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Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge
Autoren: Anne McCaffrey
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Robinton?«
    »Demnächst wird er einen Planetenumlauf alt. Ein stämmiger Bursche, er kann schon laufen. Für Merelan wäre es ein Leichtes, sich tagsüber um einen Säugling zu kümmern, der in der Wiege liegt, und für Mardy wäre es eine Entlastung. Robie ist ein lieber, unkomplizierter Bub, genauso umgänglich wie seine Mutter.« Betrice strahlte in beinahe mütterlichem Stolz.
    »Misch dich am besten nicht ein, Betrice«, riet ihr Gennell. »Zur Zeit herrscht große Aufregung wegen Petirons neuer Moreta-Kantate zur Sonnenwendfeier, bei der Merelan den wichtigsten Solopart übernimmt.«
    »Es gefällt mir überhaupt nicht, dass sie so hart daran arbeitet, Gen, denn im Grunde hat sie sich immer noch nicht von der schweren Geburt erholt …«
    Gennell tätschelte die tüchtigen Hände seiner Frau. »Petiron hat die Musik eigens für sie geschrieben, und auf ganz Pern gibt es keinen zweiten Sopran mit ihrem Stimmumfang. Ich kann verstehen, dass er eifersüchtig auf jeden ist, der die Zeit seiner Frau in Anspruch nimmt.«
    »Aber er darf ganz nach Lust und Laune über ihre Zeit verfügen!« konterte sie spitz.
    »Ach, weißt du, es gibt mehr als einen Weg, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.« Schmunzelnd blickte er ihr in die Augen.
    »Fängst du schon wieder damit an?« erwiderte Betrice gutmütig.
    »Jetzt, wo du mich auf den Gedanken gebracht hast …« witzelte er gut gelaunt. »Aber im Ernst, Betrice, Petiron ist kein übler Kerl. Und er liebt seinen Jungen von ganzem Herzen.«
    Betrice kniff die Lippen zusammen. »Glaubst du?«
    »Zweifelst du etwa daran?«
    Sie maß ihren Mann mit einem kritischen Blick. »In der Tat. Ich habe diesbezüglich meine Zweifel.« Sie legte ihre Hand auf seinen Arm. »Ich brauche ihn nur mit dir zu vergleichen. Du hast dich um jedes unserer fünf Kinder aufopfernd gekümmert, und alle sind gut geraten. Freilich, ab und zu schaut Petiron in Robies Bettchen hinein, und er sieht auch hin, wenn der Kleine auf dem Hof spielt. Aber nur, wenn man ihn daran erinnert, dass er ein Kind gezeugt hat.«
    Gennell kaute auf seiner Unterlippe und nickte bedächtig. »Nun ja, ich verstehe, was du meinst. Aber ich glaube nicht, dass es Petirons Vaterinstinkten förderlich ist, wenn man Merelan Mardys jüngsten Sprössling aufhalst. Vor allen Dingen, weil Petiron wirklich mit den Proben für die Sonnenwendfeier vollauf beschäftigt ist.«
    »Diese ewigen Proben! Hoffentlich bricht Merelan vor der Feier nicht vor Entkräftung zusammen!«
    »Ich kann und werde dafür sorgen, dass das nicht passiert«, warf Gennell hastig ein. »Und jetzt lass mich bitte allein.« Als sie sich zum Gehen wandte, gab er ihr einen liebevollen Klaps auf das Hinterteil, ehe er sich wieder der Aufgabe widmete, die frisch beförderten Gesellen den Burgen und Hallen zuzuteilen, die um ihre Dienste ersuchten.
    ***
    Merelan sang den schwierigen Part der Moreta in der Kantate, die zur Sonnenwendfeier aufgeführt wurde, und sie bewältigte die Kadenzen mit einer Leichtigkeit, als handele es sich um schlichte Melodien. Ihre seelenvolle Stimme und die Mühelosigkeit ihres Vortrags entzückten das Publikum sowie Petiron.
    Selbst die Bewohner der Halle, die sie ständig üben hörten und ihre Fähigkeiten kannten, spendeten ihr stehende Ovationen. Merelan beherrschte nicht nur eine perfekte Atemtechnik, die ihren Koloratursopran unterstützte, sie legte auch so viele Emotionen in ihre Stimme, dass nicht wenige Zuhörer zu Tränen gerührt waren, als die letzten Worten verklangen, mit denen sie Moretas Ende beschrieb, die mit ihrem Drachen ein letztes Mal ins Dazwischen und in den Tod sprang. Der Burgherr von Fort und seine Gemahlin eilten vor Begeisterung zur Bühne, um sicher zu gehen, dass Merelan ihr überschwängliches Lob hörte.
    Petiron strahlte, als sie bescheiden die Komplimente entgegennahm und das Publikum dezent darauf hinwies, dass es ihr Freude bereitete, die Kompositionen ihres Mannes zu interpretieren. Er schien nicht zu sehen, wie blass sie war. Doch Betrice bemerkte es, und in der kurzen Pause, in der die Chormitglieder, die für den nächsten Teil des Programms nicht gebraucht wurden, ihre Plätze verließen, reichte sie der Sängerin einen wirksamen Stärkungstrunk. Merelan würde später noch einmal auftreten, aber mit einem weniger kräftezehrenden Repertoire, und während der Männerchor in Aktion trat, durfte sie sich ausruhen.
    Betrice behielt die Sängerin aufmerksam im Auge, und zu ihrer Erleichterung sah
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