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Die Hilfengebung des Reiters - Clarissa L. Busch: Hilfengebung des Reiters

Die Hilfengebung des Reiters - Clarissa L. Busch: Hilfengebung des Reiters

Titel: Die Hilfengebung des Reiters - Clarissa L. Busch: Hilfengebung des Reiters
Autoren: Clarissa L. Busch
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bereits in der Lage ist, sich auf der kleineren Wendung auszubalancieren. Aufschluss darüber kann hier die klein gerittene Schrittvolte geben, bei der sich das Pferd ohne Probleme ausbalancieren können sollte.
    Ein extremer Fehler ist die Außenstellung in der Hinterhandwendung, da hierdurch keinerlei Biegung möglich ist. Meist neigt das Pferd in diesem Fall zum Herumeilen in der Wende. Dies stellt der Reiter am besten durch abfangende Zügelhilfen sowie Abfangen mit dem inneren Schenkel ab. Die Hinterhandwende sollte hier zur Übung trittweise geritten werden und das Pferd zwischendurch immer wieder zum Abkauen angeregt werden.
    Gleichzeitig muss die Innenstellung und -biegung durch das Reiten von Volten erarbeitet werden.
    Zügel aus der Hand kauen lassen
    Zügel aus der Hand kauen lassen
    Beim „Zügel-aus-der-Hand-kauen-lassen" soll sich das Pferd willig durch Verlängerung des Zügels vorwärts-abwärts dehnen. Die Verbindung darf hierbei keinesfalls verloren gehen. Das Pferd soll sich so lange strecken, bis sein Maul ungefähr auf Buggelenkhöhe getragen wird. Es soll dabei willig am Gebiss kauen. Das Gleichgewicht darf dabei nicht verloren gehen.
    Bei der oft unterschätzten Lektion „Zügel-aus-der-Hand-kauen-lassen" in Prüfungen soll festgestellt werden, ob das Pferd korrekt an die Hilfen herangeritten wurde und sich somit bei einer Verlängerung des Zügelmaßes bereitwillig in die Dehnungshaltung begibt. Gleichzeitig muss es in Takt und Tempo gleichmäßig bleiben. Es darf auf keinen Fall die Kreuzhilfen des Reiters ignorieren und davonlaufen. Das „Zügel- aus-der-Hand-kauen-lassen" eignet sich jedoch auch sehr gut als Übungslektion, da es das Vertrauen des Pferdes zur Reiterhand stärkt und für das Pferd eine willkommene Abwechslung zum anstrengenden, aufgerichteten Gehen bedeutet. Die Halsmuskulatur wird durch das abwechselnde Abwärtsdehnen und Aufrichten besser gestärkt als durch das dauerhafte Reiten in Dehnungshaltung, da die Pferde hierbei dazu neigen, auf die Vorhand zu kommen.
    Um einen entsprechenden Erfolg zu erreichen, ist die korrekte Ausführung der Lektion wichtig. Der Reiter sollte durch energisches Nachtreiben im Arbeitstempo das Pferd dazu anregen, seinen Hals in Dehnungshaltung zu strecken. Wenn das Pferd weich nach vorwärts-abwärts zieht, gibt der Reiter stückchenweise die Zügel nach. Er muss allerdings darauf achten, die Verbindung nicht aufzugeben. Diese soll genauso bestehen bleiben wie in der normalen Anlehnung. Mit dem längeren Zügel kann der Reiter ebenso abfangen und einwirken wie mit dem kurzen Zügel. Das Pferd bleibt an den Kreuz- und Schenkelhilfen des Reiters und hält den Takt und das Tempo der Gangart. Bei Pferden, die zum Schnellerwerden neigen, muss der Reiter die Zügel immer wieder verkürzen, das Pferd wieder in das ursprüngliche Tempo holen und erneut das Zügelmaß etwas verlängern. Mit der Zeit wird das Pferd lernen, das Nachgeben nicht sofort auszunützen, sondern an den Reiterhilfen zu bleiben. Dann kann man den Zügel länger herauskauen lassen.
     

    Leichter Sitz mit relativ langem Bügel. Die Reiterin bleibt mit ausbalanciertem Oberkörper über dem Schwerpunkt des Pferdes. Die Zügelfäuste können zu beiden Seiten des Halses aufgestützt werden.
    Überstreichen
    Überstreichen
    Beim Überstreichen gibt der Reiter im Trab oder im Galopp während zwei bis drei Pferdelängen die Anlehnung auf und schiebt beide Hände entlang des Mähnenkamms nach vorn. Das Pferd muss dabei in korrekter Haltung und an den Hilfen des Reiters bleiben. Es ist kein Fehler, wenn die Stirn-Nasen-Linie dabei etwas vor die Senkrechte kommt, solange die Anlehnung gegeben ist.
    Auch während des Trainings sollte der Reiter durch Überstreichen von Zeit zu Zeit die Selbsthaltung des Pferdes überprüfen. Er kann hierdurch feststellen, wie gut das Pferd an seinen Gewichts- und Schenkelhilfen steht und ob es losgelassen vom Zügel geht.
    Zur Übung wird das Überstreichen auf gebogenen Linien auch mit einer Hand ausgeführt. Hierbei gibt der Reiter den inneren Zügel nach, um festzustellen, wie gut das Pferd am äußeren Zügel steht. Allerdings sollte das Überstreichen nicht ständig durchgeführt werden, sodass der Reiter dauernd die Zügel durchhängen lässt und somit die gleichmäßige Verbindung zum Pferd aufgibt.
    Springen
    Springen
    Selbstverständlich gelten alle Regeln der Hilfengebung auch für das Springreiten. Das tägliche Training des Pferdes in
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