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Die Beute

Die Beute

Titel: Die Beute
Autoren: Jaye Ford
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Ripper, was, Schlampe?«
    Sie sah ihm in die Augen. Noch vor drei Minuten hatte sie geglaubt, sie würde sterben. Jetzt stand sie über ihm, und Kane lag vor ihren Füßen auf den Knien. Sie hatte nichts zu verlieren. »Na klar.«
    »Hast du schon mal eine Messerwunde gesehen? Da kommt so viel Blut raus, dass man kotzen muss.«
    »Sag bloß?«
    Er grinste. »Du glaubst wohl, du bist zäh, was? Du machst das nie.«
    »Wetten, dass?«
    Er versuchte ihre Hand zu packen, doch sie hob das Messer außer Reichweite und ließ es direkt auf seinen Oberschenkel sausen.
    Das bedurfte keinerlei Anstrengung. Das Messer fuhr in sein Fleisch und blieb erst stecken, als es auf seinen Knochen traf. Er schrie vor Schmerz. Sie zog es heraus und betrachtete das Blut, das an der Klinge herunterlief. Sie war überrascht, wie leicht das war. Und wie gut es sich anfühlte, ihn zu verletzen.
    Kane bewegte sich schnell. Griff mit seiner fleischigen Hand nach ihrer, in der sie das Messer hielt. Er war groß, wog vermutlich doppelt so viel wie Jodie und überragte sie um einen Kopf. Trotz der gebrochenen Rippen und der tiefen Wunde am Oberschenkel würde sie ihn mit bloßen Händen nicht bezwingen können. Sie stand bereits, doch er war im Begriff, sie zu sich hinunterzuziehen. Sie trat heftig gegen die Wunde an seinem Oberschenkel. Er stieß einen Schrei aus, warf sich auf sie und stieß sie rückwärts auf die lose Erde.
    Wenn er sich auf sie warf, hatte sie keine Chance mehr. Sie zog die Knie an und trat mit den Füßen, als er auf sie zukam, doch das beförderte ihn nur etwas seitwärts. Er riss sie mit sich, quetschte ihre Hand unter seinem Hintern ein, als er sie auf sich zog und auf der anderen Seite in den Dreck stieß.
    Dann saß er mit gespreizten Beinen auf ihr und drückte ihre Finger zusammen, die das Messer hielten. Sie schnappte nach Luft, und sein hässliches Gesicht verzog sich zu einem Lächeln.
    Langsam, spielerisch, wie bei einem perversen Wettkampf, drückte er ihre Hand herunter. Sie versuchte, sich mit dem Ellenbogen dagegen zu sperren, doch er war zu stark. Sie konnte gegen ihn nichts ausrichten. Er zwang ihren Arm in die Beuge und drehte so lange ihre Hand um, bis das Messer auf sie gerichtet war. Sie spannte sich gegen den Druck, drehte den Kopf, als könnte sie ihm entkommen.
    Sie kniff die Augen zusammen, als die kalte Messerspitze die weiche Haut unter ihrem Ohr berührte.
    Kane lachte. »Du hättest nicht gedacht, dass du dir selbst die Kehle durchschneiden würdest, was, du zähe Schlampe?«
    Sie sah ihn an, hielt seinem Blick stand. Hass erfüllte sie, als er den Druck auf das Messer erhöhte und etwas ihren Nacken herabtropfte.
    Sie hörte ihren Atem. Ihr Kopf pochte im Rhythmus ihres Herzschlags. Sie sah Kane an und dachte an ihre Kinder, an Louise und Hannah und Corrine. Matt. Angie.
    Das Licht im Wohnzimmer über ihr verdunkelte sich. Nein, Jodie. Werd jetzt nicht ohnmächtig. Du musst diesem Arschloch bis zuletzt in die Augen sehen.
    Er nickte.
    Nein, das war kein Nicken. Sein Kopf fuhr nach vorne. Das Lächeln auf seinem Gesicht erlosch.
    »Lass es fallen, Anderson.«
    Matt drückte den Gewehrlauf fest unter Kanes Schädel und sah von oben zu, wie Anderson seinen Arm hob, Jodies Hand losließ und das Messer in den Schmutz fiel.
    Dann sah er das Blut, ein dünnes, dunkles Rinnsal, das in Jodies Halsausschnitt floss. Herrgott, einen Augenblick später und sie wäre verblutet. Er packte das Gewehr fester, hätte Kane am liebsten eine Kugel in den Kopf gejagt und ihn wie einen räudigen Hund niedergestreckt.
    Er spürte den Abzug unter seinem Finger. Eine kleine Bewegung würde das Arschloch wegpusten. Er atmete ein. Und wieder aus. Tu es nicht, Matt.
    »Hände hoch!«, schrie Matt. Er löste den Finger vom Abzug und sagte sich, dass ein schneller, schmerzloser Tod keine gerechte Strafe war.
    »Geh von mir runter!«, schrie Jodie. Ihr Blick war wild, ihre Brust hob und senkte sich heftig. »Geh von mir runter!«
    Matt schrie mit lauter, aggressiver Stimme: »Immer schön langsam, Arschloch.«
    Als Kanes Gewicht sich von Jodies Hüften löste, schob sie sich unter ihm hervor, rappelte sich auf, ging in die Hocke und hielt das Messer in der Hand. Sie richtete es auf Kane, hielt es fest umklammert, unerschütterlich, dann verringerte sie den Abstand zu seinem Gesicht. Sie fasste sich in den Nacken, sah das Blut, ballte ihre Hand zu einer Faust und schlug ihm ins Gesicht.
    Es war ein beeindruckender Schlag. Der mit
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