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Darkover 02 - Herrin der Stuerme

Darkover 02 - Herrin der Stuerme

Titel: Darkover 02 - Herrin der Stuerme
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Würde einer Ehefrau, aber nicht die Liebe ihres Gatten. Unter diesen Umständen ist es unbedingt gerecht, daß sie etwas bekommt, das nur ihr gehört und das sie lieben und umsorgen kann. Ich mißgönne ihr ein Kind für Aldaran nicht. Es wäre zwar besser, sie würde einen anderen als Donal zum Erzeuger auswählen, aber da in ihrem Leben alles geordnet sein muß, ist es nicht wahrscheinlich, daß sie einen anderen Mann, der für diesen Zweck geeignet ist, kennenlernen wird. Und es ist Lord Aldarans Wille, daß Donals Sohn hier regieren soll, wenn er dahingegangen ist. Ich neide Dorilys Donals Kind nicht. Ich bin seine Frau, und wir alle wissen es oder werden es wissen, wenn die Zeit dafür reif ist. Renata blickte flehend Lord Aldaran an. Allart erinnerte sich daran, in eben dieser Halle gesehen zu haben, wie die Vasallen Aldarans einem Kind zujubelten, das der Lord vor ihnen hochhielt und zum neuen Erben erklärte. Warum, fragte Allart sich, sollte seine Gabe ihm nur diesen einen Augenblick zeigen? Es schien, als verschwämme alles andere zu Alpträumen und Gewitterwolken. Die gesamten Telepathen sahen dies in Allarts Geist, und Aldaran sagte mit seinem charakteristisch grimmigen Blick: »Ich habe es euch gesagt!«
Donal senkte den Kopf. Er vermied es, Renatas Blick zu begegnen. »Es erscheint schrecklich, ihr das anzutun, nachdem sie uns gerettet hat. Bist du sicher, daß es ihr nichts Schlimmeres zufügen würde, als nur die Psi-Zentren zu zerstören und den Rest unbeschädigt erhalten?« fragte Lord Aldaran.
Renata sagte widerstrebend: »Mein Fürst, das könnte keine Leronis versprechen. Ich liebe Dorilys wie eine eigene Tochter und würde für sie das Äußerste meiner Kraft aufbringen. Aber ich weiß nicht, wie viele Sektionen ihres Gehirns von Laran durchdrungen sind oder von diesen Stürmen in Mitleidenschaft gezogen wurden. Ihr wißt, daß elektrische Entladungen innerhalb des Gehirns sich wie krampfartige Anfälle des Körpers äußern. Dorilys’ Laran setzt die elektrischen Entladungen im Inneren ihres Gehirns irgendwie in Donner und Blitze um, wobei sie das Magnetfeld des Planeten anzapft. Dieser Vorgang ist jetzt außer Kontrolle. Sie sagte, die Gewitter seien jetzt in ihr. Ich weiß nicht, wieviel Schaden sie schon angerichtet haben. Es könnte sein, daß ich einen Teil ihres Gedächtnis oder ihrer Intelligenz auslöschen müßte.«
Donal erbleichte vor Angst. »Nein!« sagte er, und es klang wie ein Flehen. »Würde sie dann schwachsinnig sein?«
Renata wagte nicht, ihn anzublicken. Sehr leise sagte sie: »Ich kann nicht beschwören, daß diese Möglichkeit gänzlich ausgeschlossen ist. Ich würde mein Bestes für sie tun, aber es könnte tatsächlich so weit kommen.«
»Nein! Alle Götter mögen uns gnädig sein – nein, Cousine!« sagte Aldaran. Der alte Falke wurde lebendig. »Wenn auch nur die geringste Möglichkeit besteht – nein, ich kann es nicht wagen. Selbst wenn alles zum Besten für sie abläuft, Cousine, eine Frau, die Aldarans Erbin ist, kann nicht ohne Laran als Gemeine leben. Dann wäre sie besser tot.« Renata verbeugte sich. Es war eine Geste der Unterwerfung. »Wir wollen hoffen, daß es nicht dahin kommt, mein Fürst.«
Lord Aldaran schaute alle Anwesenden der Reihe nach an. »Ich werde euch heute abend zur Siegesfeier in der Halle treffen«, sagte er. »Ich habe jetzt noch einige Dinge zu erledigen, damit alles meinen Wünschen gemäß erledigt wird.« Hocherhobenen Hauptes ging er aus der Halle. Ihm nachblickend dachte Renata: Das ist sein Augenblick des Triumphs. Jetzt ist Aldaran trotz der Zerstörungen durch den Krieg ohne Bedrohung in seiner Hand. Dorilys ist ein Teil dieses Triumphs. Er will sie an seiner Seite haben – als Bedrohung für die anderen – eine Waffe für die Zukunft. Sie fröstelte als das Gewitter leise und ersterbend über die Burg hinwegrollte.
Dorilys schlief. Ihre Erregung wurde durch die Droge gemildert. Aber sie würde aufwachen. Und was dann?
    Am Abend, als die Sonne unterging, war der Donner noch immer leise zu hören. Allart und Cassandra standen auf dem Balkon ihrer Zimmerflucht und blickten ins Tal hinab.
»Ich kann es kaum glauben, daß der Krieg zu Ende ist«, sagte Cassandra.
Allart nickte. »Und wahrscheinlich auch der mit den Ridenows. Mein Vater und Damon-Rafael wollten sie angreifen und in die Trockenstädte zurücktreiben. Ich glaube nicht, daß es jemandem etwas ausmacht, wenn sie in Serrais bleiben. Den Frauen, die sie dort
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