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Amanda Jaffe 01 - Die Hand des Dr Cardoni

Amanda Jaffe 01 - Die Hand des Dr Cardoni

Titel: Amanda Jaffe 01 - Die Hand des Dr Cardoni
Autoren: Phillip Margolin
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weit gebracht, ihm zu glauben.«
    »Das ist doch nicht dein Ernst!«
    »Er ist ein raffinierter Lügner, Tony. Du hast ja keine Ahnung, wie überzeugend er sein kann!«
    Tony machte ein bestürztes Gesicht. »Du hast doch nicht wirklich geglaubt, ich ... dass ich so etwas tun könnte?«
    »Nein, aber das, was er gegen dich vorgebracht hat, klang ziemlich einleuchtend.«
    »Wie soll das gehen, wenn ich es nicht getan habe?«
    »Ob du es getan hast oder nicht, ist irrelevant. Anwälte überzeugen Geschworene die ganze Zeit davon, dass etwas, das gar nicht passiert ist, wahr ist.« Amanda lächelte. »Ich wette, dass ich dich mit meinen außerordentlich deduktiven Fähigkeiten davon überzeugen könnte, dass du schuldig bist.«
    »Blödsinn!«
    »Soll das eine Herausforderung sein?«
    »Der Verlierer wäscht das Geschirr.«
    »Abgemacht!«
    »Okay, Ally McJaffe. Beweis mir, dass ich der Täter bin!«
    »Mal sehen.« Amanda kratzte sich theatralisch das Kinn. »Zuerst ist da dieser Tatort in Colorado.«
    »Was für ein Tatort?«
    »Er war auf Bobby Vasquez' Liste mit Mordfällen, die eine ähnliche Vorgehensweise wie die in Oregon aufweisen. Auf einer Farm in der Nähe von Boulder wurden mehrere Folteropfer gefunden. Die Farm wurde auf die gleiche Art gekauft wie das Farmhaus in Multnomah County und die Berghütte in Milton County.«
    »Und wie beweist das, dass ich ein Mörder bin?«, fragte Tony mit skeptischem Lächeln.
    »Du warst Skilehrer in Colorado, und du warst auf der University of Colorado in Boulder.«
    »Das stimmt, aber Cardoni arbeitete in Denver. Und, wenn ich darüber nachdenke, Justine ebenfalls. Mit dem Argument kommst du nicht sehr weit. Das Nächste?«
    Das Wasser fing an zu kochen. Tony drehte das Gas unter der Pfanne auf.
    »Da haben wir den Kaffeebecher.«
    Tony sah sie verwirrt an. »Was für einen Kaffeebecher?«
    »Der, den die Polizei in der Hütte im Milton County fand.«
    »Was ist mit dem?«
    »Die Polizei hat der Presse und der Öffentlichkeit nie gesagt, dass Cardonis Fingerabdrücke darauf waren.«
    »Na und?«
    »Du hast es gewusst.«
    »Ich?«
    »Vor vier Jahren unterhielten wir uns nach diesem Abendessen in deinem Haus über den Fall Cardoni. Ich erzählte dir von Serienmörderpsychogrammen und erwähnte auch, dass gut organisierte Antisoziale eine rege Fantasie besitzen, die es ihnen ermöglicht, sich ihre Verbrechen im Voraus genau vorzustellen. Ich habe gesagt, diese Fähigkeit helfe ihnen, Fehler vorauszuahnen, die zu ihrer Festnahme führen könnten. Du hast gesagt, dass Cardoni die Fehler, die zu seiner Festnahme führten, nicht vorausgesehen hat. Du hast gar gemeint, es sei wirklich dumm gewesen, ein Skalpell und einen Kaffeebecher mit seinen Fingerabdrücken am Tatort zurückzulassen.“
    »Ich erinnere mich nicht mehr, dass ich das gesagt habe.«
    »Aber ich.«
    »Also komm!«, sagte Tony lachend. »Wie kannst du dich noch an das erinnern, was wir vor vier Jahren geredet haben?«
    Amandas Lächeln verschwand. »Das war unser erstes Rendezvous, Tony. Ich erinnere mich noch sehr genau daran. Ich war wirklich verliebt in dich, und danach habe ich diesen Abend in Gedanken sehr oft durchgespielt. Er bedeutete mir sehr viel.«
    »Aber an diese Unterhaltung erinnerst du dich falsch. Ich habe nie etwas von einem Kaffeebecher gesagt. Ich glaube, ich wusste überhaupt nicht, dass die Bullen in der Hütte einen Becher gefunden hatten, außer du hast es mir gesagt. Wenn ich es wusste, dann nur von dir. Du hast ja eben selbst gesagt, dass wir über den Fall geredet haben.«
    Die Mischung aus Butter und Olivenöl war heiß, und Tony legte die Schnitzel in die Pfanne.
    »Dann gab es da noch diesen Tatort in Peru.«
    Tony erstarrte.
    »Cardoni lebte in den Staaten, als die Opfer verschwanden, und Justine war nie in Peru, aber du warst zu der Zeit an der medizinischen Fakultät in Lima.«
    »Es hat in Peru ähnliche Morde gegeben, als ich dort studiert habe?«
    Amanda nickte.
    »Das ist ja irre!« Tony zuckte die Achseln und lächelte. »Aber das war ich nicht. Außerdem vergisst du, dass Cardoni zugegeben hat, er habe Justine die letzten Morde anhängen wollen, indem er Beweisstücke in dem Farmhaus deponierte. Das zeigt, dass er am Tatort war.«
    »Ja, aber es beweist nicht, dass er das Verbrechen begangen hat. Cardoni behauptete, er habe Justine die Sache nur deshalb anhängen wollen, weil er glaubte, sie habe ihm vor vier Jahren die Morde in Milton County anhängen wollen.«
    »Warum
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