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Das verdrehte Leben der Amélie

Das verdrehte Leben der Amélie

Titel: Das verdrehte Leben der Amélie
Autoren: India Desjardins
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Weltuntergang wäre gewesen, wenn ich mich nie wieder mit Kat vertragen hätte (oder wenn meine Mutter mich gezwungen hätte, den Kühlschrank sauber zu machen ...).



Samstag, 1. Oktober

    K at findet meine Außerirdischen-Theorie ziemlich bescheuert (nicht nur, was die Roswell- Affäre betrifft, da die Namen der Schauspieler kein ausreichender Beweis für eine außerirdische Verschwörung sind. Sondern vor allem, was die Geschichte mit meinem Vater angeht). Ich habe es ihr nicht gesagt, aber ich finde ihre Überzeugung mindestens genauso bescheuert, dass sie eines Tages David Desrosiers von Simple Plan heiraten wird!
    Wir sind auf dem Weg zum Jugendzentrum (wo Kat unbedingt wegen einer »Überraschung« mit mir hinwill) und sie redet schon seit mindestens vier Minuten von ihrer bedingungslosen Liebe zu David.
    Kat: »Hast du mal gesehen, wie er seinen Bass hält? Und sein Look ist so süß! Er ist echt cool!«
    Ich: »Er ist schon o.k. ... wenn man auf fettige Haare steht.«
    Kat: »Ach Am, du bist echt blöd! Er hat keine fettigen Haare, das ist Gel!«
    Kat nennt mich »Am«, nicht zu verwechseln mit der Präposition »am« oder der Vorsilbe »Am-«. Das kann gelegentlich zu Verwirrung führen, wenn sie zum Beispiel sagt: »Am, das Eis ist superlecker!«, und ich aufgrund von Hintergrundgeräuschen verstehe: »Ameisen superlecker!« Natürlich weiß ich, dass Kat nicht wie ein Höhlenmensch spricht und darauf geachtet hätte, »Ameisen sind « zu sagen. Aber als ich den Satz hörte, dachte ich, besagtes Hintergrundgeräusch hätte das »sind« abgeschnitten. Also, ich erzähle das nur, weil es neulich am Telefon passiert ist, und ich mich über Kats Geschmack schon sehr wundern musste.
    13:10
    Wir sind im Jugendzentrum. Kat hat gesagt, sie verzeiht mir erst, wenn ich zu Oops, I did it again von Britney Spears tanze! Oh Mann, Kat ist in diesem Spiel super, aber ich bin echt eine Niete. Das kann sie doch nicht als Entschuldigung dafür verlangen, dass ich ein Geheimnis ausgeplaudert habe – das eigentlich gar keins war! Ich dachte, unser Streit wäre vergessen!
    13:15
    Ich füge mich in mein Schicksal und stelle mich auf der Tanzfläche auf. Ich betrachte die Pfeile auf dem Boden. Kat wirft die Münzen in den Apparat und wählt selbst Oops, I did it again aus. Dabei sieht sie mich triumphierend an (oder spöttisch? Oder rachsüchtig? Oder ... wie auch immer!). Ich finde, sie übertreibt. Also echt! Ich dachte, die Sache wäre geregelt. Und jetzt kommt sie mir mit so einer blöden Racheaktion! Oops, die Musik geht los.
    Ein Fuß nach links. (Haha, ich habe »oops« gesagt, wie im Lied.)
    Ein Fuß nach rechts. (Hey, so schlecht bin ich in diesem Spiel gar nicht!)
    Zweimal nach hinten. (Das geht jetzt aber schnell. Darauf war ich gar nicht vorbereitet ...)
    Zweimal zur Seite. (Häh??)
    Nein, das ist ein Sprung. (Ich sehe, dass Kat sich zurückhalten muss, um die Schritte nicht mitzumachen.)
    Ein Fuß nach vorne.
    Zwei zur Seite.
    Hilfeeeeeeeee! Ich bin total aus dem Takt!
    13:20
    Ich verlasse leicht beschämt die Tanzfläche.
    13:25
    Kat lacht. Sie schwört, sie lache nicht über mich, sondern mit mir. Ganz ehrlich, ich verstehe nicht, warum Leute so was sagen. Wenn die Person, die einen zum Lachen bringt (in diesem Fall: ich) nicht selbst lacht, wie kann man dann versichern, man lache mit ihr?
    Kat: »Ach komm! Nimm’s mir nicht übel!«
    Ich: »Na, aber echt ...«
    Kat: »Das war doch nur Spaß! Mir war das so peinlich, als du vor allen Leuten gesagt hast, dass ich das Tanzen zu den Songs von Britney Spears gelernt habe.«
    Ich: »Du solltest einfach dazu stehen! Ich habe gehört, dass Britney Spears Dance Beat das Lieblingsvideospiel von Jeff Stinco von Simple Plan ist!«
    Kat (etwas perplex): »Echt?«
    Ich: »Ja, das habe ich in der Miss gelesen.«
    Kat: »Ich wette, das stimmt nicht! Oder dass Jeff das ironisch gemeint hat! Egal ... ich hatte mein Recht auf Rache!«
    Ich: »Eine wirkliche Rache wäre es gewesen, wenn du allen verraten hättest, dass ich auf Arielle, die Meerjungfrau stehe!«
    Kat: »HE, ALLE MAL HERHÖREN, AM STEHT AUF ...«
    Ich halte ihr die Hand vor den Mund und wir platzen fast vor Lachen und fangen an, falsche Geheimnisse zu enthüllen. Gleichzeitig versuchen wir, die andere zum Schweigen zu bringen, indem wir ihr die Nase zuhalten oder die Hand vor den Mund legen.
    Ich: »Kat stopft sich, hahaha, Taschentücher in den BH!«
    Kat: »Am schläft auf einem, hahaha,
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