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Das Laecheln der Menschen

Das Laecheln der Menschen

Titel: Das Laecheln der Menschen
Autoren: Karl-Heinz R. Friedhoff
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für das solarische Imperium in Besitz nehmen."
    "Vielleicht sollten wir erst Verstärkungen anfordern," gab Major Casseli zu bedenken, "Unser Geschwader wird nicht ausreichen, um den ganzen Planeten zu beherrschen. Wenn die Ariden Widerstand leisten, könnten sie durchaus in der Lage sein, unsere Zerstörer zu vernichten. Von unseren Gefangenen wissen wir, dass sie noch vor wenigen Generationen blutige Kriege gegeneinander geführt haben, die durchaus mit unseren eigenen Kriegen im 20. Jahrhundert vergleichbar waren. Wenn es hier noch Waffen aus dieser Zeit gibt, könnte das für uns sehr gefährlich werden."
    "Das ist mir durchaus bewusst, Major", antwortete der Colonel, "Aber wir haben Antimaterie-Bomben, mit denen wir diesen ganzen Planeten aus dem Universum sprengen können. Allein die Androhung solcher Zerstörungskraft wird die Ariden einschüchtern und gefügig machen. Sie scheinen uns gegenüber ohnehin recht unterwürfig zu sein, denn offenbar halten sie uns für gottgleiche Wesen, die ihnen weit überlegen sind."
    "Das mag schon so sein", sprach der Major, "Trotzdem sollten wir dafür sorgen, dass sie auch wissen, über welche Gewalten wir verfügen. Wir sollten ihnen eine Demonstration unserer Macht geben, bevor wir sie auffordern, sich uns zu unterwerfen."
    "Ein guter Vorschlag", meinte der Befehlshaber zustimmend, "Haben Sie schon eine Idee, wie wir das bewerkstelligen können?"
    "Wir könnten den fünften Planeten dieses Systems vor ihren Augen vernichten", schlug der Major vor, "Es ist nur ein lebloser Steinbrocken und außerdem weit genug entfernt, sodass hier keine Folgeschäden zu befürchten sind. Eine solche Machtdemonstration wird bei den Ariden jeden Gedanken an Widerstand im Keim ersticken."
    "Einverstanden", meinte der Colonel und wandte sich an einen der Schiffskommandanten, "Fliegen Sie mit Ihrem Zerstörer zum fünften Planeten. Dort gehen Sie in Schussposition und warten auf meinen Feuerbefehl."
    Der Angesprochene, ein noch junger Captain, nickte, salutierte und verließ den Besprechungsraum, um sich an Bord seines Schiffes zu begeben und den Start einzuleiten.
    "Lassen Sie mir jetzt diesen Wortführer der Gefangenen holen, der sich Vortaiken nennt", wies der Befehlshaber seinen Stellvertreter an und gab den anderen Offizieren zu verstehen, dass sie wieder auf ihre Posten zurückkehren sollten.
    Nachdem die Schiffskommandanten den Raum verlassen hatten, brachte man einen Ariden herein, bei dem unschwer zu erkennen war, dass er der Älteste unter den Gefangenen war. Colonel Runfield nahm an, dass es sich um den Leiter der Forschungsstation handelte.
    Während er den vor ihm stehenden Ariden eingehend betrachtete, registrierte er die devote Körperhaltung des Planetariers, die ihm zu seiner Zufriedenheit signalisierte, dass von diesem Wesen kein Widerstand zu erwarten war.
    Was ihn aber immer noch erstaunte, war die unheimliche Menschenähnlichkeit der Ariden.
    Von den Menschen unterschieden sich die Ariden nur durch etwas spitzere, längere Ohren und ein hauchdünnes, weiches Fell über ihrer Haut, das sie wie eine Mischung aus Mensch und Katze erscheinen ließ. Colonel Runfield vermutete, dass sich ihre Art aus katzenähnlichen Vorfahren entwickelt hatte, so wie die Vorfahren des Menschen affenähnliche Primaten gewesen waren.
     
    "Es erstaunt mich", sprach er den Ariden schließlich mithilfe seines Translators an, "dass ihr so bereitwillig unseren Anweisungen gefolgt seid, obwohl wir euch mit Waffengewalt gefangen genommen haben. Ihr müsst doch längst erkannt haben, dass wir nicht in friedlicher Absicht gekommen sind. Beunruhigt es dich nicht, dass wir euch und eure Welt für uns in Besitz nehmen wollen?"
    "Wenn ihr uns überlegen seid", antwortete der Aride namens Vortaiken, "dann wäre es sehr dumm von uns, sich euch zu widersetzen. Es würde uns selbst nur furchtbaren Schaden zufügen und am Ende doch nichts nutzen. Unsere Vorfahren haben viele schreckliche und blutige Kriege geführt, die Siegern und den Besiegten nur Zerstörung und Leid gebracht haben. Wir hegen nicht den Wunsch, die Fehler unserer Vorfahren zu wiederholen."
    "Erfüllt es dich nicht mit Sorge, dass deine Welt und all ihre Bewohner von einer fremden Macht beherrscht werden?" fragte der Colonel verwundert.
    "Wenn ihr uns beherrschen wollt", sprach der Aride, "dann werdet ihr auch wollen, dass wir für euch nützlich sind. Also werden wir von euch viel neues Wissen erhalten, das auch für uns von Nutzen sein wird
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