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A Possessive Billionaire - Sein mit Leib und Seele - Band 10

A Possessive Billionaire - Sein mit Leib und Seele - Band 10

Titel: A Possessive Billionaire - Sein mit Leib und Seele - Band 10
Autoren: Olivia Dean
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von einer Firma, einem Forschungszentrum, bezahlt, glaube ich. Es war die Rede von einem ,Versuch‘. Zu Beginn kümmerte er sich ausschließlich um Madame Duval, doch bald hörte eine Familie, deren Sohn in der Klinik behandelt wird, von diesem Arzt, und wünschte auch für ihn die berühmte Versuchsbehandlung. Er lehnte erst ab, willigte aber schließlich gegen die Zahlung einer immensen Summe ein. Kurz: Er behandelte nun Madame Duval und diesen jungen Mann. Das ging etwa ein Jahr so.“
    „Wie, ,ein Jahr‘? Ich dachte, sie sei erst in diesem Sommer aufgewacht?“
    „Nein. Der ,Doktor‘ sagte, dies sei Teil seiner Versuchsbehandlung. Die Familie war auf dem Laufenden, aber ihre Tochter durfte während dieser Zeit niemanden außer ihm sehen.“
    „Wollen Sie damit sagen, sie war seit einem Jahr wach?“
    „Sie hatte Phasen des Bewusstseins, ja.“
    „Und worin bestand dieser berühmte Versuch?“
    „Ein Rätsel … Der ,Doktor‘ bestand darauf, mit seinen Patienten allein zu bleiben. Anfangs hat uns das nicht verwundert. Aber im letzten Sommer wollte uns der Vater des jungen Mannes zur Rechenschaft ziehen – sein Sohn hatte ihn verklagt. Wegen Vergewaltigung.“
    „Was?! War das wahr?“
    „Ich glaube nicht, nein. Haben Sie schon mal etwas von induzierten falschen Erinnerungen gehört?“
    „Nein.“
    „Das ist die schlimmste Form von Manipulation. Sie wird meist von Sekten angewendet, aber leider gibt es diese Methode genauso oft auch im medizinischen Bereich. Die Patienten sind in einer geschwächten Position, sie schenken ihr ganzes Vertrauen der Person, die sich ihr Therapeut oder so ähnlich nennt und ihnen Dinge einredet, meistens von der Art ,Sie haben verdrängte Erinnerungen. Wir werden gemeinsam versuchen, diese klarer zu sehen.‘ Und nach einer Pseudotherapie beschuldigen diese Menschen ihre Eltern dann der schändlichsten Dinge. Diese Behandlungen gehen natürlich immer mit einem Transfer großer Summen zugunsten des Therapeuten einher.“
    „Und bei diesem Doktor war es so?“
    „Anscheinend. Als der Vater eine Erklärung verlangte, bat der Direktor der Klinik den Doktor um seine Referenzen, unter dem Vorwand, irgendwelche Formulare ausfüllen zu müssen. Der Doktor war darüber wohl verärgert, hat einen Aufstand gemacht und erklärt, er, ein verdienstvoller Forscher, müsse sich nicht rechtfertigen … Aber er würde die Dokumente am nächsten Tag bringen.“
    „Und?“
    „Man hat ihn nie wieder gesehen.“
    „Wie das?“
    „Keine Spur. Als hätte es ihn nie gegeben.“
    „Aber die Klinik, hat sie nicht nach ihm gesucht? Hat sie nicht Anzeige erstattet?“
    „Nein. Der Direktor möchte natürlich schlechte Presse vermeiden. Stellen Sie sich vor, er hätte zugeben müssen, dass er die geistige Gesundheit seiner Patienten einem Scharlatan anvertraut hat … Sie haben den Eltern eine große Summe gezahlt. Madame Duval wurde in ihr Leben zurückgeschickt und man hat nie wieder ein Wort über die Sache verloren.“
    „Warum haben Sie eingewilligt, mit mir zu sprechen?“
    „Ich habe von ihrem Tod erfahren. Madame Duval. Zusammen mit diesem jungen Mann.“
    „Guillaume?“
    „Ja, der.“
    „Wollen Sie damit sagen, dass Guillaume mit diesen induzierten falschen Erinnerungen etwas zu tun hatte? Die Sache mit der Vergewaltigung, war er das?“
    „Nein, auf keinen Fall. Aber er kam oft in die Klinik, um seinen Bruder zu besuchen.“
    „Was hatte denn sein Bruder?“
    „Was hat er, meinen Sie? Vor allem eine linksseitige Lähmung. Er heißt Martin und war gerade geboren, als seine Eltern mit ihm einen Autounfall hatten. Sie waren auf der Stelle tot, aber er ist für immer behindert geblieben und braucht ständig Pflege. Nun, ich werde nicht ins Detail darüber gehen. Erst haben ihn seine Großeltern aufgenommen und von der Erbschaft die ersten Jahre in der Klinik bezahlt. Als sie gestorben waren, hat Guillaume einen Job nach dem anderen angenommen, um die Pflege zu bezahlen, aber nun … Ich weiß nicht, was aus seinem kleinen Bruder wird …“
    Einen Moment lang sitzen wir schweigend da. Es ist schon spät und ich habe das Gefühl, noch längst nicht alles zu wissen.
    „Und die Beziehung zwischen Guillaume und Alice?“
    „Ach ja. Guillaume blieb oft bis zum Abendessen bei seinem Bruder. Die Mädchen aus der Küche wussten über ihn Bescheid, man vergaß also oft, ihm das Essen zu berechnen. Jeder mochte ihn.“
    Ich mochte ihn auch, denke ich, nun, für einen Moment. Was für
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