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Bissig! (German Edition)

Bissig! (German Edition)

Titel: Bissig! (German Edition)
Autoren: Nicole Henser , Sydney Stafford
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aber erträglich. Was der Hübsche wohl mit Jess in der Dusche gemacht hatte? Bestimmt keine Wasserschlacht.
    Übermütig trat Jerry aufs Gaspedal und ließ seine schwarze Corvette mit dem Vampirschädel-Aufkleber auf der Motorhaube aufheulen. Ihr Weg auf den Highway lenkte sie direkt in den Feierabendwahnsinn. Ja, das war okay. Mit Hindernissen auf der Straße schlängelte es sich gut durch den Verkehr.
    „Warum sind Sie in die Staaten gekommen, Mr. Grey?“, versuchte er ein Gespräch anzufangen. Er hatte ein mächtig komisches Gefühl im Bauch, als ihn diese blauen Augen betrachteten. Irgendwie sehr intensiv.
    „Ich wollte sehen, ob es in Washington Dinge gibt, die mehr Spaß machen als die, die ich aus York kenne. Eigentlich mache ich Urlaub.“ Ein Lächeln huschte über die hübschen Züge. Woah, es kribbelte noch mehr.
    „Na, das ist aber echt in die Hose gegangen. Opfer einer Entführung zu werden, war sicher nicht geplant. Fühlen Sie sich denn wieder gut?“ Smalltalk war eigentlich nicht Jerrys Stärke, aber er wollte sich mit seinem Gast gut verstehen, wenn sie schon vorübergehend zusammenwohnten. Mit quietschenden Reifen hielt er direkt vor dem Haus und parkte rückwärts ein. Dieses Auto war seine Leidenschaft.
    „Bisher war mein Aufenthalt hier nicht langweilig“, antwortete Usher, wie Jerry ihn in Gedanken nannte, und lächelte ihn wieder an. „Was ist das für ein Wagen? Ich kenne mich so gar nicht mit solchen Schleudern aus. Meine Passion liegt eher im Bereich der sozialen Forschung.“
    Jerry hob eine Augenbraue. Normalerweise hätte er nun gesprudelt und erzählt, wenn jemand etwas über sein vierrädriges Baby wissen wollte, aber er wusste, dass Usher ihm nur aus Höflichkeit diese Frage gestellt hatte. Dafür wollte er wissen, was mit dieser kryptischen Andeutung gemeint war. Der interessante Kerl machte ihn neugierig.
    „Was für soziale Forschungen sind denn das? Ich habe noch nichts über Ihren Beruf gehört, Mr. Grey.“ Sie gingen hinein und Jerry sah aus dem Augenwinkel, wie Usher sich umschaute. Da er stolz auf seine Wohnung war, hätte er gerne gewusst, was sein englischer Besucher dachte.
    „Ich interessiere mich für Beziehungen. Es ist mehr ein Hobby, aber ich bin da sehr passioniert. Tiefe Beziehungen erotischer Natur.“ Usher hatte seine Stimme gesenkt und sie klang wie ein samtiges Schnurren.
    Jerry wurde es heiß und kalt zugleich. Er schloss gerade die Wohnungstür auf und wäre am liebsten dem Impuls gefolgt, hineinzuschlüpfen und dann schnell von innen abzuschließen. Seine Finger krallten sich um das Holz, als er Usher widerwillig eintreten ließ.
    „Sowas gibt’s hier aber nicht, Mr. Grey. Ich lebe enthaltsam, kommen Sie also nicht auf komische Gedanken“, beeilte Jerry sich zu sagen. „Sie haben doch sicher auch einen Beruf, über den wir reden können.“
    Doch Usher schwieg und ließ seine Blicke durch das große Wohnzimmer streifen. Jerry konnte an seinem Gesicht ablesen, dass ihn die Poster von diversen Metalbands und die festgepinnten Konzertkarten interessierten. Das Sofa mit den zusammengedrehten Klamotten, offenen CD-Hüllen und ihrem herumliegenden Inhalt betrachtete er mit sichtlichem Missfallen. Ein schlechtes Gewissen überkam Jerry.
    „Sorry, ich wusste ja nicht, dass ich jemanden mitbringe.“
    Usher grinste und nahm eine der Musikscheiben von einem Kissen. „Wie kann man Klassiker wie Metallica so verdrecken lassen?“ Nachdem er darüber gepustet hatte, flog der Staub in alle Richtungen. „Sind das Katzenhaare?“
    Beinahe wäre Jerry laut rausgeplatzt, es sah zu komisch aus, wie Usher das Gesicht verzog. „Ja, meine Miez läuft hier irgendwo herum. Sie zeigt sich sicher erst, wenn sie sich an Sie gewöhnt hat, Mr. Grey.“ Er nahm einen schmutzigen Teller vom Polster und stellte ihn auf den Stapel des anderen leergegessenen Geschirrs, der krumm und schief auf dem Tisch stand. Einen Pizzakarton schob er mit dem Fuß unter das Sofa.
    „Was machst du da, Jérôme?“, fragte Usher und begutachtete jeden seiner Handgriffe. In aller Seelenruhe begann sein Übernachtungsgast, die CDs in ihre Hüllen zu packen und auf das Regal über dem Fernseher zu legen.
    „Ich räume nur ein bisschen auf. Sie brauchen ja ein Bett, Mr. Grey. Man kann die Liegefläche ausklappen“, erklärte Jerry und platzierte noch zwei Kaffeetassen auf dem Tellerstapel. Langsam wurde es wackelig, aber eine hatte er noch.
    Er schaute Usher erstaunt an, als ihm dieser
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