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Asharas Rückkehr - 19

Asharas Rückkehr - 19

Titel: Asharas Rückkehr - 19
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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wusste, sie würde ihn nicht enttäuschen. Sie hatte nur Angst, dass ihr der Preis dafür zu hoch sein könnte. Komisch, dachte sie, ich hätte nie geglaubt, dass es einen Mann geben würde, der ein Licht in meinem Leben ist, und jetzt gibt es einen, und er kann mich nicht haben, und ich ihn nicht. Das Leben ist ungerecht! »Die Crux bei der ganzen Sache ist, dass das Volk wieder einen Comyn- Rat haben will - ihn fordert. Deshalb muss die Frage der Erbschaft jeweils geklärt und eindeutig festgelegt werden, sonst verbrauchen wir unsere gesamte Energie für
Streitereien und haben keine mehr für unsere eigentliche Aufgabe übrig
- nämlich dem Volk von Darkover nach besten Kräften zu dienen. Ich mag der Regent sein, aber ich weiß, dass ich ein Diener des Volkes bin, das ich regiere, und ich möchte das nie vergessen!« Regis’ Stimme hallte im Saal wider und ließ alle Anwesenden aufhorchen.
Seiner Aussage folgte ein entsetztes Schweigen, und Dom Gabriel sah aus, als wäre ihm die Luft weggeblieben. Javanne hingegen wirkte sehr nachdenklich, und Margaret zweifelte nicht daran, dass sie nach Wegen suchte, diese neue politische Situation zu ihrem Vorteil zu nutzen.
»Dem Volk dienen?« Gabriel klang, als würde er darin eine Falle wittern.
Regis ignorierte seinen Schwager. »Als Erste unter den Domänen kommt Elhalyn von Hastur, doch deren Vertreter sind zu jung, um weise regieren zu können, und haben auch keine Erfahrung darin; sie werden Führung brauchen. Danilo, mein Sohn mit Linnea, wird einmal der Erbe von Hastur werden, aber auch er ist zu jung für einen Sitz im Rat.« Er hielt inne, und Margaret sah etwas über sein Gesicht huschen, einen Schatten von Zweifel oder Besorgnis. Sie dachte an den verkrampften jungen Mann, der sie bei ihrer Rückkehr nach Thendara begrüßt hatte. Es fiel auf, dass Regis seinen ältesten Sohn nicht zum Erben erklärt, sondern seine Ernennung auf einen unbestimmten Zeitpunkt in der Zukunft verschoben hatte, und Margaret fragte sich, ob mit Danilo Hastur möglicherweise etwas nicht in Ordnung war. »Mikhail ist nach Danilo mein nächster Erbe, und ich beabsichtige, ihn zum Regenten der Domäne Elhalyn zu ernennen. Dein Verstand und deine terranische Erziehung werden dir für diese Aufgabe zustatten kommen, Mikhail, bis wir sicher sein können, dass der älteste lebende Sohn von Deriks Schwester geistig gesund ist. Wir dürfen keinen zweiten Derik riskieren. In
einem Jahr wird er in einem Alter sein, in dem er regieren könnte, aber von einer Krönung wird noch einige Zeit nicht die Rede sein.« Javanne starrte ihren Bruder an, und Margaret konnte es ihr nicht verdenken. Es hörte sich an, als wäre er gewillt, seinen Posten an einen jungen Mann abzutreten, der nicht zum Herrscher ausgebildet war. Es war ein kühner Schritt, und ein gefährlicher dazu, die Macht so rasch aus der Hand zu geben.
Mikhail sah aus, als hätte ihn der Blitz getroffen. »Herr des Lichts«, flüsterte er. »Ich und Regent!«
Regis hörte ihn und lächelte. »Das ist vollkommen nahe liegend. Deine Großmutter war Alanna Elhalyn.«
»Daran habe ich nie gedacht«, murmelte Mikhail.
»Warum Mikhail und nicht Gabriel oder Rafael?«, fragte Javanne mich hochrotem Kopf. Sie funkelte erst ihren Bruder und dann ihren Sohn an, als wären die beiden wahre Ungeheuer.
»Mikhail ist zum Herrscher ausgebildet, und er gewährleistet die richtige Führung. Gabriel und Rafael sind tüchtige Männer, Schwester, aber für die Aufgabe, an die ich denke, sind sie ungeeignet.« Mikhail wirkte sehr beunruhigt, beinahe so außer Fassung wie seine Mutter. »Ich bin auf Hastur vereidigt, Regis. Wenn ich die Domäne Elhalyn annehme, ändert das alles. Meine Treue muss dann den Elhalyn gelten, und …« Er versuchte, mit einem Achselzucken darüber hinwegzugehen. »Gut, Priscillas Sohn Alan wird bald alt genug, um gekrönt werden zu können. Aber ehrlich gesagt, ist er ein bisschen sonderbar. Vincent, der zweite Sohn ist derjenige, der…« Wie ein Schlafwandler ging Mikhail von seinem Platz hinter Dyan zu einem Stuhl gegenüber von Regis. Der Stuhl war mit dem silbernen Baum der Hasturs gekennzeichnet, trug aber noch eine Krone.
Mikhail setzte sich auf ihn. »Jetzt, da ich die Krone nicht mehr will, die mir Regis versprochen hat, bekomme ich die Bürde einer Krone auferlegt, nach der ich nie gestrebt habe«, flüsterte er.
Diese Wendung der Ereignisse verwirrte Margaret. Sie wusste nicht recht, warum Regis so erpicht darauf war, die
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