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Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Titel: Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel
Autoren: Cassandra Clare
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... verblutet.«
    »Gut«, schnaufte Mrs Dark zufrieden. »Gut gemacht, Theresa. Das war sehr gut.«
    Tessa schwieg. Die Vorderseite ihres Kleids war mit Blut bespritzt, aber sie spürte keinen Schmerz: Sie wusste, dass es sich dabei nicht um ihr eigenes Blut handelte. Schließlich geschah dies nicht zum ersten Mal ... Taumelnd schloss sie die Augen und zwang sich, nicht das Bewusstsein zu verlieren.
    »Wir hätten sie viel eher dazu auffordern sollen«, sagte Mrs Black. »Das Schicksal dieses Mädchens, dieser Emma, hat mich die ganze Zeit beschäftigt.«
    »Ich war mir nicht sicher, ob sie schon dazu in der Lage war«, erwiderte Mrs Dark kurz angebunden. »Du erinnerst dich ja wohl noch an den Vorfall mit dieser Mrs Adams, oder?«
    Tessa wusste sofort, wovon die beiden Schwestern sprachen. Wochen zuvor hatte sie sich in eine Frau verwandelt, die an einem Schuss mitten ins Herz gestorben war. Das Blut hatte sich in Strömen über ihr Kleid ergossen und Tessa hatte sich umgehend zurückverwandelt und hysterisch geschrien und geschluchzt, bis die Schwestern ihr begreiflich gemacht hatten, dass sie unverletzt war.
    »Aber seitdem hat sie hervorragende Fortschritte gemacht, meinst du nicht, Schwesterherz?«, erwiderte Mrs Black. »Wenn man bedenkt, in welchem Zustand sie zu uns gekommen ist. Sie wusste ja nicht einmal, was sie war.«
    »In der Tat: Sie war vollkommen ungeformter Ton«, pflichtete Mrs Dark ihr bei. »Wir haben hier wahrhaftig ein Wunder vollbracht. Ich wüsste nicht, warum der Magister nicht äußerst zufrieden mit uns sein sollte.«
    Mrs Black schnappte nach Luft. »Soll das heißen ... Glaubst du wirklich, es ist so weit?«
    »Oh, ja, unbedingt, liebes Schwesterherz. Sie ist so weit. Für unsere kleine Theresa wird es Zeit, ihren Herrn und Meister kennenzulernen.« Eine selbstgefällige Freude schwang in Mrs Darks Stimme mit, ein unangenehmer Klang, der Tessa aus ihrer Benommenheit riss. Von wem redeten die beiden? Wer war dieser Magister? Zwischen halb geschlossenen Lidern sah sie, wie Mrs Dark an dem seidenen Klingelzug riss, der Miranda herbeirufen würde, damit diese Tessa auf ihr Zimmer zurückbrachte. Offenbar war der Unterricht für heute beendet.
    »Möglicherweise morgen«, murmelte Mrs Black, »oder vielleicht sogar heute Abend. Wenn wir den Magister wissen lassen, dass sie bereit ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass er nicht unverzüglich hierher eilt.«
    Mrs Dark trat kichernd hinter dem Schreibtisch hervor. »Ich verstehe ja, dass du es kaum erwarten kannst, für all unsere Mühen entlohnt zu werden, liebe Schwester. Aber Theresa sollte nicht nur bereit sein. Sie sollte auch ... präsentabel sein. Meinst du nicht auch?«
    Mrs Black, die ihrer Schwester gefolgt war, murmelte eine Antwort, die jedoch unterbrochen wurde, als die Tür aufging und Miranda in den Raum marschierte, mit demselben stumpfsinnigen Gesichtsausdruck wie immer. Tessas Anblick, die blutüberströmt auf dem Boden kauerte, schien sie nicht im Geringsten zu überraschen. Andererseits hatte sie in diesem Raum wahrscheinlich schon viel schlimmere Dinge gesehen, dachte Tessa.
    »Bring das Mädchen zurück auf sein Zimmer, Miranda.« Der begierige Unterton in Mrs Blacks Stimme war verschwunden und der üblichen Schroffheit gewichen. »Hol die Sachen ... du weißt schon ... die, die wir dir gezeigt haben ... und sorge dafür, dass sie entsprechend gekleidet und frisiert ist.«
    »Die Sachen ... die Sie mir gezeigt haben?«, fragte Miranda verständnislos.
    Mrs Dark und Mrs Black tauschten einen angewiderten Blick und stellten sich so vor Miranda, dass sie Tessas Sicht versperrten. Dann hörte Tessa, wie sie dem Mädchen etwas zuzischten, und schnappte dabei ein paar Worte auf: »Roben« und »Kleiderkammer« und »Sorge mit allen Mitteln dafür, dass sie hübsch aussieht«. Und schließlich hörte Tessa den ziemlich bissigen Kommentar: »Ich bin mir nicht sicher, ob Miranda schlau genug ist, um solcherart vagen Anordnungen Folge zu leisten, Schwesterherz.«
    »Sorge dafür, dass sie hübsch aussieht.« Aber wieso interessierten sich die Schwestern plötzlich dafür, dass sie hübsch aussah - wenn sie sie doch zwingen konnten, jede gewünschte Gestalt anzunehmen? Was spielte es für eine Rolle, wie sie tatsächlich aussah? Und warum sollte das diesen Magister kümmern? Allerdings ließ das Verhalten der Schwestern darauf schließen, dass er ihres Erachtens Wert auf ein attraktives Äußeres legte.
    Mrs Black rauschte aus dem
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