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Castello Christo

Titel: Castello Christo
Autoren: Arno Strobel
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war kurz:
     
    Matthias
    * 1958
    † 2005
    im Dienste der Heiligen Mutter Kirche
     
    Das Recht, auf dem deutschen Friedhof beerdigt zu werden, hatten eigentlich nur Mitglieder der Erzbruderschaft sowie einige religiöse Gemeinschaften deutschen Ursprungs. Papst Alexander IX. selbst aber hatte dafür gesorgt, dass der Tote dort seine letzte Ruhe fand.
    Gemeinsam verließen sie Minuten später den Friedhof, der wie ein tropischer Garten anmutete. Als sie vor dem schmiedeeisernen Tor standen, den gewaltigen Petersdom direkt vor sich, blieben sie stehen.
    »Ich danke Ihnen nochmals, Eure Heiligkeit, dass das Grab hier im Campo Santo liegt«, sagte Varotto.
    Der Papst nickte. »Bruder Matthias hat sehr viel für die Kirche getan. Das war das Mindeste.« Damit wandte er sich ab, begleitet von seinem Sekretär, der sich etwas abseits gehalten hatte.
    Kardinal Voigt wandte sich an Varotto. »Ich habe die Geschichte von den Männern in diesem Castello gehört, Commissario. Unfassbar!«
    Varotto nickte. »Ja, auch das haben wir Matthias zu verdanken. Er hat sich nicht nur trotz seiner schweren Verletzung daran erinnert, dass der Kellerraum in diesem Castello so unglaublich sauber war und dass es dort nach frischer Farbe gerochen hat, sondern er hat auch noch die Verbindung herstellen können zu der letzten Kreuzwegstation: Jesus wird ins Grab gelegt. Maggiore Gaetani hat mit seiner Truppe die Mauer gerade noch rechtzeitig aufgebrochen, bevor die Männer dort erstickt sind. Sie haben nur so lange überlebt, weil der schalldicht isolierte Raum ziemlich groß ist. Sie werden im Krankenhaus behandelt, aber keiner von ihnen ist ernsthaft verletzt. In den nächsten Wochen werden sie mit ihren Eltern zusammengebracht. Aber es wird sehr lange dauern, bis sie ein halbwegs normales Leben führen können.«
    Der Kardinal nickte und reichte erst Alicia und dann dem Commissario die Hand. »Ich danke Ihnen für alles.«
    Damit wandte auch er sich ab und ging.
    Varotto sah sich nach Barberi um. Der stand einige Schritte hinter ihnen mit dem Oberst der Schweizergarde zusammen.
    »Wollen wir gehen?«, fragte Alicia.
    Varotto nahm sie in den Arm und nickte. »Ja, lass uns nach Hause gehen.«

DREI MONATE SPÄTER
    Sizilien
    77
    Der Mann saß am Rande einer Esplanade, von der aus man einen herrlichen Ausblick über das Tal am Fuße des Ätnas hatte. Er sah zu seinem Freund auf, den er seit vielen Wochen zum ersten Mal wiedersah, und kniff die Augen ein wenig zusammen, weil die Sonne ihn blendete.
    »Und ihr seid sicher, dass keiner davongekommen ist?«
    »Absolut. Die Schweizergardisten kamen genau in dem Moment an, als die Bande den Vatikan verlassen wollte. Sie sind Mählers Leuten quasi in die Arme gelaufen.«
    »Gut so   ... Wie war eigentlich die Beerdigung?«
    »Traurig, aber dem Manne würdig, der einmal als Bruder Matthias hier gelebt hat. Nun hat er endlich die Ruhe, nach der er sich gesehnt hat, und wird von niemandem mehr gestört.«
    »Und wie geht es dieser unglaublichen Frau?« Dabei warf er einen schelmischen Blick zur Seite, wo eine junge Frau etwas abseitsstand und die Aussicht genoss.
    Der andere lachte. »Gut.«
    »Behandle sie bitte gut, sie hat es verdient.«
    »Bruder Hermann!«, rief in diesem Moment ein Mann in einer dunklen Mönchskutte vom Tor des Klosters aus. »Komm, du musst deine Übungen machen.«
    Wieder sah er seinen Freund an.
    »Hilfst du mir?«
    Wortlos packte der die Griffe des Rollstuhls und schob ihn so schnell an, dass Hermann fast herausgekippt wäre. Lachend erreichten sie die Pforte.
    Als Daniele Varotto und Alicia Egostina das Kloster eine Stunde später verließen, winkte ihnen Bruder Herrmann vom Tor aus nach. Seine langen hellblonden Haare wehten dabei wie eine Fahne im Wind.

DANKSAGUNG
    Mein Dank geht an alle, die direkt oder indirekt etwas zur Entstehung dieses Romans beigetragen haben. Im Besonderen danke ich:
     
    Johannes Kolz und Peter Zender für die wirklichen interessanten Brainstormings;
     
    Dr. med. Christian Glöckner und Pfarrer Jörg Dunsbach, die jederzeit ein offenes Ohr für fachliche Fragen hatten und mich bei der Recherche unterstützten;
     
    Alexander Steinmetz, der mich ohne Klagen tagelang und unzählige Kilometer kreuz und quer durch Rom begleitet hat;
     
    Silke Frohn, die mich mit ihrem fachlichen Rat und wohlwollend-kritischem Blick bei all meinen Projekten unterstützt;
     
    unseren Freunden (und hier ganz besonders Chris und Elke Berweiler) für ihr Verständnis und
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