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Die Jerusalem-Krise

Die Jerusalem-Krise

Titel: Die Jerusalem-Krise
Autoren: Jason Dark
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verhielt sich zunächst ruhig und schaute sich wieder um.
    Ich wollte ihn beruhigen und sagte: »Keine Sorge, wir sind hier allein.«
    »Man kann nie wissen.«
    »Mehr sage ich nicht.«
    »Das weiß ich doch, Mr. Sinclair, aber glauben Sie mir, ich habe meine Probleme. Eine Frage zuvor. Kennen Sie Rosslyn Chapel?«
    Ich sagte nichts, denn ich überlegte. Nach einigen Sekunden nickte ich. »Ja, dieser Name ist mir schon ein Begriff. Es ist eine Kirche...«
    »Nicht nur das«, unterbrach Graves mich. »Sie ist mehr, viel mehr.«
    »Was genau?«
    »Ein kryptisches Bauwerk. Etwas, das von den Templern geschaffen worden ist. Das man auch als gut erhalten bezeichnen kann und das noch immer von bestimmten Geheimnissen umgeben ist«, gab er flüsternd seine Erklärung ab. »Zudem befindet sich Rosslyn Chapel nur ein paar Meilen von hier entfernt. Sie ahnen, worauf ich hinauswill?«
    »Ja, schon, auf die Kirche.«
    »Ich habe dort gearbeitet.«
    »Restauriert?«
    »Ja.«
    »Und weiter?«
    Er zog seine Wangen zusammen. »Und jetzt habe ich Angst, Mr. Sinclair, eine hündische Angst. Das können Sie sich nicht vorstellen, aber es ist so.«
    »Woher stammt die Angst?«
    »Ich habe Drohungen bekommen, die Finger von Rosslyn Chapel zu lassen. Ich darf nicht weitergehen, wenn mir mein Leben lieb ist. Es ist wirklich der reine Wahnsinn.«
    »Haben Sie sich darauf eingelassen?«
    »Nein, das habe ich nicht. Das ist mir viel zu wichtig gewesen. Aber ich sah mich nicht in der Lage, allein weiterzumachen. Ich habe um Hilfe gebeten...«
    »Wen?«
    »Zunächst im Vatikan.«
    »Oh...«
    »Die Weiße Macht«, flüsterte er. »Father Ignatius hörte von meinen Problemen. Er war sehr kooperativ und hat mir geraten, mich an Sie zu wenden. Daran hatte ich schon gedacht, doch ich traute mich nicht so recht. Ich befürchtete, dass Sie mich auslachen würden, doch Father Ignatius hat mir Mut gemacht.«
    »Darf ich fragen, woher Sie ihn und die Weiße Macht kennen?«
    Er räusperte sich und sagte: »Ich bin jemand, der für die Weiße Macht arbeitet.«
    »Tatsächlich?« Meine Überraschung war nicht gespielt.
    Der Mann neben mir zuckte mit den Schultern. Er rang sich dann ein Lächeln ab. »Nun ja, ich bin kein Superagent, das auf keinen Fall. Ich bin jemand, den man durchaus als einen Zuträger bezeichnen kann, wenn Sie verstehen. Ich sammle Informationen. Man hat Kontakt mit mir aufgenommen. Ich komme recht weit in meinem Job herum. Während meiner Ausbildung habe ich auch ein Jahr im Rom gelebt, um mich auf gewisse Dinge einstellen zu können. Ich wollte an der Quelle sein, verstehen Sie?«
    »Alles klar. Da hat man Sie angeworben?«
    »Nein, so kann man das nicht sagen. Man warb mich nicht an. Ich selbst bin auf die entsprechenden Menschen zugegangen und habe mich angeboten. Ich bin so etwas wie ein freier Mitarbeiter für diesen Geheimdienst. Ich besorge Informationen über Kirchen und deren Geschichte. Ich arbeite an alten Fresken, Bildern und Figuren. Hin und wieder entdecke ich etwas, das sehr wichtig für die Kenntnisse über die Vergangenheit ist.«
    »Aha«, sagte ich leise. »Und das ist Ihnen jetzt passiert, Mr. Graves?«
    »Genau.«
    »Was ist es?«
    »Ein Bild und ein Fresko. Man kann es nicht so genau unterscheiden. Aber es ist vorhanden. Ich habe es nicht in Rosslyn Chapel selbst entdeckt, sondern in dem Gewölbe, das unterhalb der Kirche liegt. Es war auch mehr Zufall und hatte ebenfalls etwas mit meiner brennenden Neugierde zu tun.«
    »Was haben Sie denn gesehen?«, fragte ich.
    »Eine Szene.«
    Ich zuckte die Achseln. »Das sagt mir nicht viel, wenn ich ehrlich sein soll.«
    »Das weiß ich, Mr. Sinclair. Das Bild zeigt drei Männer. Einer trägt die Tracht eines hohen geistlichen Würdenträgers. Ich gehe davon aus, dass er ein Kardinal oder zumindest ein Bischof gewesen ist. Die anderen beiden sind weltlich gekleidet. Sie stehen zusammen und haben eine Haltung eingenommen, die den Betrachter irgendwie abschrecken soll. Einer der Männer streckt dem Zuschauenden sogar seine Hand entgegen, als wollte er sagen: Bis hier und nicht weiter.«
    »Das soll so aufregend sein?«, fragte ich bewusst provozierend.
    »Ja, das ist es.«
    Ich lächelte und räusperte mich. »Wenn Sie nicht wissen, wer die drei Männer sind und...«
    »Moment, Moment«, unterbrach er mich, »das habe ich nicht gesagt. Ich gehe davon aus, dass einer der Männer ein gewisser Prinz Henry St. Clair ist. Und jetzt müssen Sie doch aufhorchen, Mr.
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