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Die Macht des Lichts

Die Macht des Lichts

Titel: Die Macht des Lichts
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Aber soll man mich doch zu Asche verbrennen, ich höre weder mit Spielen noch mit Trinken auf!« Vor ihm drehte sich Talmanes um und warf ihm einen Blick zu, dann rollte er mit den Augen.
    Thom lachte, als er es sah. »Ach was, mein Junge, ich wollte dich nicht deprimieren. Das ist bloß dummes Gerede. Ich habe immer noch ein paar Dinge, die ich der Welt zeigen kann. Wenn ich Moiraine wirklich befreien kann … nun, da wird sich zeigen. Davon abgesehen muss ja einer der Beobachter sein, der das alles eines Tages zu einem Lied macht. Aus all dem hier wird mehr als nur eine Ballade entstehen.«
    Er drehte sich um und fummelte in einer Satteltasche herum. »Ah!«, sagte er dann und zog seinen geflickten Gauklerumhang hervor. Mit Schwung warf er ihn sich über.
    »Wenn du dann über uns schreibst«, meinte Mat, »sind für dich vielleicht ein paar Goldmark drin, wenn du einen hübschen Vers über Talmanes einfügst. Du weißt schon, dass er ein Auge hatte, das immer in seltsame Richtungen starrt, oder dass er oft einen Duft verbreitete, der einen an einen Ziegenstall erinnert.«
    »Das habe ich gehört!«, rief Talmanes von vorn.
    »Das solltet Ihr auch!«, rief Mat zurück.
    Thom lachte bloß und zupfte seinen Umhang zurecht, damit er auch richtig zur Geltung kam. »Ich kann nichts versprechen.« Er kicherte weiter. »Wenn du nichts dagegen hast, Mat, trenne ich mich von euch, sobald wir im Dorf sind. Die Ohren eines Gauklers schnappen möglicherweise Informationen auf, die man in Anwesenheit von Soldaten nicht zu hören bekommt.«
    »Informationen wären nicht übel«, meinte Mat und rieb sich das Kinn. Voraus beschrieb die Straße eine Kurve; Vanin zufolge würden sie das Dorf direkt dahinter finden. »Ich komme mir vor, als wäre ich seit Monaten durch einen Tunnel gereist, ohne etwas von der Welt dort draußen zu sehen. Es wäre wirklich gut zu wissen, wo Rand steckt, selbst um nur zu wissen, welchen Weg man meiden muss.« Die Farben wirbelten und zeigten ihm Rand - aber der Mann stand in einem Raum ohne Ausblick und gab Mat nicht den geringsten Hinweis, wo er sich aufhielt.
    »Ich fürchte, das Leben ist meistens wie dieser Tunnel«, sagte Thom. »Die Leute erwarten von einem Gaukler, dass er ihnen Neuigkeiten bringt, also holen wir sie heraus und stauben sie ab, um sie zu präsentieren - aber viele unserer ›Neuigkeiten‹ sind nur ein paar Geschichten, die oft weniger Wahrheit enthalten als tausend Jahre alte Balladen.«
    Mat nickte.
    »Und ich schaue mal, ob ich ein paar Gerüchte für unser Unternehmen aufschnappen kann.«
    Der Turm von Ghenjei. Mat zuckte mit den Schultern. »Da dürften wir eher etwas in Vier Könige oder Caemlyn finden.«
    »Ja, ich weiß. Aber Olver hat mir das Versprechen abgerungen, mich umzuhören. Hättest du Noal nicht aufgetragen, den Jungen zu beschäftigen, hätte es mich nicht gewundert, ihn in meiner Satteltasche zu finden. Er wollte wirklich unbedingt mitkommen.«
    »Wo getanzt und gewürfelt wird, das ist kein Ort für einen Jungen«, murmelte Mat. »Ich wünschte nur, ich könnte mich darauf verlassen, dass die Männer im Lager ihn nicht schlimmer verderben, als es eine Schenke tun würde.«
    »Nun ja, er ist ja brav zurückgeblieben, sobald Noal das Spielbrett herausholte.« Olver war fest davon überzeugt, dass er Schlangen und Füchse nur oft genug spielen musste, um eine geheime Strategie zu entdecken, mit der man die Aelfinn und Eelfinn besiegen konnte. »Der Junge glaubt noch immer, er würde uns zum Turm begleiten«, sagte Thom etwas leiser. »Er weiß, dass er keiner der Drei sein kann, aber er will draußen auf uns warten. Uns vielleicht retten, wenn wir nicht schnell genug wieder herauskommen. Ich will nicht dabei sein, wenn er die Wahrheit entdeckt.«
    »Ich auch nicht«, meinte Mat. Die Bäume gaben den Blick auf ein kleines Tal mit grünen Wiesen frei, die die Hügel zu beiden Seiten weit emporklommen. Zwischen die Hänge schmiegte sich eine Stadt aus mehreren Hundert Gebäuden, durch deren Mitte ein Bergstrom floss. Die Häuser waren aus dunkelgrauem Stein erbaut und wiesen hohe Schornsteine auf, aus denen größtenteils Rauch in den Himmel stieg. Es gab Schrägdächer wegen der vermutlich sehr schneereichen Winter, obwohl jetzt nur noch auf fernen Gipfeln weiße Flecken zu sehen waren. Auf mehreren Dächern waren bereits Arbeiter fleißig damit beschäftigt, vom Winter beschädigte Schindeln zu ersetzen, und auf den Hügeln grasten Ziegen und Schafe, die von
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