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Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)
Autoren: Martin Hühn
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unfruchtbar war und sich mutmaßlich falsche Hoffnungen gemacht hatte, ruhig und ohne Widerspruch entgegen. Dann trat sie zu Tarz Bargon und sprach ihn an: „Sie haben Bernd verhört, richtig? Wo ist er jetzt?“
    Tarz Bargon schien die Frage unangenehm zu sein. „Es tut mir leid, und es ist mir peinlich. In dieser Frage waren wir gezwungen, Ihr Vertrauen zu Missbrauchen. Bernd wollte nur gegen das Versprechen, ihn in die Freiheit zu bringen, kooperieren. Wir hatten keine Wahl. Nachdem er uns alles gesagt hatte, was er wusste, haben wir ihn zu einem versteckten Ort im Dschungel ausgeflogen, wo er sich auskurieren kann. Ich hätte ihn lieber wieder Ihrer Gerechtigkeit ausgeliefert. Bitte verzeihen Sie.“
    „Das ist nicht mehr zu ändern und wenn er Ihnen diesen Handel aufgezwungen hat, mache ich Ihnen keine Vorwürfe. Außerdem glaube ich nicht, dass Sie ihn allzu weit fort gebracht haben. Wenn ich es darauf anlege, kann ich ihn also wiederfinden.“
    „Danke für Ihr Verständnis, Verena“, erwiderte Bargon. „Vielleicht könnten Sie ihre Freunde jetzt wieder dazu bewegen, sich unseren gemeinsamen Angelegenheiten zu widmen? Uns läuft die Zeit davon.“
     
    Nach einer Weile konnte Begon Veraz durch Verenas Bitte um erneute Aufmerksamkeit tatsächlich mit ihrem Vortrag fortfahren: „Unsere neuen Ergebnisse stützen diese ´Viele-Welten-Hypothese´ und erlauben uns robustere Modellrechnungen, was die Zukunft anbetrifft. Da gibt es gute und schlechte Nachrichten. Keine davon ist absolut sicher, möchte ich betonen. Ich will mit den Guten beginnen: Meine eigene Welt wird von den weiteren Veränderungen nur am Rande betroffen sein. Die Zunahme der Phänomene wird sich in engen Grenzen halten. Lediglich der Abfluss von einem Teil der Kräfte nach H´Veredy und möglicherweise auch zur Erde, könnte größere Probleme verursachen. Für die Erde und H´Veredy sagen die Modelle eine viel stärkere Annäherung vorher. In den nächsten Jahren werden sich zunächst vermehrt instabile Übergänge bilden, die zu heftigen Phänomenen auf beiden Welten führen. Ob der Zufluss der Kräfte praktische Auswirkungen auf die Welten haben wird, können wir nicht vorhersehen, weil uns jede Erfahrung dazu fehlt. Auch die genauen Effekte auf das System unserer Welten sind noch nicht zu berechnen. Im weiteren Verlauf werden lokal Verbindungen zwischen der Erde und H´Veredy entstehen, die sich so stabilisieren, dass sie von beiden Seiten über Tage oder gar Monate passierbar bleiben. Das heißt für Sie: Bisher können wir wegen der Gradienten keinen Übergang von hier zur Erde schaffen. Wenn Sie aber eine solche stabile Passage finden könnten, wäre Ihnen die Rückkehr oder ein Besuch auf der Erde möglich. Ich muss leider sagen, dass Sie ohne einen Anwender der Kräfte geringe Chancen haben, das richtig zu beurteilen.
    Es ist ungewiss ob wir, wegen der Wirren in unserer Heimat, noch einmal etwas für Sie unternehmen können.
    Was ich Ihnen noch zu sagen habe, fällt mir nicht leicht. Wir haben sogar überlegt, Sie im Unklaren zu lassen. Kurzum: Die Prognosen reichen noch etwas weiter in die Zukunft. Noch zu Ihren natürlichen Lebzeiten werden H´Veredy und die Erde ganz kollidieren. Wir können bisher nicht vorhersehen, wie das genau vonstattengehen wird, aber die Tatsache, dass es dazu kommt, gehört zu unseren sichersten Vorhersagen. Es tut mir leid.“
    „Ihr Arschlöcher! Ihr Lügner! Ihr habt gesagt, dass Gefahr droht, aber dass ihr was dagegen machen könntet!“, schrie Mira auf.
    Auch die übrigen Menschen hielten nicht mit heftigen Anschuldigungen hinter dem Berg. Natürlich verstanden sie alle, dass Begon Veraz nicht persönlich am Ende der Welt schuld war. Aber als Überbringerin der schlechten Nachricht konnte man sie immerhin anschreien und sich dadurch etwas weniger verloren fühlen. Das unbarmherzige Universum war in dieser Hinsicht weniger geeignet.
    „Ich bitte um Ruhe!“, verschaffte sich nach einer Weile Tarz Bargon mit seiner mächtigen, befehlsgewohnten Stimme Gehör. „Wir haben Sie nicht belogen, als wir gesagt haben, dass wir vielleicht helfen können! Ja, unsere Wissenschaftler waren zuversichtlich: Falls unsere eigene Welt in ähnlicher Weise betroffen gewesen wäre, glaubten sie Methoden ausarbeiten zu können, darauf einen gewissen Einfluss zu nehmen. Vorausgesetzt wir konzentrierten unsere ganze Kraft darauf.
    Wenn es uns gelänge, noch viel mehr Daten zu sammeln, unsere Theorien und Methoden sehr
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