufel redest du? « Autsch.
    » Meine Freundin und dieser … dieser … Rusakova! « , schäumte er. » Bei ihm zu Hause. Wahrscheinlich in seinem Bett! «
    » He … « Ich hob die Hände, um ihn zu beruhigen. Er tobte, fluchte und ging im menschenleeren Flur auf und ab. Ich sah nur noch verschwommen. » Beruhige dich. « Ich sah mich vergeblich nach einem Hausmeister oder einem Lehrer auf Abwegen um. Warum musste Marvin ausgerechnet in dem Flur durchdrehen, wo niemand es mitkriegen würde?
    » Wie soll ich mich beruhigen! « , schnaubte er. » Sie war meine Freundin. Meine Liebe … Mein Ein und Alles! Er bewegte den Mund, ohne dass ein Laut herauskam. Seine Lippen zuckten wie bei einem Irren.
    Die Bezeichnung passte aus viel zu vielen Gründen.
    Er stieß mich noch einmal.
    Au.
    Also gut, vielleicht war er wirklich übergeschnappt. Verdammt. Da war ich mit CIA -Agenten fertiggeworden, die mich davon abhalten wollten, Werwölfe zu retten. Mit der Russenmafia, die mich umbringen wollte, um die Werwölfe zu kriegen. Und nun bekam ich es auch noch mit Amys verzweifeltem Ex zu tun.
    Einem Kerl, der es in Ordnung fand, jemanden zu schlagen, den er liebte. Was fand er dann wohl angemessen bei jemandem, den er hasste?
    Mein Kopf schmerzte heftig. Ich fasste noch einmal an die Stelle und sah, dass meine Finger blutig waren. Nicht gut. Wo steckte bloß Cat? Kam sie nicht bald auf ihrem Patrouillengang hier vorbei?
    » Wenn ich’s mir recht überlege « , zischte er, » dann bist du auch schuld daran, dass Sarah nicht mehr mit ihrem Freund zusammen ist. Und für die Trennung von Jenny und Derek – und für Jennys ruinierte Nase, gleich nach ihrer OP , und … «
    » Scheiße, Marvin « , lallte ich in den Nebel. » Warum schiebst du mir nicht gleich noch die Finanzkrise in die Schuhe? « Ich schwankte, während er knurrend wie
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