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Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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sterben!«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich wünschte, ich wäre tot. Ich wünschte es. Bitte! Er zermahlt meine Knochen und zerbricht sie wie Zweige, dann lässt er mich sterbend zurück, bevor er mich gerade genug Heilt , um mich am Leben zu erhalten. Er …« Sie unterbrach sich, zuckte.
    »Was?«
    Sie riss die Augen weit auf und fuhr zur Wand herum. »Nein!«, schrie sie. »Er kommt! Der Schatten im Geist eines jeden Mannes, der Mörder der Wahrheit. Nein!« Sie griff wieder nach Rand, aber etwas zog sie mit einem Ruck nach hinten. Die Wand zerbrach, und sie fiel in die Dunkelheit. Rand machte einen Satz nach vorn, griff nach ihr, aber er kam zu spät. Er sah noch einen Schimmer von ihr, bevor sie unter ihm in der Dunkelheit verschwand.
    Er starrte in die Grube. Er suchte nach Ruhe, konnte sie aber nicht finden. Stattdessen fühlte er Hass, Sorge und Verlangen, das sich einer zischenden Natter gleich in ihm erhob. Das war Mierin Eronaile gewesen, eine Frau, die er einst Lady Selene genannt hatte.
    Eine Frau, die die meisten Leute bei dem Namen kannten, den sie selbst angenommen hatte.
    Lanfear.
    Ein bösartiger trockener Wind blies Lan ins Gesicht, als er die von der Fäule verdorbene Landschaft betrachtete. Der Tarwin-Pass war ein breiter und steiniger Durchgang, gesprenkelt mit von der Fäulnis befallenem Messergras. Das hier war einst ein Teil von Malkier gewesen. Er war wieder zu Hause. Das letzte Mal.
    Auf der anderen Passseite drängten sich Horden von Trollocs. Tausende. Zehntausende. Möglicherweise sogar Hunderttausende. Leicht zehnmal so viel wie die Männer, die Lan während seines Marsches durch die Grenzlande aufgesammelt hatte. Normalerweise blieben Menschen auf ihrer Seite des Passes, aber das konnte Lan nicht tun.
    Er war gekommen, um anzugreifen, um für Malkier zu reiten. Links neben ihm ritt Andere heran, der junge Kaisel von Kandor kam von rechts. Da war ein Gefühl aus weiter Ferne, das ihm in letzter Zeit Kraft gegeben hatte. Der Bund hatte sich verändert. Die Gefühle hatten sich verändert.
    Er konnte Nynaeve noch immer im Hinterkopf fühlen, so wunderbar, mitfühlend und leidenschaftlich. Das Wissen, dass sein Tod ihr Leid bringen würde, hätte ihn quälen müssen. Stattdessen verlieh ihm diese Nähe zu ihr Kraft – diese letzte Nähe.
    Der heiße Wind erschien zu trocken; er roch nach Staub und Dreck und zog ihm die Flüssigkeit aus den Augen, ließ ihn blinzeln.
    »Ist doch passend«, sagte Kaisel.
    »Was?«, fragte Lan.
    »Dass wir hier zuschlagen sollen.«
    »Ja«, sagte Lan.
    »Vielleicht«, bemerkte Kaisel. »Aber es ist kühn. Es zeigt dem Schatten, dass wir uns nicht geschlagen geben, dass wir uns nicht zusammenkauern. Das ist Euer Land, Lord Mandragoran.«
    Mein Land, dachte er. Ja, das war es. Er trieb Mandarb an.
    »Ich bin a’Lan Mandragoran«, brüllte er. »Herr der Sieben Türme, Verteidiger des Walls der Ersten Feuer, Träger des Schwertes der Tausend Seen! Einst nannte man mich Aan’allein , aber ich weise diesen Titel zurück, denn ich bin nicht länger allein. Fürchte mich, Schatten! Fürchte mich und wisse! Ich bin zurückgekehrt, um mir zu holen, was mir gehört. Vielleicht bin ich ein König ohne Land. Aber ich bin noch immer ein König!«
    Brüllend hob er das Schwert. Hinter ihm ertönte Jubel. Er schickte ein letztes, mächtiges Gefühl der Liebe an Nynaeve und trieb Mandarb zum Galopp an.
    Hinter ihm folgte seine Armee seinem Beispiel, jeder Mann zu Pferd – Kandori, Arafeler, Shienarer und Saldaeaner. Aber vor allem Malkieri. Es hätte Lan nicht überrascht, hätte er jeden lebenden Mann seines einstigen Königreichs angezogen, der noch eine Waffe halten konnte.
    Jubelnd ritten sie, schwenkten Schwerter und senkten Lanzen. Ihre Hufe waren wie Donner, ihre Stimmen wie Wellen, die ans Ufer brandeten, ihr Stolz stärker als die sengende Sonne. Sie waren zwölftausend. Und sie griffen eine Streitmacht von mindestens einhundertfünfzigtausend an.
    Dieser Tag wird in ehrenvoller Erinnerung bleiben, dachte Lan und preschte vorwärts. Der Letzte Sturm des Goldenen Kranichs. Der Fall der Malkieri.
    Das Ende war da. Sie würden ihm mit erhobenen Schwertern begegnen.

 
    So höret denn, für die Welt wird der Augenblick kommen, in dem das Gefängnis des Allerhöchsten so schwach wird wie die Glieder derer, die es erschufen. Wieder wird Sein glorreicher Mantel das Muster aller Dinge ersticken, und der Große Herr wird Seine Hand ausstrecken, um das zu fordern, was
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