Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Mann zweier Welten

Der Mann zweier Welten

Titel: Der Mann zweier Welten
Autoren: Raymond F. Jones
Vom Netzwerk:
er sich verändert hatte. Der impulsive Sucher, der sich dem Rat widersetzt hatte, existierte längst nicht mehr. Auch die Nichtregistrierten, mit denen er in den nächsten Tagen sprach, bemerkten den Unterschied.
    Er war inzwischen mit drei verschiedenen Menschengruppen zusammengetroffen: den Nichtregistrierten, den Statikern und den Anhängern der Restauration.
    Nach und nach erfuhr er Einzelheiten von Igons Plänen. Er fühlte sich von Igons Weitsicht und Klugheit eingeschüchtert. Eine Bibliothek im Arbeitszentrum gab ihm Aufschluß über das, was die Leute hier geleistet hatten. Anfänglich war Igon nur damit beschäftigt gewesen, seine Anhänger hier um sich zu sammeln. Erst später ging er dazu über, seine ehrgeizigeren Pläne zu realisieren. Durch ein ausgedehntes Spionagenetz erfuhren sie viel von den Absichten der Statiker. So konnten sie ihre Vorbereitungen in aller Ruhe treffen.
    Und nun waren sie bereit, und die ganze Stadt fieberte dem Ereignis entgegen. Nur Ketan konnte keinen Geschmack an dem blutigen Kampf finden, der sich abspielen würde.
    Sein Gehirn war wie ausgebrannt. Er suchte verzweifelt nach einer anderen Lösung. Er kannte die Leute von Kronweld und die Statiker – und er wußte, daß Igon recht hatte. Es gab keinen anderen Weg.
    Ketan wurde dem technischen Stab zugewiesen, der Igons Angriffs- und Verteidigungsplan ausführen sollte, wenn es soweit war. Er mußte die Einzelheiten von Dutzenden verschiedener Programme lernen und sich mit jeder Maschine und Waffe vertraut machen.
    Hameth nahm es trotz seiner tausend anderen Pflichten auf sich, Ketan persönlich einzuweisen. Nachdem er Tage damit zugebracht hatte, sich die komplizierte Steuerung der Generatoren einzuprägen, übergab ihm Hameth eine der Maschinen zu einem Manöver.
    »Bringe sie zum nächsten Tal hinüber«, erklärte Hameth. »Das Ziel ist jenseits des Berges. Deine Koordinaten befinden sich in diesem versiegelten Umschlag. Du sollst das Ziel treffen, aber keine Verbrennungsspuren hinterlassen, die weiter als fünfzig Turl entfernt sind.«
    Ketan starrte ihn an. Es war eine Aufgabe, die ein Maximum an Synchronisation der beiden Zielschleifen erforderte.
    Aber er nickte und winkte Hameth zu, als er den Generator verließ.
    Ketan fuhr die riesenhafte Maschine auf die kahle Ebene hinaus, wo die Manöver abgehalten wurden. In der Ferne konnte er zwei weitere Generatoren erkennen.
    Unter dem schwach wirkenden Maschendraht, der den Schwenkturm einhüllte, kam er sich völlig allein vor. Es schneite, und er mußte die Infrarot-Scheinwerfer einschalten. Die Flocken teilten sich vor dem Maschendraht, von dem ein unsichtbares Kraftfeld ausstrahlte.
    Nach kurzer Zeit kam er in das von Hameth bezeichnete Tal. Dunkle Stellen markierten die Schüsse von anderen Übungsgruppen. Hin und wieder sah man ein veraltetes Generator-Modell, das hier abgestellt worden war.
    Seine Aufmerksamkeit richtete sich auf die schwere Aufgabe. Er verstellte die Geschwindigkeit und stellte die Steuerung auf Automatik um. Dann richtete er die Koordinaten ein und beobachtete, wie sie langsam mit der tatsächlichen Strahl-Achse verschmolzen. Die Hand ruhte auf der Brennpunkt-Steuerung. Durch den dichten Schnee sah er undeutlich die beiden anderen Maschinen.
    Aber um sie konnte er sich jetzt nicht kümmern. Angespannt wartete er auf den Augenblick, in dem die schweigende Flamme hervorschießen würde.
    Sie sollte nie kommen.
    Aus dem Nichts erschien plötzlich eine Gestalt – eine halbnackte, braungebrannte Gestalt, die mit unheimlicher Geschwindigkeit direkt auf ihn zurannte.
    Einen Augenblick dachte er an eine Halluzination. Dann betätigte er mit aller Kraft den Bremsmechanismus. Aber so schnell konnte der Generator nicht aufgehalten werden. Hameth verschwand von der Bildfläche, und die Maschine walzte weiter.
    Als sie endlich zum Stehen kam, kletterte Ketan sofort nach unten. Er stolperte in den Schnee hinaus, untersuchte die Räder des Generators und ging die Spur zurück.
    Von Hameth war nichts zu sehen.
    Ketan lief zurück. Nichts als Matsch, kleine Glas- und Stahlsplitter und Teile von längst verrosteten Maschinen.
    Die beiden anderen Generatoren waren herangekommen, und die Fahrer sprangen ins Freie.
    Ketan sah sie entsetzt und ungläubig an. »Habt ihr ihn auch gesehen?« flüsterte er. »Er lief mir direkt vor die Räder. Ich konnte nicht mehr anhalten …«
    Einer der Männer nickte. Es war ein Junge aus der dritten Generation namens Alva. »Wir
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher