Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die göttliche Komödie (German Edition)

Die göttliche Komödie (German Edition)

Titel: Die göttliche Komödie (German Edition)
Autoren: Dante Alighieri
Vom Netzwerk:
wohne ●
Als ewige zier du unsres lands gepriesen!
     
Darf ich dir nahn aus gnade? mir zum lohne?
Sag mir ● sofern ich wert bin deiner worte ●
Entsteigst der hölle du und welcher zone?
     
›Durch des schmerzvollen reiches alle orte ●
Gab er zur antwort ● bin ich her gekommen ●
Aus himmels kraft komm ich – sie wies die pforte.
     
Durch tun nicht ● durch nicht-tun ward mir genommen
Das hohe licht zu sehn das dir soll scheinen
Von dem die kunde ich zu spät bekommen.
     
Ein platz ist drunten ● traurig nicht durch peinen
Nur durch das blosse dunkel ● wo die klage
Nur wie ein seufzen tönt nicht wie ein weinen.
     
Ich bin dort in unschuldiger kinder lage:
Sie von dem menschenfehle noch nicht freie
Da tod zu früh sie traf mit seinem schlage.
     
Ich bin bei denen die versäumt die weihe
Der drei erz-tugenden ● doch ohne sünde
Die andern sahn und übten nach der reihe..
     
Wenn du es aber weisst und kannst ● so künde
Wo bald den weg wir finden der uns weite
Des Fegefeuers eigentliche schlünde.‹
     
Nicht feste stelle ist die mir bereite ●
Sprach er ● ich mag hinauf und seitlich schwenken..
Soweit ich kann ● biet ich mich zum geleite.
     
Doch siehst du dort den tag bereits sich senken ●
Bei nacht kann man nicht aufwärts gehn und gerne
Möcht ich an einen schönen rast-ort denken.
     
Seelen sind hier zur rechten ● etwas ferne..
Verlangst du dass ich sie dir zeigen möge?
Es war ein glück dass man sie kennen lerne.
     
›Wie ist dies? war die antwort ● wer nun zöge
Aufwärts bei nacht ● wird er von höherem munde
Gehemmt? ist es weil er es nicht vermöge?‹
     
Der freund Sordell ● den finger auf dem grunde
Hinziehend sprach: Sieh über diesen streifen
Kämst du nicht weiter nach der sonne schwunde.
     
Nicht dass ein andres ding beim fürderschweifen
Als nur das nächtige dunkel dich beschwere..
Und das nicht-können lässt den wunsch ersteifen.
     
Wol ging' es an dass man zurück dann kehre
Und wandernd ringsum an dem abhang taste
Solang der horizont den tag verwehre.
     
Da sprach mein Herr den beinah staunen fasste:
So führ uns hin denn ● wo nach deinen worten
Es möglich ist dass man erfreulich raste...
     
Wir hatten kurz uns nur entfernt von dorten
Als ich vor mir den berg sah offenstehen
So wie sich täler öffnen allerorten.
     
Dorthin ● so sprach der schatten ● lasst uns gehen
Wo sich die höhe senkt zu einem schachte
Und da dem neuen tag entgegensehen!..
     
Zuweilen steil zuweilen eben brachte
Gekrümmter pfad zum rande einer weide
Dort wo der saum sich mehr als halb verflachte.
     
Gediegnes gold und silber ● scharlach ● kreide ●
Indigoholz mit leuchtend heitrem scheine ●
Frischer smaragd wenn man ihn eben schneide:
     
Vor blumen und vor kraut an diesem raine
Wär alles dieses ein der farbe bares
Wie bar erscheint vorm grösseren das kleine.
     
Jedoch nicht einzig ein gemälde war es:
Hier schuf aus süssigkeit von tausend düften
Natur ein unbekanntes ● unsagbares.
     
    FEGEFEUER ● VII. GESANG ● 1–81.
     

ANFANG DES DES VIII. GESANGES ●
DIE BEIDEN ENGEL
Die stunde wars wo denen auf den schiffen
Die sehnsucht kommt und sich ihr herz erweichet
Die heut der freunde hand zum abschied griffen ●
     
Die stunde wo der neue pilger schleichet
Voll liebe beim geläut der fernen glocken
Die weinen zu dem tage der erbleichet:
     
Da liess ich das gehör auf einmal stocken
Damit mein auge eine seele fände
Die vortrat. ›Horchet‹ schien ihr wink zu locken.
     
Sie faltete und hob die beiden hände
Die augen hielt dem osten sie entgegen ●
Als sagte sie dass nichts als Gott sie bände.
     
›Te lucis ante‹ kam mit solchem segen
Ihr aus dem munde und so süss und leise
Dass fast mein geist versagte sich zu regen.
     
Ihr folgten in so süsser frommer weise
Mit diesem frommen lobgesang die scharen
Die augen richtend auf die hehren kreise.
     
Hier ● Leser ● schärfe deinen blick zum wahren!
Denn nun bekommt der schleier solche feine
Dass sicher leicht wird sein ihn zu durchfahren.
     
Ich sah wie jene adlige gemeine
Drauf schweigend schaute nach dem obern sitze
Als ob sie wartete in angst und kleine.
     
Ich sah dann mit zwei schwertern hell wie blitze
Zwei engel von der höh hinunterschiessen ●
Doch war die waffe stumpf und ohne spitze.
     
Grün wie die blättchen die gerad entspriessen
War ihr gewand das sie von grüner schwinge
Durchbrochen in der luft nachflattern liessen.
     
Es schien dass der zu haupt uns
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher