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Artemis Fowl

Artemis Fowl

Titel: Artemis Fowl
Autoren: Eoin Colfer
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herum und packte sie an den Schultern. »Sie haben getan, was Sie tun konnten, Holly. Und niemand hätte mehr tun können. Sie haben sogar einen großen Teil des Lösegelds zurückgebracht. Sie leiden an dem, was die Oberirdischen Stockholm-Syndrom nennen - Sie haben eine Beziehung zu Ihren Entführern aufgebaut. Keine Sorge, das geht vorbei. Aber diese Leute dort im Haus wissen über uns Bescheid. Nichts kann sie jetzt mehr retten.«
    Foaly blickte von seinen Berechnungen auf. »Stimmt nicht. Zumindest theoretisch. Willkommen zurück, übrigens.«
    Holly nahm sich nicht die Zeit, den Gruß zu erwidern. »Was soll das heißen, stimmt nicht?«
    »Mir geht's auch gut, danke der Nachfrage.«
    »Foaly!«, brüllten Root und Holly wie aus einem Mund.
    »Nun, im Buch heißt es: Wenn ein Mensch sich Gold verschafft, trotz Magie und Elfenkraft, Dann ist das Gold auf immer sein, Bis dass er liegt im ew'gen Schrein . Sprich: Wenn er überlebt, hat er gewonnen. Ganz einfach. Nicht einmal der Rat wird gegen das Buch verstoßen.«
    Root kratzte sich am Kinn. »Müsste ich mir Sorgen machen?«
    Foaly stieß ein freudloses Lachen aus. »Nein. Die drei sind so gut wie tot.«
    »So gut wie ist nicht gut genug.«
    »Ist das ein Befehl?«
    »Und ob, Soldat.«
    »Ich bin kein Soldat«, sagte Foaly und drückte auf den Knopf.
     
    * * *
     
    Butler war schwer überrascht. »Sie haben es ihnen zurückgegeben?«
    Artemis nickte. »Ungefähr die Hälfte. Aber uns bleibt immer noch ein ganz hübsches Sümmchen. Etwa fünfzehn Millionen Dollar nach dem aktuellen Kurs.«
    Normalerweise stellte Butler keine Fragen, aber diesmal konnte er es sich nicht verkneifen. »Warum, Master Artemis? Können Sie mir das erklären?«
    »Ich denke schon«, sagte der Junge lächelnd. »Ich hatte das Gefühl, wir schuldeten Captain Short etwas. Für geleistete Dienste.«
    »Ist das alles?«
    Artemis nickte. Das mit dem Wunsch behielt er lieber für sich. Am Ende könnte es ihm noch als Schwäche ausgelegt werden.
    »Hmm.« Butler schwieg, denn er war klüger, als es den Anschein hatte.
    »Jetzt sollten wir feiern«, verkündete Artemis, geschickt das Thema wechselnd. »Champagner wäre genau das Richtige.«
    Der Junge verschwand in die Küche, bevor Butlers Blick ihn festnageln konnte.
    Bis die beiden anderen ihm gefolgt waren, hatte er bereits drei Gläser mit Dom Perignon gefüllt. »Ich weiß, ich bin eigentlich noch zu jung, aber Mutter hätte bestimmt nichts dagegen. Ausnahmsweise.«
    Butler spürte, dass da mehr dahintersteckte. Dennoch nahm er das angebotene Kristallglas.
    Juliet sah ihren großen Bruder fragend an. »Ist das okay?«
    »Ich denke schon.« Er holte tief Luft. »Du weißt, dass ich dich lieb habe, nicht wahr, meine Kleine?«
    Juliet zog schmollend eine Schnute - auch etwas, das die Jungs aus der Gegend sehr anziehend fanden - und versetzte ihrem Bruder einen Klaps auf die Schulter. »Für einen Leibwächter bist du schrecklich sentimental.«
    Butler schaute seinem Herrn unverwandt in die Augen. »Es ist Ihr erklärter Wille, dass wir das trinken, nicht wahr, Artemis?«
    Artemis erwiderte den Blick, ohne mit der Wimper zu zucken. »Ja, Butler, das ist es.«
    Ohne ein weiteres Wort leerte Butler das Glas. Juliet tat es ihm nach. Der Diener schmeckte das Betäubungsmittel sofort, und obwohl er noch Zeit genug gehabt hätte, Artemis Fowl das Genick zu brechen, tat er es nicht. Er wollte Juliet in ihren letzten Minuten nicht noch beunruhigen.
    Artemis beobachtete, wie seine Freunde zu Boden sanken. Es tat ihm Leid, sie hintergehen zu müssen, aber er befürchtete, dass ihre Angst womöglich die Wirkung des Betäubungsmittels gebremst hätte, wenn er sie in diesen Teil seines Plans eingeweiht hätte. Er betrachtete die wirbelnden Bläschen in seinem Glas. Es war Zeit für den kühnsten Schritt in seinem Plan. Er zögerte nur einen winzigen Augenblick, dann trank auch er den mit Schlaftabletten vermischten Champagner.
    Artemis wartete gelassen, bis das Mittel in seinem Körper wirkte. Es dauerte nicht lange, da er die Dosis genau auf das jeweilige Körpergewicht abgestimmt hatte. Obwohl seine Gedanken begannen zu verschwimmen, wurde ihm bewusst, dass er vielleicht nie wieder aufwachen würde. Für Zweifel ist es ein bisschen zu spät, tadelte er sich und versank in Bewusstlosigkeit.
     
    * * *
     
    »Sie ist unterwegs«, sagte Foaly und lehnte sich vom Schaltpult zurück. »Jetzt liegt es nicht mehr in meinen Händen.«
    Durch die polarisierten
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