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Die Kompanie der Oger

Die Kompanie der Oger

Titel: Die Kompanie der Oger
Autoren: A. Lee Martinez
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halbes Horn - trafen Frank.
    Er sah die Amazone an, die in seinen Armen lag, und ließ sie hastig los. »Entschuldigung, Erzmajor. Ich wollte nicht unterstellen, dass du schwach bist oder empfindlich oder dass du meinen Schutz oder so etwas brauchst. Es ist nur so, dass ich ein bisschen größer bin als du, nichts für ungut, und es schien mir lediglich sinnvoll zu sein.« Frank dämmerte, dass aller Lärm das Schlachtfeld verlassen haben musste, sonst wäre er nicht in der Lage gewesen, seine ungeschickte Entschuldigung zu hören.
    Regina hörte nicht zu. Sie war zu sehr auf die verbrannte Erde konzentriert, dort, wo der Pub einmal gestanden hatte.
    Ned stand in der Mitte davon. Der Stab in seiner linken Hand knisterte und schimmerte. Energiestränge schossen heraus und radierten alle Dämonen aus, die dumm genug waren, sich in einen Umkreis von einem Dutzend Metern um ihn herum zu verirren. Die meisten kauerten genau außerhalb dieser Reichweite.
    Er harte sich verändert. Und es war nicht nur sein linker Arm mit dem angegrauten Fleisch und den seltsamen Spitzen, die aus seiner Schulter und dem Ellbogen wuchsen. Man konnte es nicht beschreiben oder genau bestimmen, was anders war, bis auf ein gewisses kaltes Desinteresse in seinem Auge, einer verwirrenden Ruhe in seinem Ausdruck.
    Ned hob seinen Stab. Magische Blitze schossen in alle Richtungen heraus, sprangen von Dämon zu Dämon und verbrannten sie zur gleichen eisigen Asche, zu der der Pub geworden war. Einer kam direkt auf Frank zu, nur um im letzten Moment abzudrehen und einen fetten Inkubus zu zerstören. Die Blitze schossen durch die Kupferzitadelle, löschten Dämonen aus, mieden aber die Soldaten der Oger-Kompanie. Die Magie tötete ein paar Dutzend der Horde, bevor sie zur Spitze von Neds Stab zurückkehrte. Er senkte ihn - und die blutige Aura um ihn herum wurde schwächer.
    Einen Augenblick lang tat niemand etwas. Die Oger-Kompanie und die Dämonenhorde gafften gemeinsam.
    Ein großer grüner Dämonenkrieger, tapferer als seine Brüder, trat vor. Er hielt ein Schild, das vor entsetzlicher Magie glühte, zwischen sich und Ned und griff dann an, darauf bedacht, Ned mit einem einzigen schmetternden Schlag des ebenholzschwarzen Morgensterns den Schädel einzuschlagen. Ned stieß seinen Stab durch das undurchdringliche Schild und in das Herz des Dämons. Fleisch und Blut des Kriegers lösten sich in Nichts auf. Seine Knochen klapperten auf den Boden und zersprangen wie Kristalle zu Pulver. Ned sah aus, als langweile ihn die ganze Angelegenheit.
    Dämonen flohen voller Entsetzen. Diejenigen, die nicht augenblicklich von Neds Magie zerstört wurden. Der Stab glühte heller und heller, und bald lösten sich Dämonen auf, ohne von dem roten Blitz getroffen zu werden. Es genügte, seinen fürchterlichen Strahlen zu nahe zu kommen.
    Die Oger-Kompanie stand still. Der Sieg war ihrer. Never Dead Ned war zu einem lebenden Gott der Zerstörung geworden, und jedermann konnte Neds kalte, unaufhaltsame Macht spüren. Und jeder Soldat wusste, dass es dafür einen Preis zu bezahlen geben würde.
    Miriam kam näher. Sie näherte sich ihm bis auf fünf Meter, wagte sich aber nicht weiter heran. Das war alles, was sie tun konnte, um sich nicht umzudrehen und zu rennen.
    »Sir?« Ihre Stimme, die im Kampf gelitten hatte, war kaum mehr als ein Flüstern.
    Ned sah sie nicht einmal an. »Einen Moment.«
    Er hielt seinen Stab fest und sandte eine einzelne, blendende Lichtsalve aus. Die in der Ferne zurückweichenden Überlebenden der Dämonenrotte verschwanden. Einfach so. Diesmal blieb kein Feuer oder auch Asche zurück. Nur eine Leere, die selbst die Bäume zittern ließ.
    »Sir?«, fragte Miriam.
    »Fast fertig«, antwortete er.
    Er stampfte seinen Stab auf den Boden, und der schickte punktgenau Magie los, die über den Nachthimmel schoss. Sie erreichte die Eiserne Festung und öffnete einen saugenden Strudel. Die Festung versuchte davonzurennen, doch der Sog war unentrinnbar. Ziegel um Ziegel kämpfte die Festung, aber schnell genug wurden sie und alle ihre Bewohner verzehrt. Alle bis auf einen. Ein einzelner winziger Unterweltimperator war stark genug davonzuschlüpfen. Aber niemand bemerkte es.
    Der Glanz von Neds Stab wurde langsam schwächer, bis er nur noch sehr schwach leuchtete. »Sir?«, sagte Miriam.
    Diesmal wandte er den Kopf in ihre Richtung, wenn auch nicht ganz. Er neigte lediglich ein Ohr, als versuchte er ein entferntes Geräusch zu hören. Die Ruhe auf seinem
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