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Bone 02 - Das Ende des Himmels

Bone 02 - Das Ende des Himmels

Titel: Bone 02 - Das Ende des Himmels
Autoren: Peadar O´Guilín
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auf ihren Rücken ausdörrten und starben und die trauernden »Mütter« vor ihm flohen.
    Sie hatten gehofft, dass Stolperzunge eine Waffe aus dem Dach mitbrachte. Dabei hatten sie die ganze Zeit eine gehabt!
    Doch der Sprecher würde nicht lange arbeiten, wenn es kein Licht vom Dach mehr gab, mit dem er sich aufladen konnte. Das war Kubar klar, auch wenn die anderen nichts davon ahnten. Also ließ er ihn nun ausgeschaltet, während alle auf den Tod warteten.
    Der große alte Wilde, Steingesicht, rührte sich in der Finsternis. Kubar erkannte ihn an seinen vorsichtigen Bewegungen. »Das ist nicht richtig, ja?«, sagte der Mann.
    Kubar wusste, was er meinte. Auch er spürte die Vibrationen in der Brüstung unter seinen Händen. Etwas tat sich. Ein weiterer Angriff der Wühler? Oder versuchten sie erneut, das Gebäude zum Einsturz zu bringen? Mehrere Leute krochen nach vorn zu den beiden Männern.
    »Tageslicht!«, rief Vishwakarma. »Der Tag kehrt zurück!«
    Kubar fragte sich, ob der junge Mann von seiner Verletzung in den Wahnsinn getrieben worden war. Aber nein. Ein großes Stück Dach, vielleicht zehnmal so groß wie ein Park, leuchtete wieder, nur ein paar Kilometer von ihrer derzeitigen Position entfernt. Etwa dort, wo die Wühler ihr riesiges unterirdisches Nest angelegt hatten.
    »Es hat die falsche Farbe«, murmelte Kubar, aber niemand beachtete ihn. Zuerst war es tiefrot, dann orange, und schließlich wurde es grellweiß.
    »Es schmilzt«, sagte er. Kugeln aus flüssigem Metall fielen auf das Land oder landeten platschend und zischend im Fluss. Schließlich zerbarst ein Teil des Daches mit einem lauten Donner, der über die Oberfläche rollte und viele Gebäude zertrümmerte, deren Fundamente die Wühler geschwächt hatten. Der Lärm und das Licht ließen alle vor der Brüstung zurückweichen. Sie schlugen die Hände vors Gesicht, um ihre Augen zu schützen.
    Aber nicht Kubar. Er sah alles. Ein Raumschiff – ein echtes Raumschiff! – fiel durch das riesige Loch, das es für sich geschaffen hatte. Es stürzte dem Boden entgegen und konnte sich im letzten Moment mit schwachen Düsenstrahlen abfangen. Dann bewegte es sich – offenbar mit Absicht, wie der Priester glaubte – zur Seite, um über dem Nest der Wühler zu schweben, das sie auf dieser Seite der Hügel angelegt hatten. Ein Flammenstrahl, heißer als die Sonne, fraß sich in die Erde und ließ den Acker mit den Opfern verglühen – und zweifellos auch die Tunnel darunter. Mit einem letzten schwankenden Manöver flog das Schiff in Richtung Hauptquartier zurück.
    »Es kommt zu uns!«, rief Vishwakarma. »Es wird uns alle versengen!«
    »Wir wollen es töten«, sagte Steingesicht. Er hatte wirklich keine Ahnung, dachte Kubar. »Eine letzte Jagd, ja? Wir werden mit Blut an den Speeren in den Kampf ziehen!«
    Das Raumschiff schwebte und röhrte. Es senkte sich langsam herab, bis es nur noch ein oder zwei Meter über dem Boden war, dann stürzte es ab.
    Alle brüllten und rannten los. »Lasst es uns holen!«, rief Steingesicht den anderen zu.
    Kubar machte sich nicht die Mühe, ihn auf seinen Irrtum hinzuweisen. Das würde schon bald eins der Kinder tun. Er blieb allein an der Brüstung zurück und blinzelte die blinden Flecken weg, die das Raumschiff auf seiner Netzhaut hinterlassen hatte.
    Als er wieder richtig sehen konnte, staunte er über die wunderbare Szene der Verwüstung, die sich kilometerweit vor ihm ausbreitete.
    In allen Richtungen waren die Hügel und Ebenen mit Trümmern aus Metall und Kunststoff übersät. Sie glitzerten im Licht, das durch das riesige Loch im Dach hereinfiel. Es war Sonnen licht! Unglaublich, schockierend, aufregend. Die Sonne !
    »Wenn dieses Schiff«, sagte der Priester mit zitternder Stimme, »nur ein klein wenig Saatgut an Bord hat, könnten wir es tatsächlich schaffen, hier zu überleben …«
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