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City Vampire - Nacht ueber New York

City Vampire - Nacht ueber New York

Titel: City Vampire - Nacht ueber New York
Autoren: Beth St. John
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ihr Anruf entgegengenommen.
    „ Komanrov“, meldete sich seine sonore Stimme am anderen Ende der Leitung und Maggie durchfuhr ein leiser Schauer.
    „ Mein Name ist Maggie Rook“, antwortete Maggie und zwang ihre Stimme, fest und selbstbewusst zu klingen. „Wir hatten gestern einen Autounfall und Sie haben mir Ihre Karte gegeben.“
    „ Ich erinnere mich“, antwortete Komanrov freundlich. „Ich hoffe, Sie haben meinen Wunsch respektiert und den Schaden nicht ihrer Versicherung gemeldet.“
    Maggie verzog das Gesicht. Sie hatte es nicht gemeldet, aber es nervte sie, dass er sofort wieder davon anfing. Sie wollte schon zu einer schnippischen Erwiderung ansetzen, riss sich jedoch zusammen und atmete einmal tief durch. „Nein“, sagte sie schließlich, „ich habe es nicht gemeldet. Aber Sie können mir nicht verwehren, ein schlechtes Gewissen zu haben. Schließlich habe ich den Unfall verursacht und nun ist ihr Mercedes kaputt.“
    „ Wie ich gestern schon sagte, ist das wirklich nicht schlimm.“ Komanrov klang ungeduldig, als spreche er mit einem trotzigen Kind.
    „ Hören Sie, das ist ja wirklich sehr großzügig von Ihnen, dass Sie da einfach drüber hinwegsehen möchten, aber – wissen Sie, mein Ehrgefühl lässt das einfach nicht zu.“ Maggie machte eine Pause und überlegte, wie Sie ihn aus der Reserve locken könnte. Schließlich fügte sie geschickt hinzu: „Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Ich lade Sie zum Essen ein, und damit sind wir quitt. Ich werde Sie nicht weiter belästigen. Was meinen Sie?“
    Komanrov ließ sich lange Zeit mit seiner Antwort. Maggie rollte mit den Augen; seine Reserviertheit schien selbst durch das Telefon greifbar. Was war sein Geheimnis, was versuchte er zu verbergen? Oder mochte er einfach die Gesellschaft anderer Menschen nicht? Auch wenn Maggie ganz sicher nicht zu denjenigen gehörte, die sich viel auf sich selbst einbildeten, so wusste sie doch, dass sie eine angenehme Erscheinung war. Ihre Freunde hätten sie sogar als ausgesprochen attraktiv beschrieben. Maggies langes, kastanienbraunes Haar war dicht und glänzend, das Gesicht ebenmäßig. Ihre Lippen waren voll und sinnlich geschwungen, die meerblauen Augen wurden von einem Kranz dunkler, dichter Wimpern umrahmt. Und weil sie in ihrem Job als Polizistin über eine gewisse körperliche Fitness verfügen musste, trainierte sie regelmäßig. Das sah man ihr an: Ihr Körper war definiert, aber nicht hager, und sie hatte das Glück, sich um ihre Figur keine großen Gedanken machen zu müssen. Kurzum, Maggie hatte sich nie über mangelndes Interesse aus der Männerwelt beklagen müssen. Doch Aleksay Komanrov tickte scheinbar anders. Sie glaubte schon, dass er einfach aufgelegt habe, da erklang plötzlich seine Stimme aus dem Telefon.
    „ In Ordnung“, sagte er schlicht, „laden Sie mich auf ein Glas Wein ein, ich bin Weinliebhaber.“
    Maggie traute ihren Ohren kaum. So, wie das Gespräch begonnen hatte, hatte sie nicht mit einer Zusage gerechnet. Sie versuchte, so gleichgültig wie möglich zu klingen. „Sehr schön. Ich wähle die Location. Passt Ihnen heute Abend gegen sieben? Oder ist Ihnen das zu kurzfristig?“
    „ Heute passt“, antwortete Komanrov. „Ich hole Sie vom Revier ab.“ Ein Knacken erklang in der Leitung. Er hatte einfach aufgelegt.
    Völlig verwirrt blieb Maggie sitzen, das Telefon noch immer in der Hand. Sie hatte eigentlich noch eine Bar vorschlagen wollen, damit sie sich dann dort hätten treffen können, denn sie wollte keinesfalls, dass es nach einem romantischen Date aussah. Am Ende glaubte er noch, sie sei interessiert an ihm! Maggie schüttelte den Kopf und legt das Telefon beiseite. Aleksay Komanrov war ein wirklich rätselhafter Mann.
     

    „ Hey, bist du taub?“ Erschrocken fuhr Maggie herum. Hinter ihr stand David, ihr Kollege und Ermittlungspartner. Sie hatte ihn gar nicht herankommen gehört, so tief war sie in ihren Gedanken versunken gewesen. Maggie musste unwillkürlich grinsen. David, das war ein Mann zum Heiraten. Natürlich nicht für sie – zum einen fühlte sie sich nicht zu ihm hingezogen, und zum anderen war er bereits glücklich verheiratet und außerdem Vater zweier Kinder. Nein, er war einfach der Typ Mann, den Frau zum Heiraten brauchte: verlässlich, humorvoll und nett. Ein Fels in der Brandung. Er war Anfang vierzig, hoch gewachsen und hatte blondes Haar, das sich an den Schläfen langsam zurückzog. Und er achtete auf sich, war sportlich und schlank.
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