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Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier
Autoren: Trudi Canavan
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noch nicht sicher, ob es wahr ist. Der Kaiser hat nach der Unterzeichnung des Vertrags all unsere Priester und Priesterinnen aus Sennon fortgeschickt, daher war keiner von ihnen dort, um zu bezeugen, ob er ihn zerrissen hat oder nicht.«
    »Anscheinend war ein Traumweber dort«, sagte Danjin. »Hast du in letzter Zeit einmal mit Traumweberratgeberin Raeli gesprochen?«
    »Nicht mehr, seit wir zurückgekehrt sind.« Seit dem Krieg hatte sie, wann immer die Rede auf die Traumweber kam, das Gefühl, als berühre jemand eine verheilende Wunde. Bei solchen Gelegenheiten wandten sich ihre Gedanken stets Leiard zu.
    Eine Flut von Erinnerungen schlug über ihr zusammen, und sie wandte den Blick ab. Einige dieser Erinnerungen zeigten den weißhaarigen, bärtigen Mann, der in dem Wald in der Nähe ihres Heimatdorfs gelebt hatte - den Mann, der sie so vieles über Heilmittel, die Welt und die Magie gelehrt hatte. Andere Erinnerungen stammten aus jüngerer Zeit und galten dem Mann, den sie - dem allgemeinen Vorurteil der Zirkler gegen ihre vermeintlichen Widersacher zum Trotz - zu ihrem Ratgeber in Angelegenheiten der Traumweber ernannt hatte. Dann neckte ihr Geist sie mit Erinnerungen an intimere Augenblicke: die Nacht vor ihrem Aufbruch nach Si, als sie ein Liebespaar geworden waren, die Traumvernetzungen, in denen sie einander ihr Begehren übermittelt hatten, und die heimlichen Treffen in seinem Zelt, als sie beide getrennt in die Schlacht gezogen waren - sie, um zu kämpfen, er, um die Verwundeten zu heilen.
    Und schließlich überlief sie ein Frösteln, als ihr ein Bild des Bordelllagers in den Sinn kam. Sie hatte Leiard dort gefunden, nachdem Juran ihre Affäre entdeckt und ihn fortgeschickt hatte. Sie konnte ihn noch immer vor ihrem inneren Auge sehen, von oben betrachtet, während die Zelte von goldenem Morgenlicht überhaucht waren.
    Der Gedanke, den sie von ihm aufgefangen hatte, wiederholte sich in ihren eigenen Gedanken. Es ist nicht so, dass ich Auraya nicht für attraktiv oder klug oder freundlich halten würde. Sie ist nur all diesen Ärger einfach nicht wert.
    Er hatte in gewisser Weise recht gehabt. Ihre Affäre würde unweigerlich einen Skandal nach sich ziehen, wenn sie öffentlich bekannt würde. Es war selbstsüchtig, ihrem eigenen Vergnügen nachzujagen, wenn es bedeutete, dass andere dafür würden leiden müssen.
    Dieses Wissen hatte den Schock nicht gemildert, dass sie an diesem Tag in seinen Gedanken keine Liebe, kein Bedauern gefunden hatte. Die Liebe, die sie so viele Male bei ihm gespürt und für die sie so viel riskiert hatte, war gestorben, allzu leicht getötet von Furcht. Ich sollte Juran dafür dankbar sein, sagte sie sich. Wenn Leiard seine Liebe so leicht der Furcht zu opfern bereit war, dann hätte ohnehin irgendjemand oder irgendetwas diese Liebe früher oder später getötet. Wer eine Weiße liebt, muss stärker sein. Beim nächsten Mal werde ich mir keinen so schwachen Mann aussuchen, und je eher ich Leiard vergesse, umso eher werde ich jemanden finden, der... der ...
    Was? Sie schüttelte den Kopf. Es war noch zu früh, um an einen neuen Geliebten zu denken. Wenn sie sich wieder verliebte, würden ihre Gefühle sie dann abermals zu verantwortungslosen, schändlichen Taten hinreißen? Nein, sie sollte sich besser mit ihrer Arbeit beschäftigen.
    Danjin beobachtete sie geduldig, und mit seinem Verdacht, worüber sie nachdenken mochte, kam er der Wahrheit nur allzu nahe. Sie richtete sich auf und sah ihm in die Augen.
    »Hast du mit Raeli gesprochen?«, fragte sie.
    Er zuckte die Achseln. »Wir haben ein- oder zweimal ein paar Worte gewechselt, aber nicht zu diesem Thema. Möchtest du, dass ich sie danach befrage?«
    »Ja, aber nicht vor dem morgigen Treffen am Altar. Wir werden gewiss über Sennon reden, und die anderen Weißen werden die Wahrheit vielleicht bereits kennen.« Sie blickte noch einmal auf den Brief des Kaufmanns hinab. »Ich werde vorschlagen, dass wir Priester und Priesterinnen nach Si schicken.«
    Danjin wirkte nicht überrascht. »Als zusätzlichen Schutz?«
    »Ja. Die Siyee haben während des Krieges schreckliche Verluste erlitten. Selbst mit ihren neuen Jagdgeschirren werden sie niemals in der Lage sein, Invasoren zurückzuschlagen. Wir sollten zumindest sicherstellen, dass sie sich sofort mit uns in Verbindung setzen können, falls sie unsere Hilfe benötigen.«
    Der Gedanke an die Siyee erfüllte sie mit einer anderen Art von Sehnsucht und Schmerz. Die Monate, die
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