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BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel

BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel

Titel: BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel
Autoren: Donald G. Phillips
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»Eine schöne Rede, aber ich fürchte, du mußt trotzdem sterben, Stefan Amaris. Du bist genauso wahnsinnig wie dein Namensvetter. Man könnte es poetische Gerechtigkeit nennen, daß du dein Ende ebenso erleidest wie Amaris I. von der Hand eines überlegenen Gegners.« Varas zielte exakt zwischen Amaris' Augen.
Ein Laserstrahl zuckte auf, ein Krachen ertönte. Amaris zuckte kurz. Dann war alles vorbei.
Kemper Varas war tot.
Kein Blut tropfte aus dem Laserdurchschuß in seinem Schädel. Die enorme Hitze hatte alle Blutgefäße versiegelt.
Eine Gestalt sprang aus dem Lüftungsschacht und federte ab unmittelbar, bevor die Abdeckung zu Boden krachte. Sie stand einen Moment nur da, steckte die Pistole ein und starrte auf die Leiche ihres Opfers.
Dawns Glieder schmerzten. Sie hatte es geschafft, sich im letzten Augenblick vor der Explosion mit dem Schleudersitz aus ihrem Mech zu retten und war glücklicherweise unverletzt gelandet. Beinahe von einem Instinkt getrieben war sie zum Landefeld vor der Höhle gerannt und hatte das Landungsschiff der Leopard-Klasse bei den Startvorbereitungen gesehen. Sie hatte sich an Bord geschlichen und auf den richtigen Augenblick gewartet. Varas hatte ihr die Entscheidung abgenommen.
Stefan Amaris blickte von Dawn zum Leichnam seines Vertrauten und grinste breit. »Du hast dich als würdiges Mitglied meiner Republikanischen Garde bewiesen. Du hast mein Leben gerettet.«
»In meinen Augen war er ein Bandit, eines Kampfes im Kreis der Gleichen unwürdig. Eine Pistole auf einen Unbewaffneten zu richten, ist eine Aktion, die eines Kriegers unwürdig ist. Sein Tod bringt mir keine Ehre.«
»Stimmt, aber du hast ihn gestoppt, hast seinen Verrat verhindert. Das werde ich so bald nicht vergessen. Wie heißt du?« fragte Amaris.
»Ich bin Dawn«, erwiderte sie und sah ihm ruhig in die Augen.
»Kein Familienname?«
»Neg. Das ist nicht Sitte bei meinem Volk. Ich war einst Teil der Clans, eine Stahlviper.«
»So, eine Clannerin? Es überrascht mich, daß du nicht versucht hast, mich umzubringen, statt mich zu retten.«
Dawns Augen sprühten eiskalte Wut. »Keine Sorge, Stefan Amaris. Du wirst von meiner Hand sterben. Ohne deinen Angriff auf Cumbres hätte man mich nicht aus meinem Clan verstoßen. Nun wirst du bezahlen.«
»Du kannst mich nicht töten, Dawn. Verstehst du nicht? Glaub doch nicht, was korrupte Historiker über meinen Vorfahren in die Welt gesetzt haben. Sieh mich als das, was ich wirklich bin – die Chance, den Traum deines Volkes zu verwirklichen.«
»Erkläre.«
»Schau in dein Herz, du wirst sehen, daß ich recht habe. Die Clans sind durch ihre Streitereien und den Waffenstillstand von Tukayyid gelähmt. Die Innere Sphäre ist noch immer gefangen in ihren kleinlichen inneren Feindseligkeiten. Ich alleine besitze die Vision, den Sternenbund wiedererstehen zu lassen. Die Zeichen stehen auf Veränderung. Und du hast mich gerettet.«
Dawn hätte lauthals auflachen können, aber sie tat es nicht. Sie hatte ihn gerettet, aber nicht aus dem Grund, den er sich einbildete.
Amaris plapperte weiter, versuchte sie in einem Netz aus Worten einzuspinnen, wie er es so oft mit der Republikanischen Garde getan hatte. »Ich werde aus dir eine Königin machen, nein, den ilKhan. So sagt man doch bei deinem Volk, nicht wahr? Ja, du wirst an meiner Seite sitzen. Gemeinsam werden wir den neuen Sternenbund regieren. Gemeinsam werden wir Geschichte machen. Stell es dir vor, Dawn, als Oberkommandierende meiner Armee wirst du mein Aleksandr Kerensky werden. Du wirst weit über das hinaus steigen, was sich je ein Clanner erträumt hat. Macht, Reichtum, Ansehen, alles kann dir gehören. Du wirst über Welten regieren. Selbst die Macht der Clans wird sich vor mir und meinen Armeen unter deinem Befehl beugen. Nein, du wirst mich nicht töten, du kannst es nicht tun. Du stehst an der Schwelle zum Ruhm. Wovon die Hausfürsten und die Khane nur träumen, werden du und ich erreichen. Ich bin der Sternenfürst, und du wirst meine neue Kerensky werden – Dawn von den Clans. In Jahrhunderten noch wird man Lieder zum Ruhme des Imperiums singen, das wir aufbauen werden – gemeinsam.«
Mit jedem Wort aus seinem Mund nahm Dawns Zorn noch zu. »Du bist wahnsinnig«, erklärte sie, »und du wirst von meiner Hand sterben. Ich beanspruche das Recht, dir im Zweikampf gegenüberzutreten. Ich strebe ein anderes Schicksal bei den Clans an, und nur dein Tod kann es ermöglichen.«
Amaris' Blicke zuckten von Dawns Gesicht zu der
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