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Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)
Autoren: Robert Jordan
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Zeichen, welches das Eintreffen des Schicksals der Shaido-Aiel ankündigen würde.
    Sevanna wirkte äußerlich wie die anderen, obwohl sie durch einen Kreis von Töchtern des Speers um sie herum hervorgehoben wurde, die ruhig auf den Fersen hockten, die dunklen Schleier bereits über die Gesichter gezogen, sodass nur die Augen frei blieben. Sie wartete ebenfalls und ungeduldiger, als sie schien, aber doch nicht so ungeduldig, dass alles andere ausgeschlossen gewesen wäre. Das war ein Grund, warum sie befahl und die anderen folgten. Der zweite Grund war, dass sie erkannte, was sein konnte, wenn man sich nicht von veralteten Bräuchen und starrer Tradition die Hände binden ließ.
    Zu ihrer Linken befanden sich zwölf Männer und eine Frau, die jeder einen runden Schild und drei oder vier Kurzspeere trugen und mit dem graubraunen Cadin’sor bekleidet waren, der sich der Landschaft hier genauso gut anpasste wie im Dreifaltigen Land. Efalin, deren kurze, bereits ergrauende Haare unter der um ihren Kopf gewickelten Shoufa verborgen waren, schaute hin und wieder in Sevannas Richtung. Wenn man von einer Tochter des Speers behaupten konnte, dass sie beunruhigt war, dann galt dies für Efalin. Einige Shaido-Töchter des Speers waren nach Süden gezogen, um sich den um Rand al’Thor herumscharwenzelnden Toren anzuschließen, und Sevanna bezweifelte nicht, dass andere darüber sprachen. Efalin musste sich fragen, ob es genügte, wenn sie als Ausgleich eine Eskorte von Töchtern des Speers für Sevanna bereitstellte, als wäre sie selbst einst eine Far Dareis Mai gewesen. Zumindest zweifelte Efalin nicht daran, wo die wahre Macht lag.
    Wie Efalin führten auch die Männer Shaido-Kriegergemeinschaften, und sie beäugten einander hin und wieder, während sie die Anhöhe beobachteten – besonders der wuchtige Maeric, der ein Seia Doon war, und der narbengesichtige Bendhuin von Far Aldazar Din. Nach den heutigen Ereignissen würde die Shaido nichts mehr davon abhalten, einen Mann nach Rhuidean zu schicken, der zum Clanhäuptling erklärt würde, wenn er überlebte. Bis das geschah, sprach Sevanna als Clanhäuptling, da sie die Witwe des letzten Häuptlings war. Der letzten beiden Häuptlinge. Sollten doch diejenigen, die murrten, sie bringe Pech, daran ersticken.
    Goldene und elfenbeinerne Armreife klangen leise, als Sevanna das dunkle Schultertuch um ihre Arme und ihre Halsketten richtete. Auch Letztere waren überwiegend aus Gold und Elfenbein, nur eine Kette bestand aus einer Ansammlung von Perlen und Rubinen, die einer adligen Feuchtländerin gehört hatten – der Frau, die jetzt Weiß trug und die anderen Gai’chain zurück in die ›Brudermörders Dolch‹ genannten Berge brachte. Einer der Rubine von der Größe eines kleinen Hühnereis schmiegte sich zwischen ihre Brüste. Die Feuchtlande hielten reiche Beute bereit. Ein großer Smaragd an ihrem Ring fing das Sonnenlicht in grünem Feuer ein. Fingerringe waren einer der Bräuche der Feuchtländer, die es wert waren, sie sich zu eigen zu machen, ungeachtet der häufig auf sie abzielenden Blicke. Sie besäße noch mehr Ringe, wenn sie diesem in seiner Pracht entsprächen.
    Die meisten Männer glaubten, dass Maeric oder Bendhuin als Erster die Erlaubnis der Weisen Frauen erhielte, sich nach Rhuidean durchzuschlagen. Von dieser Gruppe vermutete nur Efalin, dass niemand die Erlaubnis bekäme. Aber sie war klug genug, ihre Vermutung vorsichtshalber nur Sevanna und niemandem sonst gegenüber auszusprechen. Sie konnten sich nicht vorstellen, das Alte abzulegen, und tatsächlich war sich Sevanna bewusst, auch wenn sie das Neue ungeduldig annehmen wollte, dass sie die Weisen Frauen langsam darauf hinführen musste. Vieles Hergebrachte hatte sich bereits geändert, seit die Shaido die Drachenmauer in die Feuchtlande überquert hatten – die im Vergleich zum Dreifaltigen Land noch immer fruchtbar waren –, und dennoch würde sich noch mehr ändern. Wäre Rand al’Thor erst in ihrer Hand, und hätte sie den Car’a’carn erst geheiratet, den Häuptling aller Aiel-Häuptlinge – dieser Unsinn vom Wiedergeborenen Drachen war Feuchtländer-Geschwätz –, würden Clanhäuptlinge und auch Septenhäuptlinge und vielleicht sogar die Oberhäupter der Kriegergemeinschaften auf andere Art benannt. Rand al’Thor würde sie benennen – natürlich nach ihren Anweisungen. Und das wäre erst der Anfang. Beispielsweise würde sich auch die Vorstellung der Feuchtländer ändern, den Rang
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