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Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher

Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher

Titel: Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher
Autoren: Roxanne St. Claire
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einen Gefallen«, sagte sie. »Lass uns bitte das Thema wechseln.«
    »Okay, verrat mir nur noch eins: Hat es etwas mit deiner Flugangst zu tun, dass du immer in Atlanta geblieben bist und dein ganzes Studium an der Emory University absolviert hast?«
    Er wusste davon?
    Ihre Miene verriet offenbar ihre Frage, denn er klopfte auf die Page-Nine-Tüte neben sich. »Der Klappentext auf deinem Buch.« Er beugte sich zu ihr und flüsterte: »Deine Paranoia bezieht sich auf die falschen Dinge und die falschen Menschen.«
    »Also gut, dann rekapitulieren wir mal. Ich wurde gerade verbal angegriffen, öffentlich gedemütigt und sauber in die Pfanne gehauen von ein paar durchgeknallten Idioten, die für 2012 auf Teufel komm raus noch mal so einen Millenniums-Tamtam heraufbeschwören wollen – und das vor den Augen meines Fakultätsleiters, von dem meine Zukunft abhängt. Dann taucht ein völlig Fremder auf und rettet mich, wobei sich hinterher herausstellt, dass er nur darauf gewartet hat, sich auf mich zu stürzen und zum Essen einzuladen. Bei der Gelegenheit erklärt er mir dann, dass ich mich fürchten müsse.« Sie zeigte mit einem Essstäbchen auf ihn. »Die Liste guter Gründe für eine Paranoia wird immer länger.«
    »Ich habe mich nicht auf dich gestürzt«, korrigierte er grinsend. »Ich war die Zurückhaltung in Person.«
    Das Sushi kam, doch ehe sie ihren ersten Bissen nahm, stellte Miranda die Frage, die sie schon die ganze Zeit beschäftigte. »Hast du unsere Begegnung geplant?«
    »Ja.« Er dippte ein Thunfischröllchen in die Sojasauce und sah Miranda unverwandt in die Augen. »Von dem Moment an, als ich dich zum ersten Mal sah, wollte ich … dich näher kennenlernen.«
    Eine warme Welle, die diesmal nicht vom Sake kam, breitete sich in ihr aus.
    »Und dann habe ich dein Buch aufgeschlagen«, fuhr er fort, »und habe dich lesen gehört und festgestellt, dass du nicht nur schön« – ach, dieser wundervolle Akzent! – »sondern auch klug bist.« Er zupfte an der kleinen Goldkreole, die er am Ohr trug. »Das hat mich sofort angezogen.«
    Sie konnte ihren Blick nicht von ihm wenden.
    »Und ich möchte dich immer noch näher kennenlernen, Miranda.« Aus seinen Augen sprach jetzt unverhohlen fordernde Sinnlichkeit. »So nah, wie es in der verbleibenden Zeit möglich ist.«
    Miranda war noch nie verführt worden. Natürlich war sie schon mit Männern ausgegangen und hatte sexuelle Beziehungen gehabt. Aber sie hatte noch nie alle Schutzschilde fallen gelassen und sich aus reiner Lust einem Mann – einem vollkommen Fremden – hingegeben.
    Ein Gefühl der Vorfreude durchlief sie vom Scheitel bis zur Sohle, begleitet von etwas anderem – war das Begehren? Verlangen?
    »Dann fangen wir am besten gleich an, uns näher kennenzulernen, Adrien. Ich breche morgen früh um acht Uhr auf.«
    Er wand seine langen, starken Finger um ihre Hand. »Du fängst an«, sagte er leise. »Erzähl mir alles über dich. Fang vorne an … wo wurdest du geboren?«
    Mit einem bitteren Lachen überspielte sie, dass seine Berührung sie wie ein elektrischer Impuls getroffen hatte. »Das weiß ich gar nicht so genau … in einem Flugzeug jedenfalls.«
    »Ach, tatsächlich.« Er ließ ihre Hand los und goss ihr Sake nach. »Erzähl mir mehr darüber. Ich will alles über dich wissen. Einfach alles.«
    Jetzt kam der Moment, wo es spannend wurde.
    Fletch hatte es auf die direkte Tour versucht, bei der Kandidatin in St. Louis, die ihm ihre original Geburtsurkunde und Dokumente vor die Nase gehalten hatte, die bewiesen, dass sie ihre echten Eltern bereits gefunden hatte. Er hatte es über Tricks und Umwege versucht, bei der Hundetrainerin in Detroit, die ihre Eltern ebenfalls schon ausfindig gemacht hatte und viel über die Babys vom Sapphire Trail wusste. Sie hatte ihre Mutter in Pittsburgh gefunden. In Vegas hatte er schon gemeint, einen Volltreffer gelandet zu haben: eine frisch getraute Braut namens Noreen, doch auch sie hatte bereits ein tränenreiches Wiedersehen mit ihrer Mutter gefeiert – auf ihrer Hochzeit, nachdem die Mutter sie über das Internet aufgespürt hatte. Zehn von seinen dreißig Tagen waren bereits verstrichen.
    Höchstwahrscheinlich hatte Miranda keine Ahnung davon, dass sie ein Adoptivkind war, denn bei seinen Gesprächen mit den anderen Frauen war das immer recht schnell klar gewesen. Aber es gab ein paar wirklich gute Gründe, nicht sofort zum Thema zu kommen: Diese Frau hatte butterzarte Haut, ihre Augen waren so
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