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Chancen, Risiken, Folgen 1 Bonus Tomaso erzählt

Chancen, Risiken, Folgen 1 Bonus Tomaso erzählt

Titel: Chancen, Risiken, Folgen 1 Bonus Tomaso erzählt
Autoren: Sissi Kaipurgay
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absolviert es mit großem Einsatz und Eifer. Mir bricht der Schweiß aus allen Poren und die Anstrengung entlockt mir immer wieder tierische Geräusche, die an ein galoppierendes Ross erinnern. Ich schnaufe, ächze und stöhne, bis es mich – dank der Hilfe meiner Faust – den Berg hinauf treibt. Von dort setze ich zum Flug an, ächze ein ‚Dani‘ und das Feuerwerk beginnt. Verschwommen bekomme ich mit, dass Daniel bockt und mir folgt.
     
    „Daniel?“
    „Hm?“, macht er und schiebt mich in eine für ihn bequemere Lage. Ich liege auf seiner Brust und habe es mir dort gemütlich gemacht.
    „Du magst mich?“
    „Sehr“, brummt er, „Ich bin total in dich verschossen.“
    „Oh.“ Ich hebe den Kopf und glotze ihn verliebt an.
    „Ich hab mich schon vor der Rettung in dich verliebt. Hast du das nicht gemerkt?“ Daniel zwinkert.
    „Nein …“, flüstere ich und schlucke an dem Brocken in meinem Hals, „… das heißt, du bleibst hier? Bei mir?“
    „Das heißt, mein Schatz, dass wir gemeinsam zurückkehren.“ Daniel guckt mich ernst an.
    Schweigen. Er spielt mit meinem Haar, während ich überlege. Gemeinsam zurückkehren? Heißt das für ihn …? Ich suche nach Worten.
    „Wenn ich mitkomme – zurück – wirst du mich trotzdem …?“
    „Oh ja“, knurrt er, „Dich gebe ich nicht mehr her.“
    Mein Herz klopft ruhig, mein Magen hat sich entknotet und in mir fühle ich eine beständige Wärme, die ich noch nie empfunden habe. Ich kann Daniel vertrauen und ich will es, so sehr, wie ich noch nie etwas gewollt habe. Wenn er bei mir ist, dann ist alles gut und die Welt heil. Zufrieden schließe ich die Augen.
     
    Ich bin früh wieder wach und beobachte Daniel, der mit leicht geöffnetem Mund neben mir schläft. Er sieht so jung aus und so schön, dass mein Herz wehtut vor lauter Stolz, dass dieser Mann zu mir gehört, mich liebt. Mich, die kleine Schwuchtel.
    Als er die Augen aufklappt, falle ich über ihn her und bedecke sein Gesicht mit zärtlichen Küssen. Was sanft beginnt, gerät bald schon zu einem ausgelassenen Gerangel, im Zuge dessen ich erneut zur Vaseline greife. Diesmal ist es noch schöner als gestern und lässt uns schweißüberströmt zurück.
     
    Ich mache mich – nach einem kurzen Bad – daran, Kaffee zu kochen, den ich schon lange vermisst habe. Daniel hat etwas davon in seinem Gepäck und begibt sich nun auch zum Fluss, wo ich ihn leise summen höre. Tiefe Zufriedenheit überkommt mich und ich könnte überquellen vor Glück. Gestern noch in der Hölle, habe ich heute einen Platz im Himmel ergattert und plane, für immer dort zu bleiben.
     
    Nach dem Frühstück erzählt mir Daniel, was er in Sandakan erlebt hat. Die Sache mit den Geldboten lässt mich die Stirn in Falten ziehen.
    „Mir kam diese Yacht und das Unglück gleich merkwürdig vor“, sage ich nachdenklich, „Ob es sich um einen Drogentransport gehandelt hat?“
    „Ehrlich? Das ist mir egal, denn das Geld ist jetzt unseres.“ Daniel blinzelt.
    „Unseres?“ Vor Erstaunen wackelt meine Kaffeetasse und gefährlich nahe meinem Gemächt kleckert etwas der heißen Brühe auf den Boden.
    „Wir sind ein Paar, schon vergessen?“ Daniel nimmt mir den Becher aus der Hand.
    „Oh“, ist alles, was ich vorbringen kann.
    Ich strahle, muss so dümmlich grinsen wie ein Esel, doch ich kann nicht anders. Daniels seliger Gesichtsausdruck ist nicht minder dämlich.
     
    Es sind nur noch wenige Tage, bis das Schiff kommen wird, das uns zurück in die reale Welt bringt. Daniel und ich nutzen die Zeit in ungezwungener Glückseligkeit. Er rennt jetzt nackt herum und bei jeder Gelegenheit tauschen wir Küsse, die nicht selten in wildem Sex enden. Einmal lässt er mich sogar oben sein, doch er ist noch nicht bereit und wir brechen es irgendwann ab. Daniel beteuert zwar, dass es ihm gefallen hat, aber ich habe gesehen, wie weh es ihm tat.
     
    Das Schiff naht und wir stehen am Strand. Daniel hält meine Hand in der seinen und drückt meine Finger, während wir aufs Meer hinaus gucken. Ich habe Angst und das scheint er zu merken.
    „Wir können jederzeit wieder herkommen“, sagt er leise.
    Mein Herz quillt in diesem Moment über und endlich bin ich mutig genug, ihm die drei Worte zu sagen: „Ich liebe dich.“
    Daniel schnieft und wir landen in einer wilden Umarmung im Sand und dann sagt er es mir auch, leise, aber mit fester Stimme. Der richtige Moment, um glücklich zu sterben.
     
    Winston und Joshua, Daniels Freunde, winken uns
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