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Die Heimkehr des Prinzen

Die Heimkehr des Prinzen

Titel: Die Heimkehr des Prinzen
Autoren: Alyssa Day
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abendlichen See. Der Rubin hatte die Form eines riesigen Herzens, das so groß war wie Vens Kopf.
    Â»Was ist das?«, kreischte Caligula. »Was hast du ihr da gegeben?« So hart, dass ihr das Blut von den Lippen spritzte, schlug er sie mit dem Handrücken ins Gesicht, doch sie lachte.
    Â»Du eingebildeter Narr!« Sie spuckte Blut aus und lachte dann wieder. »Hast du wirklich geglaubt, du könntest mich fertigmachen?«
    Erin riss sich das Juwel an die Brust und schloss die Augen. Als sie sie wieder öffnete, war die Göttin wieder da. Sie hob den Kopf und sah ihrer Schwester direkt in die Augen. »Lass uns singen.«
    Wie aus einem Munde begannen die beiden Schwestern zu singen, und der Rubin stimmte ein, ein Bass zu ihrem hellen Sopran. Die Sinfonie reiner Macht und puren Lichts schwoll an und erklang durch die Höhle, erleuchtete ihre düstersten Winkel, strahlte auf Vampire und Metamorphen hinab, die sich in ihren Ecken duckten.
    Caligula kreischte auf und ließ Deirdre los, um sich die Ohren zuzuhalten, als der Gesang des Rubins um ihn herum und durch ihn hindurch schallte und seine Kapriolen schlug. Er war in rotes Licht getaucht, das etwas Reines, Unschuldiges hatte und in starkem Kontrast zu seiner Verderbtheit stand.
    Das Lied des Rubins hielt den alten Vampir in einem leuchtend kristallenen Gefängnis aus Licht und Gesang gefangen, und Caligulas hilfloses Um-sich-Schlagen gegen die gläsernen Wände machte deutlich, dass er nicht entkommen konnte. Seine Schreie drangen kaum durch die Musik, doch sein Mund war weit aufgerissen, und die verkrampften Muskelstränge an seinem Hals erzählten ihre eigene Geschichte. Bei diesem Anblick durchflutete Ven eine heiße Welle der Freude.
    Deirdre sank direkt vor Erin auf den Boden herab, und die beiden Schwestern fielen sich in die Arme. Als sich Erin wieder löste, errichtete sie spielend einen Schutzschild um sich und ihre Schwester und wandte sich Ven zu. »Hier bin ich sicher, mein Krieger. Geh und tu dein Werk.«
    Â»Bleib hier in Sicherheit!«, rief er ihr zu. »Bleib hinter deinem Schild, egal was passiert.«
    Sie nickte und umarmte wieder ihre Schwester. Dann drehten sich beide in einer einzigen Bewegung Caligula zu, der immer noch gefangen war, und sahen ihn an. Beruhigt hob Ven das Schwert und sah seine Waffenbrüder an. »Jetzt!«
    Er, Jack und Justice drängten sich nach vorn in die Massen heulender und stöhnender Vampire und Metamorphen, die jedoch nicht in einem solchen Maß außer Gefecht gesetzt waren, dass sie nicht kämpfen konnten. Ven stach und hieb auf alles ein, was sich ihm in den Weg stellte, und kämpfte sich so zu Daniel durch, der über Quinn gebeugt stand.
    Doch er kam zu spät. Während er noch seinen Silberdolch in das Herz eines geifernden Werwolfs stieß, sah er, wie Daniel sich mit den Zähnen das Handgelenk aufriss und die Stelle dann an Quinns halb geöffnete Lippen hielt.
    Â»Nein!«, schrie Ven und rannte zu ihnen hinüber – und kam wiederum zu spät. Quinn hatte den Kopf gehoben und klammerte sich mit beiden Händen an Daniels Arm fest, während sie gierig von seinem Blut trank.
    Der Verräter hatte den Blutsbund mir ihr vollzogen und würde nun für immer mit Quinn verbunden sein und Macht über sie haben. Ven hob das Schwert, eingedenk der wichtigen Tatsache, dass beim Tod des Vampirs, der den Blutsbund geschaffen hatte, dieser Bund sich wieder auflöste.
    Â»Dir deinen Kopf abzuhacken wird mir ein reines Vergnügen sein«, zischte er.
    Daniel hob den Kopf und sah Ven mit unendlich müdem Ausdruck an. »Sie lag im Sterben, Ven. Sie war geschwächt von den vielen Kämpfen und vom Heilen. Ich muss ihr wohl zu viel Blut entzogen haben. Wenn sie keine Blutübertragung bekommen hätte, dann wäre sie jetzt gestorben. Und ein Krankenhaus ist hier auch nicht um die Ecke.«
    Ven wurde klar, dass Daniel die Wahrheit sagte. Langsam ließ er sein Schwert sinken, als Quinn endlich Daniels Arm losließ und ihn ansah. Winzige Blutströpfchen hatten sich auf ihren Lippen gebildet. »Sind wir tot?«
    Â»Nein«, sagte er. »Aber vielleicht in der Hölle.«
    Daniel sah Ven düster an. »Ich bin ein Spartaner, Atlanter. Wir haben die Hölle erfunden.«
    Daniel stand auf und trug Quinn auf seinen Armen. »Ich nehme sie mit nach oben, oder wenigstens so weit ich kann, bevor mich das
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