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Darkover 23 - Asharas Rückkehr

Titel: Darkover 23 - Asharas Rückkehr
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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kein Raumfahrer. Er war ein Senator des Imperiums. Und so viel sie wusste, war er auch nie Raumfahrer gewesen, die ganze Sache ergab also keinen Sinn. Warum konnte sie sich nicht erinnern? Trotz der kühlen Luft trat ihr der Schweiß auf die Stirn. Warum nur, warum waren der Alte und Dio so geheimniskrämerisch gewesen?
Schluss damit! Es muss Gründe gegeben haben, wahrscheinlich gute Gründe, warum sie mir nie etwas über diesen Planeten erzählt haben. Und sie haben wohl angenommen, dass ich nie nach Darkover zurückkehren würde. Sie wissen nicht einmal, dass ich jetzt hier bin, es sei denn, sie haben meine letzte Nachricht doch bekommen. Wahrscheinlich glauben sie, ich lasse es mir an der Universität gut gehen oder bin irgendwo unterwegs und mache musikalische Forschungen. Und wahrscheinlich haben sie keine Ahnung, dass ich sie genau jetzt brauche. Der Alte ist mit dem Senat beschäftigt, und Dio ist… Nein, da muss ich mir etwas einbilden. Dio geht es gut, alles in Ordnung. Trotz ihres verstandesmäßigen Beharrens darauf, dass es ihrer Stiefmutter gut gehe, hatte Margaret das ungute Gefühl, dass irgendetwas ganz und gar nicht stimmte, und zwar jetzt, in diesem Augenblick.
»Du Idiot«, sagte MacDoevid und stieß seinen Begleiter an. »Selber übrig gebliebenes Kind! Spiel dich hier nicht auf, sonst sag ich Tantchen, wie unhöflich du warst, und wenn sie dich durchgekloppt hat, dann darfst du nicht mehr mit zu den Schiffen!« »Kommt ihr beiden jeden Tag hierher?«, fragte Margaret. Sie war zu erschöpft und durcheinander, um den Versuch zu unternehmen, aus dieser kleinen Szene schlau zu werden.
»Nö, Domna. Nur wenn ein Passagierschiff kommt. Hier landen ‘ne Menge Schiffe, aber die meisten sind keine, wo Leute drauf sind.« Margarets müdes Hirn brauchte einen Moment, bis sie begriff, dass er Fracht- und Transitschiffe meinte, die Darkover wesentlich häufiger besuchten als Passagierschiffe. Darkover hatte eine gute Lage als Knotenpunkt, aber die meisten Transitpassagiere verließen den Raumhafen nicht. »Wir kriegen Geld fürs Gepäck schleppen«, winkte er mit dem Zaunpfahl und zeigte auf die Taschen, die sie eigensinnig festhielt. »Der Offizier muss uns kennen. Er sagt uns, wenn eins kommt, weil er uns kennt, und weiß, dass wir ehrlich sind. Fremde könnten Diebe sein«, fügte er an, als wüsste er, dass sie ihr Gepäck nicht herausrücken wollte, weil sie genau davor Angst hatte. Margaret verstand die Andeutungen des Jungen ganz genau und wünschte, es fiele ihr leichter, ihm zu trauen. Sie hatte ein wenig einheimisches Geld in ihrer Gürtelbörse. Sie hatte die Universitätsflliale von Rothschild 8t Tanaka, Geldwechsler, von ihrem Bestand an cottmanischer Währung leergeräumt. Es handelte sich um den Gegenwert von etwa zwölf Durchschnittseinkommen. Was das in der hiesigen Wirtschaft bedeutete, konnte sie nur raten. Sie bemühte sich, ihre müden Gedanken in nützliche Bahnen zu lenken. Was sollte sie den beiden für ihre Dienste als Führer geben, immer vorausgesetzt, sie führten sie nicht in eine dunkle Gasse und raubten sie aus? Sie verbannte diesen Gedanken als unhöflich. Ge-remy würde sich bestimmt nicht scheuen, es ihr zu sagen, wenn sie zu knauserig war. Er schien sich nicht leicht unterkriegen zu lassen, und sie beneidete ihn um sein Selbstvertrauen. Vor sich sah sie eine weitere Mauer, eine niedrigere diesmal. Sie schien das abscheuliche Waisenhaus von der restlichen Stadt zu trennen. Sie kamen durch einen Torbogen, in dem ein Wächter in schwarzem Leder behaglich herumlümmelte. Er winkte den Jungen zu, als wären sie ein vertrauter Anblick, und schaute Margaret und den Professor nur gleichgültig an. Sie vermutete, er bekam die wenigen Touristen, die es hier gab, ausnahmslos alle zu sehen. Sobald sie den Torbogen passiert hatten, fanden sie sich auf Pflasterstraßen inmitten steinerner Häuser wieder. Die Straßen liefen in unmöglichen Winkeln zusammen. Kein Wunder, dass es keine Fahrzeuge gab! Diese Straßen waren zu eng für jedes terrranische Auto.
Die Kälte war nun schneidend und schien ihr trotz des Mantels bis auf die Knochen zu dringen. Der etwas mürrische Angestellte beim Reisedienst der Universität hatte ihr widerwillig die Auskunft gegeben, es sei Frühling auf Cottman IV, was sie an warmes, mildes Wetter denken ließ, nicht an diese eisige Wirklichkeit. Sie beneidete die Jungen um ihre bequemen Wolljacken. Als ich hier gelebt habe, muss ich auch Wollsachen und Pelze
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