Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kruzifix-Killer

Der Kruzifix-Killer

Titel: Der Kruzifix-Killer
Autoren: Chris Carter
Vom Netzwerk:
Bösen her bin, bleibt dir gar nichts anderes übrig, als mitzukommen.«
    Garcia lächelte. »Danke, Robert«, sagte er in ernsterem Ton.
    »Schon gut. Ich würde sowieso nicht zulassen, dass Captain Bolter dich am Schreibtisch versauern lässt.«
    »Nicht dafür … Ich meine, danke, dass du dein Leben riskiert hast … um meins zu retten.«
    Hunter legte seinem Partner die Hand auf die linke Schulter. Keiner sagte mehr etwas. Worte waren nicht notwendig.
    Dr. Winston öffnete die Tür zu seinem Autopsieraum im Keller des Rechtsmedizinischen Instituts und bat Captain Bolter herein.
    »Und, was haben wir?«, fragte der Captain ohne Umschweife. Wie die meisten Menschen bekam auch er hier unten eine Gänsehaut und wollte am liebsten so schnell wie möglich wieder draußen sein.
    »Die Todesursache war eine tiefe Schnittwunde im Bauch mit Verletzungen von Magen, Darm und Bauchaorta in Verbindung mit massiven Blutungen. Als sie sich das Messer in den Bauch stieß, hat sie es von links nach rechts gezogen, ein wenig wie bei dem japanischen Ritual«, erklärte Dr. Winston, während er den Captain zu der Leiche auf dem Seziertisch führte.
    »Harakiri?«
    »Sozusagen, auf alle Fälle mit demselben Effekt. Sie wusste, dass sie binnen kürzester Zeit tot sein würde. Keine Überlebenschance.«
    Sie schauten beide eine Weile schweigend auf die Leiche.
    »Nun«, sagte der Captain schließlich, »ich muss zugeben, ich bin froh, dass das alles endgültig vorbei ist.«
    »Geht mir ebenso«, erwiderte Dr. Winston lächelnd. »Wie geht es Garcia?«, fragte er, um das Thema zu wechseln.
    »Schon besser. Er wird noch etwas Zeit brauchen, aber er wird wieder.«
    »Und Hunter?«
    »Ist noch ein wenig mitgenommen. Er macht sich Vorwürfe, dass er nicht früher darauf gekommen ist.«
    »Verständlich. Der Killer ist ihm sehr nahegekommen, zu nahe, genaugenommen. Sowohl psychisch als auch physisch. Aber ich wüsste keinen anderen Detective, der da lebend herausgekommen wäre.«
    »Ich auch nicht«, sagte Captain Bolter. Sein Blick ging zurück zu der Leiche. »Nun, sie ist tot. Eine Woche, und Hunter wird drüber hinweg sein und an seinem nächsten Fall sitzen.«
    »Ganz bestimmt. Allerdings, da wäre noch was, weswegen ich Sie überhaupt hergebeten habe.«
    Der Captain machte ein gespanntes Gesicht und wartete darauf, dass Dr. Winston fortfuhr.
    »Hunter wird den Obduktionsbericht sehen wollen.«
    »Und?«
    »Ich denke, ich sollte darin eine Änderung vornehmen.«
    Captain Bolter warf ihm einen beunruhigten Blick zu. »Weshalb das denn?«
    Dr. Winston nahm ein Blatt Papier von seinem Schreibtisch und reichte es dem Captain, der es aufmerksam durchlas. Etwa auf der Mitte der Seite riss er verdutzt die Augen auf.
    »Und Sie sind sich sicher?«, fragte er Dr. Winston, während er zu ihm aufblickte.
    »Absolut.«
    »Wie alt?«
    »Der Größe des Embryos nach zu urteilen, nicht älter als vier bis fünf Wochen.«
    Captain Bolter fuhr sich mit der Hand durchs Haar, bevor er den Autopsiebericht noch einmal las. »Das ist ungefähr um die Zeit, als sie sich kennenlernten, nicht wahr?«
    »Das war auch mein Gedanke«, sagte Dr. Winston.
    »Sind Sie sicher, dass es von ihm ist?«
    »Nein … das könnte nur ein DNA-Test beweisen. Aber sie lebte nur für ein Ziel. Und sie erscheint mir nicht als der Typ, der ständig Affären hat – nicht, wenn sie ihre gesamte Energie darauf richtet, den Tod ihrer Familie zu rächen und an Hunter heranzukommen.«
    Captain Bolter legte den Bericht zurück auf den Schreibtisch. Eine Minute verging in beiderseitigem Schweigen, bevor der Captain weiterredete.
    »Es würde Hunter nicht guttun, wenn er davon erführe.«
    »Ganz meine Meinung. Das ist das Letzte, was er jetzt brauchen kann.«
    »Wer weiß sonst noch davon?«
    »Nur Sie und ich.«
    »Dann belassen wir es dabei. Streichen Sie es aus Ihrem Bericht«, sagte der Captain bestimmt.
     
    »Ich habe gehört, du erhältst eine Belobigung vom Polizeipräsidenten und vom Bürgermeister persönlich«, sagte Garcia, während Hunter sich ein Glas Wasser aus dem Krug neben Garcias Bett einschenkte.
    »Du auch.«
    Garcia zog überrascht die Augenbrauen hoch.
    »Wir sind Partner, schon vergessen? Wir haben diesen Fall gemeinsam bearbeitet.«
    Garcia lächelte.
    »Nicht schlecht für deinen ersten Fall als Detective beim Morddezernat«, zog Hunter ihn auf.
    »Stimmt. Nicht schlecht für jemanden, der in Zukunft durch seine Hände pfeifen kann«, sagte Garcia, bewegte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher