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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon
Autoren: Ernst Klee
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SS-T-Stuba hatte turnusmäßig Rampendienst). 1948 in Krakau zu 3 Jahren Haft verurteilt (LaV). Aussage Grabner, Chef der Lager-Gestapo, am 17.9.1947 in Krakau: »Bei Transporten zur gesonderten Unterbringung [Grabners Umschreibung für Vergasungen] hatte alles anwesend zu sein: Kommandantur, polit. Abteilung, Schutzhaftlager mit Arbeitseinsatz, Ärzte und Sanitäter, Verwaltung, ja auch Häftlingskommandos und die Fahrbereitschaft sowie Wachtruppe.«

Baer, Richard
    KZ -Kommandant
    * 9.9.1911 Floß/Oberpfalz. Konditor. 1930 NSDAP (Nr. 454991), 1932 SS (Nr. 44225), Sturmbannführer (1944). Baer zum Eintritt in die SS (AV, Bl. 7456): »Besonders gefallen hat mir die soldatische Disziplin. Ich hatte Freude am Soldatspielen.« Ab 1933 Wachmannschaft Dachau, Oranienburg und KZ Columbia-Haus in Berlin. 1937 Zugführer Wachmannschaft Sachsenhausen, 1938 in Buchenwald, 1940 Neuengamme. Mai 1940 SS-Totenkopfdivision, u.a. im Rußlandfeldzug. Winter 1941 bis November 1942 Adjutant in Neuengamme (laut Anklage Selektion von Häftlingen in Euthanasie-Anstalten, Ermordung russischer Kriegsgefangener in spezieller Gaskammer). Ab 13.11.1942 Adjutant von SS-Obergruppenführer Pohl im SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamt. Standortbefehl vom 11.5.1944: »SS-Hauptsturmführer Richard Baer hat heute die Dienstgeschäfte des Lagerkommandanten KL Auschwitz I verantwortlich übernommen.« Gaskammerfahrer Tomaszewski (AV, Bl. 164f., Auszug): »Ich hatte einmal eine Fahrt zu machen zu dem sog. offenen Bunker. Dieser war hinter den Krematorien in einem Wäldchen gelegen. Dort waren auch Gruben vorhanden, in denen Leichen verbrannt wurden. Man kann die Zustände heute nicht schildern. Plötzlich kam eine frühere Schulkameradin aus Kimpolung auf mich zugelaufen. Sie flehte mich an und wollte erreichen, daß ich sie vor dem Tode bewahrte. Ein Häftling oder ein SS-Mann riß aber die Sonja Klein weg. Im selben Augenblick kam der Lagerkommandant Baer. Er befahl mir, sofort auf der Kommandantur zu erscheinen. Er machte mich zur Sau und warf mir vor, was ich mit den Juden hätte. Er löste mich von der Funktion eines Rampenfahrers ab.« Am 17.1.1945 Befehl, auf den Evakuierungsmärschen alle Häftlinge zu töten, die erschöpft zurückzubleiben. Höß in seinen Aufzeichnungen (Auszug): »Als Pohl bei der Räumung von Auschwitz keine Meldung mehr bekam, jagte er mich nach Schlesien, um nach dem Rechten zu sehen. Ich fand als ersten Baer in Groß-Rosen [70 km westlich von Breslau]. Wo sein Lager wanderte, wußte er nicht. Auf allen Wegen und Straßen Oberschlesiens westlich der Oder fand ich nun Häftlingskolonnen, die sich durch den tiefen Schnee hindurchquälten. Ohne Verpflegung. Die Unterführer, die diese wandelnden Leichenzüge führten, wußten meist gar nicht, wo sie überhaupt hin sollten. Sie wußten nur das Endziel Groß-Rosen. Ich sah auch auf offenen Kohlenwaggons verladene Transporte, total erfroren, irgendwo festliegend, keine Verpflegungsmöglichkeiten – irgendwo auf einem Abstellgleis auf offener Strecke.« Februar 1945 Kommandant Mittelbau-Dora. Häftling Unikower (AV, Bl. 11965): »Im Laufe des Monats März 1945 wurden 57 russische Häftlinge öffentlich exekutiert. Die Exekution fand an einem sog. ›Massengalgen‹ statt. Die zu Tötenden wurden mit einem Holzknebel im Mund herangeführt. Der Knebel war mit Draht an den Ohren befestigt. Außerdem waren die Todeskandidaten völlig ausgemergelt.« Nach 1945 Waldarbeiter unter dem Namen Karl Neumann . Verhaftung am 20.12.1960. Baer (zit.n. Massentötungen): »Ich bin nur Lagerkommandant von Auschwitz I gewesen. Die Vergasungen fanden im Lager II – Birkenau statt.« † 17.6.1963 U-Haft in Frankfurt am Main.

Bärtele, Wilhelm
    Häftlings-Geld-Verwaltung ( HGV )
    * 23.1.1904 Ulm. SS-Unterscharführer. Standortverwaltung, Abteilung Gefangenen-Eigentums-Verwaltung, eine Unterabteilung der HGV zum Raub der Geldwerte der Ermordeten. »Arische« Häftlinge mußten ihre mitgeführten Geldbeträge bei der HGV deponieren, durften sich aber Geld von Angehörigen schicken lassen. Dafür erhielten sie Lagergeld, mit dem sie in der Lagerkantine z.B. Zigaretten, Briefmarken usw. kaufen konnten. Standortbefehl vom 27.7.1943: »Besuch der Familie vom 29.7.–12.8.43«. † 4.7.1965 Ulm.

Bärwolf, Hans
    Zentral-Bauleitung
    * 25.2.1909 Ulleben, Kreis Gotha. SS-Unterscharführer. Fahrbereitschaft ZBL. Nach 1945 im Kreis Uelzen.

Bäune, Karl
    SS -Sturmmann
    * 25.10.1923
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