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900 Großmütter Band 2

900 Großmütter Band 2

Titel: 900 Großmütter Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Lafferty
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den Knopf, Epikt!« bellte Diogenes.
    »Ich glaube, ich habe e i n Stück ausgelassen. Wollen’s noch m al probieren!«
    »O nein, nein!« wehrte Valerie ab. »Nicht nochmal! Dabei ko mm t doch b l oß wieder Stinktierkotelett und Wahnsinn heraus.«

 
De r Nam e de r Schlange
     
     
    Als Pius XV – Confieantur Domino Miserkordia ejus – si e proklamier t hatte , wurd e sie , – selbs t von den Gläubigen – m it einem gewissen ennui aufgeno mme n. Verzwickt, speku lativ , rhetorisc h – aber alle s ander e al s praktikabe l. Da s wa r de r allgemeine Eindruck. Pius gehörte n i ch t grad e z u de n brillanteste n Päpste n de s Jahrhunderts.
    Die Enzyklika trug den bescheidene n Tite l ›Eun te s erg o docet e omnes ‹ (Gehet also hin und lehret Alle) . Ihr Grundgedanke war, daß e s sic h hie r um einen wörtlich zu nehm e nden Befehl des HErrn handelte, und daß die Zeit geko mme n sei, diesen Befeh l i n seine r extre m ste n Bedeutun g auszufüh re n; wil l sagen : wen n de r HEr r befohle n hatt e ›Gehet hi n i n all e Welt‹ , s o hatt e e r nich t nu r dies e eine eng e Erd e da m i t ge m ei nt; und wenn es hieß: ›und lehre t all e Menschen‹ , s o wa r dami t nich t gemeint:
    ›… innerhalb des engen R a h m ens , i n de m wi r bisher den Ter m inus Men s ch verstanden haben.‹
    Wa r diese s Gebo t als o wörtlich zu nehmen, so würde seine Erfüllung w eitreichend e Aktivitäten nach sich ziehen. Und in der Erfüllung dieses Gebotes befan d sic h de r Pate r Barnaba s zu r Zei t auf de m Analos , jene m seh r ferne n Planeten.
    Konnte ma n die Analoi Menschen nennen? Wären ihr e Skelett e al s Fossilie n au f unsere r alte n Erde gefunden worden, so hätte ma n sie ohne Zögern unte r di e Mensche n eingereiht . Ihr e seltsa m gefor m ten Ohren – in Wirklichkeit gar nicht so groß, wi e si e aussahe n – , di e i n ihre m spitze n Aufwärtsschwun g etwa s Gotische s hatten ; ihr e bemerkens- wert bewegliche Mi m i k und ihren cha m äleonarti-gen Teint hätte ma n den Knochenresten nicht anme rken können. Aber wie ko mme n wir überhaupt z u de r Ansicht , ihr e Ohre n seie n groteske r al s unse re ? Wann haben Sie zuletzt Ihre eigenen Ohren objektiv betrachtet ? Sin d da s nich t reichlic h komische Gebilde , di e eine m d a z u Seite n de s Kopfe s kleben?
    »Wi e di e Chimären , di e Wasserspeie r a n einem gotische n Dom «, hatt e ei n früher Besucher von der Erd e gesagt . Natürlich ! dies e Chimäre n hatt e nämlich ein noch früherer Bes u cher von der Erde nach dem Modell der Analoi g eschaffen . Abe r diese Analoi waren schon ein l e bhaftes und hochinteressantes Chi m ärenvölkchen: sie besaßen eine hochentwickelt e mechanistisc he Zivilisation und eine seltsa m e Ethik; vom kün s tlerischen Standpunkt waren si e faszinierend . Sie waren höflich und polyglott und in ma ncher Hinsi ch t menschliche r al s die Menschen.
    Au f de m Analo s wa r de r Pate r Gas t eine s prominenten Bürgers na me ns L andmaster . Hie r stie ß der Priester , al s e r vo n seine r Missio n sprach , zunächst gegen eine Wand.
    »Ich sehe schon, wohin d a s führe n würde , Priesterlein« , sagt e Landmaster , al s si e di e Situation besprochen hatten; »es könn t e soga r rech t ärgerlich für uns werden – wenn w i r uns je ma ls von irgend etwa s ärger n ließen , we nn wir nicht das Entwicklungsstadium durchschritte n hätten , i n de m Ärgernis noch m öglich ist. Sol ang e ih r eur e Tätigkei t auf Erdbewohner beschränktet, und auf solche, die von diese n abstammen , solang e gab es kein Proble m . Glücklicherweis e falle n wi r abe r nich t unte r diese Kategorie. Unter solchen U m ständen sehe ich nicht, wi e dein e gegenwärtige n Bestrebungen irgend et-was m it uns zu tun haben könnten.«
    »Ih r Analo i sei d em pfindungsfähige Geschöpfe von großer natürlicher I n telligenz , Landmaster. Somi t is t e s soga r durchau s m öglich, daß ihr Seelen habt.«
    »Wi r besitze n vol l realisiert e Seelen . Wa s könn te t ihr Menschen uns geben – uns , di e wi r di e Grenzen de s Menschentum s überschritte n haben?«
    »Die Wahrheit, den Weg, da s Ewig e Leben , die Taufe.«
    »Wi r besitze n di e erste n drei in erheblich größerem Maß e al s ih r selbst . Da s letztgenannt e is t der verworren e Ritu s eine r sterbenden Sekte – was könnte der uns wohl bedeuten?«
    »Vergebung eurer Sünden.«
    »Aber wir haben keine S ünden . Da s is t j a der Kernpunk t

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