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Das Herz Eines Highlanders

Das Herz Eines Highlanders

Titel: Das Herz Eines Highlanders
Autoren: Karen Marie Moning
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Augen deines besten Freundes schwärmen? Sie sehen genauso aus wie meine Saphire, wenn ich sie ins Sonnenlicht halte, sie leuchten mit irisierendem blauem Feuer.«
    »Und was sind meine? Belanglose schwarze Walnüsse?«
    Adrienne lachte. »Dummkopf, so hatte ich dein Herz beschrieben, als ich dich das erste Mal traf. Und hör auf, an deinen Haaren herumzufummeln, Grimm«, tadelte sie. »Oder gibt es einen bestimmten Grund, weshalb du diese Flechten an deinen Schläfen auf dem Porträt haben möchtest?«
    Grimm erstarrte und berührte dann langsam und ungläubig sein Haar.
    Hawk starrte ihn an. »Woran denkst du, Grimm?«, fragte er voll Verwunderung.
    Grimm schluckte. Es war ihm nicht einmal bewusst gewesen, dass er die Kriegszöpfe in sein Haar geflochten hatte. Ein Mann trug sie nur in den dunkelsten Zeiten seines Lebens - wenn er seine verstorbene Gemahlin betrauerte oder sich zur Schlacht rüstete. Bis zum heutigen Tag hatte er sie zweimal getragen. Woran hatte er gedacht? Grimm starrte blicklos auf den Boden, verwirrt, unfähig, seinen Gedanken Ausdruck zu verleihen. Seit kurzem quälten ihn Geister aus der Vergangenheit, Erinnerungen, die er vor Jahren wutschnaubend in ein flaches Grab geworfen und unter einer dünnen Schicht des Verdrängens begraben hatte. Doch in seinen Träumen wandelten die Schattenleichen wieder umher und hinterließen auf ihren Spuren ein Gefühl des Unwohlseins, das ihn den ganzen Tag nicht losließ.
    Grimm suchte noch immer nach einer Antwort, als eine Wache durch die Türen des Arbeitszimmers stürmte.
    »Mylord. Mylady.« Der Soldat nickte ehrerbietig zu Hawk und Adrienne, während er eiligen Schrittes den Raum durchquerte. Er trat mit ernstem Blick zu Grimm. »Das hier ist soeben für Euch abgegeben worden, Hauptmann.« Er übergab Grimm ein offiziell aussehendes Stück Pergament. »Der Überbringer beharrte darauf, dass es dringend sei und nur Euch persönlich ausgehändigt werden dürfe.«
    Grimm drehte das Schriftstück langsam in der Hand. Das elegante Wappen von Gibraltar St. Clair war in das rote Wachs gedrückt. Verdrängte Erinnerungen kamen in ihm hoch: ]illian. Eine Frau wie die Verheißung von Schönheit und Freude, die er niemals besitzen würde; eine Erinnerung, die er eben jenem ungeeigneten, flachen Grab überantwortet hatte, das nun entschlossen schien, seine Toten wieder von sich zu geben.
    »Nun los, Grimm, mach es auf«, drängelte Adrienne.
    Langsam, als hielte er ein verwundetes Her, das mit scharfen Zähnen auf ihn losgehen könnte, brach Grimm das Siegel und öffnete die Nachricht. Regungslos las er den knappen, aus drei Worten bestehenden Befehl. Seine Hand ballte sich reflexartig zur Faust und zerknüllte das dicke Pergament.
    Er erhob sich und wandte sich an die Wache. »Sattle mein Pferd. Ich mache mich in einer Stunde auf den Weg.« Der Soldat nickte und verließ das Arbeitszimmer.
    »Und?«, fragte Hawk. »Was steht drin?«
    »Nichts, womit du dich beschäftigen müsstest, Hawk. Mach dir keine Gedanken. Es betrifft dich nicht.«
    »Alles, was meinen besten Freund betrifft, betrifft auch mich«, sagte Hawk. »Also hör schon auf. Was ist los?«
    »Nichts, habe ich gesagt. Belass es dabei.« Grimms Stimme hatte einen warnenden Unterton, der die Hand eines geringeren Mannes gebannt hätte. Doch Hawk war niemals ein geringer Mann gewesen und würde es niemals sein, und er bewegte sich so rasch, dass Grimm nicht schnell genug reagieren konnte, als er ihm das Pergament aus der Hand fegte. Schelmisch grinsend sprang Hawk zurück und entknitterte das Pergament. Sein Grinsen wurde noch breiter und er zwinkerte Adrienne zu.
    «Komm wegen Jillian<, steht hier. Eine Frau, nicht wahr? Die Geschichte nimmt Konturen an. Ich dachte, du hättest den Frauen abgeschworen, mein wankelmütiger Freund. Also, wer ist Jillian?«
    »Eine Frau?«, rief Adrienne entzückt aus. »Eine junge, heiratsfähige Frau?«
    »Hört auf, ihr beiden. So ist es nicht.«
    »Und weshalb hast du dann versucht, es geheim zu halten?«, insistierte Hawk.
    »Weil es Dinge gibt in meinem Leben, von denen du nichts weißt, und es würde viel zu lange dauern, alles zu erklären. Da ich jetzt nicht die Muße habe, dir die ganze Geschichte zu erzählen, werde ich dir in ein paar Monaten eine Nachricht zukommen lassen«, wich er kühl aus.
    »So einfach kommst du mir nicht davon, Grimm Roderick.«
    Nachdenklich rieb sich Hawk die Bartstoppeln an seinem störrischen Kinn. »Wer ist Jillian und woher kennst
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